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Frankreich flog Sonntagabend einen Luftangriff auf die IS-Hochburg Raqqa in Syrien. Das ist ein Foto, herausgegeben Etablissement de Communication et de Production Audiovisuelle de la Défense

© dpa

Liveticker Terror in Paris zum Nachlesen: Französische Luftangriffe auf IS-Hochburg Raqqa

Frankreich hat die IS-Hochburg Raqqa in Syrien angegriffen. Polizei fahndet nach Verdächtigem Abdeslam Salah. Die Ereignisse des Sonntags im Ticker zum Nachlesen.

Die Ereignisse im Überblick: Die Zahl der Todesopfer steigt auf 132 +++ Frankreich fliegt Luftangriffe auf Raqqa, eine IS-Hochburg in Syrien +++ Polizei fahndet nach Verdächtigem Abdeslam Salah, der zuvor bereits von der Polizei kontrolliert, aber nicht festgenommen worden war +++ Thomas de Maizière : möglicherweise noch mehr Täter auf der Flucht +++ von der Leyen: Flüchtlinge nicht zu Sündenböcken machen +++ Selbstmordattentäter versuchte, ins Stadion bei Frankreich-Deutschland-Spiel zu kommen +++

Unsere Themenseite zum Terror in Paris finden Sie hier, den Stand der Ermittlungen hier. Den Liveticker vom Samstag können Sie hier nachlesen.

2:00 Uhr - Frankreich gibt sich entschlossen: Der französische Außenminister Laurent Fabius erklärte zu Frankreichs Luftangriffen auf Stellungen des "Islamischen Staats" im syrischen Raqqa, sein Land habe immer gesagt, dass es auf Bedrohungen und Angriffe des IS im Rahmen der Selbstverteidigung reagieren würde. „Das ist, was wir heute getan haben.“ Die IS-Attacken könnten nicht ohne eine Reaktion Frankreichs bleiben. Auch sollen die Finanzströme des IS nun möglichst zerstört werden. Frankreichs Finanzminister Michel Sapin sagte, alle G20-Partner hätten sich dazu bereiterklärt. Verdächtige Geldbewegungen, die nach Finanzierung von Terroristen aussähen, sollen ins Visier genommen werden. Ferner soll die Zusammenarbeit der Geheimdienste verbessert werden, um Terroristen aufzuspüren.

1:45 Uhr - Tokioter Börse zum Wochenstart mit deutlichen Verlusten: Die Börse in Tokio ist als Reaktion auf die Terroranschläge in Paris und ein erneutes Abrutschen Japans in eine Rezession mit deutlichen Verlusten in die neue Woche gestartet. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte sackte laut dpa in den ersten 15 Handelsminuten um 250,23 Punkte oder 1,28 Prozent auf den Zwischenstand von 19 346,68 Punkten. Der breit gefasste Topix gab bis dahin um 18,68 Punkte oder 1,18 Prozent auf 1567,15 Punkte nach. 

1:30 Uhr - Widersprüchliches zum ominösen syrischen Pass: Während CNN weiter titelt: "Bomber gab sich als Flüchtling aus, um nach Griechenland zu kommen", hält es Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) für wahrscheinlich, dass der syrische Pass, der bei einem der toten Attentäter in Paris gefunden wurde, gefälscht ist. Es sei „sehr ungewöhnlich, dass sich ein Flüchtling bewusst in drei Ländern registrieren lässt“, sagte Leyen in der ARD-Talkshow „Günther Jauch“ mit Blick auf das fragliche Dokument. „Es kann durchaus sein, dass da eine falsche Fährte gelegt wurde - bewusst.“ In Frankreich wird ebenfalls über eine Fälschung spekuliert. Ein Journalist der französischen Tageszeitung „Le Monde“ berichtete ohne Angaben von Quellen, Justizministerin Christiane Taubira habe hinter verschlossenen Türen gesagt, der Pass sei falsch. Leyen sieht viele Gründe für die Annahme, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hinter der verheerenden Attentatsserie in Paris steht. „Die Franzosen gehen davon aus, und einiges spricht dafür.“ Dafür spreche alleine schon das Muster der Terrorserie, die sich gegen die westliche Lebensart gerichtet habe: Die Attentäter seien „sehr akribisch und genau geplant vorgegangen“ ihre Gewalt habe sich auch nicht gegen staatliche Institutionen gerichtet, sondern gegen die offene Gesellschaft als solche. Die Reaktion darauf müsse klar sein, sagte von der Leyen: „Es ist jetzt in dieser Phase enorm wichtig, dass wir uns nicht einschüchtern lassen.“ Die Menschen dürften sich nicht abschotten und verstärkt Misstrauen gegenüber Fremden hegen, denn das sei genau das, was die Terroristen erreichen wollten: „Der IS geht gezielt in die Länder rein, die zeigen, dass man friedlich unter den Religionen zusammenleben kann“, sagte von der Leyen. „Wir müssen aufstehen, und uns aufrecht dagegen wehren.“

