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Liechtenstein-Affäre: BND-Informant hat Todesangst

Der Informant des Bundesnachrichtendienstes (BND) in der Liechtensteiner Steuerhinterziehungsaffäre hat nach Darstellung mehrerer Medien Angst um sein Leben. Der Mann macht dem BND schwere Vorwürfe.

Nach Informationen des Magazins "Der Spiegel" beschwerte sich der unter neuem Namen lebende Informant per Mail beim BND über seine Enttarnung und forderte einen abermaligen Wechsel seiner Identität. Das Magazin "Focus" berichtete ebenfalls, der Mann habe sich mehrfach per E-Mail und am Telefon bei seinem Agentenführer gemeldet. Er habe dem BND vorgeworfen: "Ihr gefährdet mein Leben." Liechtenstein scheint indessen bereit, Stiftungseinkünfte von Deutschen zu besteuern.

Der Informant hatte dem BND brisante Daten über Kunden der dem Fürstenhaus gehörenden Bank LGT verkauft. Dem deutschen Auslandsgeheimdienst war es nicht gelungen, die Identität des Informanten zu schützen. Laut "Focus" verlangte er "verängstigt eine neue Identität vom BND, um damit eventuell in Südamerika unterzutauchen". Der Geheimdienst lehnte demnach vorerst ab. Der BND- Informant ist laut "Focus" inzwischen von Australien nach Europa zurückgekehrt und hat Nachforderungen gestellt.

Die Angst des Mannes hat laut "Spiegel" auch mit ausländischen Potentaten zu tun, die zur Kundschaft der LGT zählen. Mitglieder der saudischen Königsfamilie seien offenbar darunter, ebenso der im Januar verstorbene Ex-Diktator Suharto, der nach Angaben der indonesischen Justiz über eine Milliarde Euro beiseitegeschafft habe. (cp/dpa)

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