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Politik: Lieber Düsseldorf als Berlin

Möllemann deutet einen Verzicht auf sein Bundestagsmandat an

Von Jürgen Zurheide, Düsseldorf

„Man kann auf Dauer nicht in zwei Parlamenten sein“, sagt Jürgen Möllemann. Der umstrittene FDP-Politiker gehört sowohl dem nordrhein-westfälischen Landtag als auch dem Bundestag an. In beiden Fraktionen läuft derzeit ein Ausschlussverfahren gegen ihn. Nun lässt Möllemann anklingen, dass er alles daran setzt, in der Landtagsfraktion zu bleiben. „Dann hat sich eine Abstimmung erledigt“, sagte er dem Tagesspiegel mit Blick auf das Berliner Verfahren in der Bundestagsfraktion, dem er offenbar durch freiwilligen Verzicht zuvorkommen möchte.

Bei dieser Gelegenheit erzählte er noch, was ihm sein Anwalt am Morgen in einer anderen Sache berichtet hatte: „Bis heute habe ich noch keine Begründung für meinen Parteiausschluss erhalten.“ Auch das erledige sich rasch, wenn die notwendige Zweidrittelmehrheit gegen ihn in der Landtagsfraktion nicht zu Stande komme, ist er sicher. „Dann lässt deren Verfolgungseifer schnell nach“, hofft Möllemann. Warum sie ihn in Düsseldorf nicht ausschließen werden, ist für Möllemann einfach zu erklären. „Die wollen alle wieder in den nächsten Landtag“, hat er erkannt, um dann über seine Talente als Wahlkämpfer zu sprechen. „Der Saal gestern Abend in Höxter war rappelvoll“, erzählt er von seiner zweiten öffentlichen Veranstaltung nach seiner Krankheit. „Die schauen dann: Wer kann das“, meint Möllemann über seine Landtagskollegen. Nach einer kleinen Kunstpause vervollständigt er den Satz mit zwei Worten, denen ein gedankliches Fragezeichen folgt: „Der Chaosforscher?“ Der neue Landesparteichef Andreas Pinkwart ist im bürgerlichen Beruf Universitätsprofessor für Chaosforschung.

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