Frankreichs Außenminister Laurent Fabius mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan beim G20-Gipfel in Antalya.
Entschlossenheit demonstrieren: Frankreichs Außenminister Laurent Fabius mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan beim G20-Gipfel in Antalya.

© AFP

23:45 Uhr - Französisches Verteidigungsministerium resümiert Luftangriff: Nach den Terrorangriffen von Paris hat die französische Luftwaffe die Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien angegriffen. Die massiven Bombardements richteten sich gegen IS-Stellungen in Raqqa, wie das französische Verteidigungsministerium mitteilte. Dabei hätten zehn französische Jagdbomber 20 Bomben abgeworfen. Sie hätten eine IS-Kommandostelle mit Waffen- und Munitionslager sowie ein Ausbildungslager für Terroristen zerstört. Der IS hatte sich in einer bislang nicht verifizierten Erklärung im Internet zu den Anschlägen von Paris bekannt, bei denen in der zum Samstag mindestens 129 Menschen getötet worden waren. Neben den zehn Jagdflugzeugen seien zwei weitere Maschinen an der Operation beteiligt gewesen. Die Flugzeuge waren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien gestartet. Die Ziele wurden demnach zuvor bei französischen Erkundungsmissionen identifiziert. Die Operation selbst wurde laut Ministerium „in Koordination mit den amerikanischen Kräften“ durchgeführt. Frankreichs Luftwaffe fliegt bereits seit September 2014 als Teil einer US-geführten Koalition Angriffe gegen IS-Stellungen im Irak. Seit September dieses Jahres bombardierte Frankreich mehrfach auch Positionen in Syrien. Die Verteidigungsminister Frankreichs und der USA hatten am Sonntag laut dpa eine stärkere Zusammenarbeit im Kampf gegen den IS vereinbart. Nach Pentagon-Angaben verständigten sich US-Verteidigungsminister Ashton Carter und sein Amtskollege Jean-Yves Le Drian in einem Telefonat auf „konkrete Maßnahmen“, die das Militär beider Seiten „zur Intensivierung der engen Kooperation ergreifen sollte“.

23:30 Uhr - von der Leyen: Flüchtlinge nicht zu Sündenböcken machen: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) warnt davor, sich durch die Terroranschläge in Paris zu einem härteren Auftreten gegenüber Flüchtlingen bewegen zu lassen. „Wir können jetzt nicht die Flüchtlinge zu den Sündenböcken machen für das, was der sogenannte Islamische Staat an Anschlägen jetzt bei uns versucht“, sagte die CDU-Politikerin am Abend in der ARD-Talkshow „Günther Jauch“ mit Blick auf die Terrormiliz IS. Genauso wenig dürften die Menschen nun in allen Ausländern potenzielle Terroristen sehen. Allerdings hält es von der Leyen nach eigenen Worten für „das legitime Recht der Europäer“ zu kontrollieren, „wer kommt zu uns und aus welchem Grund“. Dabei müsse der Grundsatz gelten: „Kontrolle und Freundlichkeit geht auch zusammen.“

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23:03 Uhr - Luftschläge sind vorbei: Laut CNN und BBC sind die Luftschläge gegen die Stadt Raqqa in Syrien, die als eine IS-Hochburg gilt, wieder zu Ende. Zehn französische Flieger warfen 20 Bomben auf IS-Stellungen ab. Unter anderem wurden ein Trainingslager und ein Hauptquartier der Terrormiliz bombardiert.

