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Katja Kipping

© Mike Wolff

Linkspartei: Führungsdebatte in der Linkspartei nimmt Fahrt auf

Knapp sechs Wochen vor dem Bundesparteitag der Linken in Göttingen kommt wieder Bewegung in die Führungsdebatte der Linkspartei. Katja Kipping, bisher stellvertretende Vorsitzende, und Raju Sharma, Schatzmeister, wollen sich dort erneut um Spitzenämter bewerben.

Von Matthias Meisner

Ungeachtet des dringenden Wunsches des früheren Linken-Chefs Oskar Lafontaine, vor der Landtagswahl am 13. Mai in Nordrhein-Westfalen nicht über die künftige Parteispitze zu diskutieren, melden sich jetzt Anwärter auf Spitzenposten. Die stellvertretende Vorsitzende Katja Kipping und Schatzmeister Raju Sharma erklärten am Dienstag, sie wollten auf dem Parteitag Anfang Juni in Göttingen erneut für ihre Posten kandidieren. Sie habe als Stellvertreterin die Partei „ganz gut geprägt“ und möchte dies auch weiter tun, sagte Kipping in Berlin. Sharma sagte, er wolle vor wichtigen Wahlen einen Beitrag leisten, „langfristig arbeitsfähige Organisationsstrukturen“ in Ost und West zu schaffen und zu sichern. Lafontaine hält sich eine Bewerbung als Parteichef bisher offen – hinter den Kulissen gibt es immer mehr Verdruss über sein langes Zögern.

Bisher war der frühere Bundesschatzmeister und jetzige Vize-Fraktionschef Dietmar Bartsch der einzige Kandidat für die neue Führung, nachdem die bisherige Vorsitzende Gesine Lötzsch wegen der altersbedingten Erkrankung ihres Mannes zurückgetreten war. Bartsch will sich in Göttingen zum Vorsitzenden wählen lassen. Auf dem Bundestreffen des Reformerflügels am Wochenende hatte sich der langjährige PDS-Chef und Gründungsvorsitzende der Linken, Lothar Bisky, für Bartsch als Nachfolger von Klaus Ernst ausgesprochen. Er unterstütze den früheren Geschäftsführer ausdrücklich und „werbe offen“ für dessen Kandidatur zum Vorsitzenden, sagte der 70-Jährige nach Angaben von Teilnehmern auf der Versammlung des innerparteilichen Forums demokratischer Sozialismus. Wie der Blog „Lafontaines Linke“ weiter meldete, trat Bisky der Strömung bei. Diese sprach sich ebenfalls und einstimmig für die Unterstützung der Kandidatur von Bartsch aus und bestätigte Benjamin Hoff als Bundessprecher ohne Gegenstimme im Amt.

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