23:00 Uhr - Blick ins Archiv, Hintergrund zu Raqqa von Mohamed Amjahid: Vor einem Jahr hat Mohamed Amjahid, der in diesen Tagen für den Tagesspiegel aus Paris und Brüssel berichtet, mit Menschen in Raqqa gesprochen, der IS-Hochburg, die nach den Anschlägen von Paris nun heute Abend zum Ziel französischer Luftschläge wurde. Seinen Hintergrundbericht über "Die gekidnappte Stadt" lesen Sie hier.

22:50 Uhr - Sarkozy will Hausarrest und Fußfesseln für mutmaßliche Terroristen: Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hat nach den Terroranschlägen ein schärferes Vorgehen gegen Extremisten gefordert. „Wir müssen unsere Politik der Inneren Sicherheit drastisch verschärfen“, sagte der Parteichef der oppositionellen Republikaner am Sonntag im Sender TF1. Mögliche Extremisten, die wegen ihrer Radikalisierung in eine Datei des Inlandsgeheimdienstes aufgenommen wurden, sollten unter Hausarrest gestellt werden können. Dies sollte mit elektronischen Fußfesseln überwacht werden. „Wenn wir die jüngsten Attentate anschauen, waren alle in dieser Datei“, sagte er. Dschihadisten sollten bei ihrer Rückkehr nach Frankreich inhaftiert werden. Sarkozy warb am Sonntag zudem erneut darum, beim Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat enger mit Russland zusammenzuarbeiten. Er betonte aber, er sei bereit, konstruktiv mit Präsident François Hollande zusammenzuarbeiten. Die sozialistische Regierung hatte nach den Anschlägen zur nationalen Einheit aufgerufen

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22:37 Uhr - 10 Flugzeuge, 20 Bomben: Bei den Angriffen auf die IS-Hochburg Raka hätten zehn französische Kampfflugzeuge insgesamt 20 Bomben abgeworfen, teilte das Verteidigungsministerium in Paris am Sonntagabend mit. Die Ziele seien ein "Terror-Trainingslager" und ein Camp, das den Dschihadisten als Kommandozentrale, Rekrutierungszentrum und Waffenlager gedient habe. "Die beiden Ziele der Luftangriffe wurden zerstört", erklärte das Ministerium. Die Luftangriffe seien in Absprache mit den USA erfolgt. Die Luftangriffe wurden rund 48 Stunden nach der Anschlagsserie von Paris geflogen, bei der Attentäter mindestens 129 Menschen getötet hatten. Zu den schwersten Anschlägen in der französischen Geschichte hat sich der IS bekannt, Frankreichs Staatschef François Hollande sprach von einem "Kriegsakt" einer "terroristischen Armee". Frankreich fliegt seit September 2014 als Teil des US-geführten Anti-IS-Bündnisses Luftangriffe gegen die Dschihadisten im Irak und weitete den Einsatz im vergangenen September auf Syrien aus. Bis zu den Anschlägen vom Freitagabend flog Frankreich nach Regierungsangaben 283 Luftangriffe im Irak und fünf Luftangriffe in Syrien - nur ein Bruchteil der von der US-Luftwaffe geflogenen Angriffe. Derzeit sind sechs französische Kampfflugzeuge vom Typ Rafale in den Vereinigten Arabischen Emiraten und sechs Mirage-Flugzeuge in Jordanien stationiert. Anfang November beschloss die Regierung in Paris zudem die erneute Entsendung des Flugzeugträgers "Charles de Gaulle" in die Region.

22:30 Uhr - Hauptquartier und Trainingscamp bombardiert: CNN berichtet, dass Frankreich in Raqqa ein Trainingslager und ein Hauptquartier des IS angreift.

22:24 Uhr - Flüchtlinge in Tschechien unterbrechen wegen Paris-Anschlägen Hungerstreik aus Respekt: Die in einem tschechischen Flüchtlingslager in den Hungerstreik getretenen Menschen haben ihre Aktion unterbrochen. Dies geschehe nach den Anschlägen von Paris "als Zeichen des Respekts vor den Familien der Opfer, den Verletzten, als Zeichen des Respekts vor ihrem Schmerz", teilten sie in einer von der tschechischen Nachrichtenagentur CTK veröffentlichten Erklärung mit. Sie seien von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), die sich zu den Anschlägen bekannt hatte, in ihrer Heimat terrorisiert worden, erklärten die Flüchtlinge. "Das ist der Grund, warum wir hierher gekommen sind, um Sicherheit und Frieden zu finden, in den Ländern der Freiheit und der Demokratie." Mehrere dutzend Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern waren am Dienstag in den Hungerstreik getreten. Nach Polizeiangaben ging der Hungerstreik von Irakern aus, Afghanen, Pakistaner und Marokkaner schlossen sich an. In dem Lager Drahonice rund 90 Kilometer westlich von Prag sind etwa hundert Flüchtlinge untergebracht. Sie fürchten, dass sie abgeschoben werden. Die Flüchtlinge in Drahonice hätten es abgelehnt, in Tschechien Asyl zu beantragen, hatte eine Polizeisprecherin gesagt. Sie wollten lieber nach Deutschland weiterreisen. Das Innenministerium in Prag erklärte, es werde die EU-Regelung angewendet, nach der Flüchtlinge, die kein Asyl beantragen, in das EU-Land zurückgeschickt werden können, in dem sie erstmals das Territorium der Europäischen Union betraten

22 Uhr - Polizei ließ Abdeslam Salah laufen, laut AP: Französische Polizisten stoppten laut der Presseagentur AP Samstagmorgen ein Auto in der Nähe der belgischen Grenze, in dem Abdeslam Salah und zwei weitere Männer saßen. Zu diesem Zeitpunkt hatte man Abdeslam Salah bereits als den Mieter des VW Polo identifiziert, der in der Nähe eines der Anschlagsorte gefunden wurde. Die Polizisten kontrollierten seine Ausweispapiere und ließen ihn weiterfahren, berichtet AP.

21:54 Uhr - Frankreich fliegt Luftschläge gegen IS-Hochburg: Nach den tödlichen Terrorangriffen von Paris hat die französische Luftwaffe die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien massiv angegriffen. Die Bombardements richteten sich gegen die IS-Hochburg Raqqa, wie die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag unter Berufung auf das französische Verteidigungsministerium berichtete. Dabei warfen französische Jagdflugzeuge zwanzig Bomben ab. Sie hätten eine Kommandostelle mit Waffen-und Munitionslager sowie ein Ausbildungslager zerstört, hieß es. Frankreichs Luftwaffe fliegt bereits seit September 2014 als Teil einer US-geführten Koalition Angriffe gegen IS-Stellungen im Irak. Seit September dieses Jahres bombardierte Frankreich mehrfach auch Positionen in Syrien. Die Verteidigungsminister Frankreichs und der USA hatten am Sonntag eine stärkere Zusammenarbeit im Kampf gegen den IS vereinbart. Nach Pentagon-Angaben verständigten sich US-Verteidigungsminister Ashton Carter und sein Amtskollege Jean-Yves Le Drian in einem Telefonat auf „konkrete Maßnahmen“, die das Militär beider Seiten „zur Intensivierung der engen Kooperation ergreifen sollte“.

Die griechische Regierung veröffentlicht Foto und Name des Mannes, dem der syrische Pass gehört, der neben dem toten Attentäter in Paris gefunden wurde

Die griechische Regierung veröffentlichte das Foto und dem Namen des Mannes, dem der Pass gehört der in der Nähe eines getöteten Terroristen in Paris gefunden wurde
Die griechische Regierung veröffentlichte das Foto und dem Namen des Mannes, dem der Pass gehört der in der Nähe eines getöteten Terroristen in Paris gefunden wurde.

© AFP

21:27 Uhr - Griechische Polizei veröffentlicht Foto zu syrischem Pass: Griechenland hat Name und Foto des Syrers veröffentlicht, dessen Pass die französischen Behörden in der Nähe der Leiche eines Selbstmordattentäters gefunden haben. Es handelt sich um Ahmad Almohammad, wie der für Migration zuständige Vizeminister Ioannis Mouzalas am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Athen bekanntgab. Er bestätigte Informationen vom Vortag, wonach der Syrer am 3. Oktober an Bord eines Bootes mit 198 Flüchtlingen auf der griechischen Insel Leros angekommen und als Flüchtling registriert worden war. Anschließend soll der Mann weiter auf der Balkanroute nach Westeuropa gereist sein. Ioannis veröffentlichte ein Foto des Registrierdokuments des Mannes. Zudem seien auch seine Fingerabdrücke abgenommen worden. Damit könnten die Behörden in Frankreich den Mann identifizieren, hieß es. Der Mann war am 10. September 1990 in der syrischen Stadt Edlib geboren, wie es weiter mit. Der Pass war in der Nähe eines Mannes gefunden worden, der sich am Freitagabend am Stade de France in die Luft gesprengt hatte. Der Pariser Staatsanwalt François Molins hatte am Samstag gesagt, er gehöre einem Syrer, der im September 1990 geboren wurde. Ob es sich bei dem Attentäter um den Syrer handelt, ist nicht geklärt. Mouzalas erklärte laut dpa weiter, dass nach den Terroranschlägen auf keinen Fall nun alle Migranten und Schutzsuchenden als mutmaßliche Terroristen gebrandmarkt werden dürften.

Nach diesem Mann läuft eine Großfahndung, er gilt als gefährlich.

Mit diesem Bild fahndet die französische Polizei nach dem Verdächtigen Abdeslam Salah.
Mit diesem Bild fahndete die französische Polizei nach dem Verdächtigen Salah Abdeslam. Auf dem Plakat waren Nach- und Vorname vertauscht worden.

© Police Nationale

20:55 Uhr - Panikgrund auf dem Place de la République aufgeklärt: Laut der Nachrichtenagentur AP wurde die Panik bei der Gedenkstätte am Place de la République von Feuerwerkskörpern ausgelöst. Sie beziehen sich dabei auf Aussagen der französischen Polizei. Viele hätten die Geräusche mit Schüssen verwechselt und sind in Panik weggelaufen.

20:48 Uhr - Frankreichs Innenminister fordert Kontrolle an EU-Binnengrenzen: Die Anschläge von Paris sind nach Angaben des französischen Innenministers Bernard Cazeneuve im Ausland vorbereitet worden. Das sagte er am Sonntag nach einem Treffen mit seinem belgischen Kollegen Jan Jambon in Paris. „Sehr viele von denen, die in Belgien waren, und zur Organisation und Umsetzung dieser Attentate beigetragen haben, waren den französischen Diensten nicht bekannt“, sagte Cazeneuve. Er sprach sich erneut für systematische und koordinierte Kontrollen an den Binnengrenzen der Europäischen Union aus. Dies habe Frankreich in den vergangenen Monaten mehrfach gefordert und sei innerhalb der geltenden Regeln des Schengener Abkommens, das grundsätzlich die Grenzkontrollen innerhalb Europas abgeschafft hat, möglich.

20:40 Uhr - Auch der Funkturm ist strahlt: Nicht nur das Brandenburger Tor schmückt sich in Berlin mit den Farben der Trikolore, auch der Funkturm auf dem Messegelände in Westend trägt Blau, Weiß, Rot. Welches Gebäude noch angestrahlt wird, lesen Sie hier!

20:34 Uhr - Sigmar Gabriel warnt vor militärischem Eingriff in Syrien: SPD-Chef Sigmar Gabriel hat nach den Terroranschlägen in Paris vor einer Ausweitung des militärischem Engagements in Syrien gewarnt. „Wir haben ja gesehen, dass alles militärische Engagement der letzten Jahre und Jahrzehnte im Nahen Osten gerade zur Erweiterung der Gewalt und nicht zur Eindämmung geführt hat“, sagte der Vizekanzler am Sonntagabend im ZDF. „Erst mal dazu zu kommen, dass Waffenruhe der Bürgerkriegsparteien in Syrien herrscht und dann gemeinschaftlich gegen den IS zu kämpfen, das ist der richtige Weg“, fügte er hinzu. Gabriel verwies auf die Syrien-Konferenz in Wien, bei der unter Beteiligung Deutschlands, Frankreichs, Russlands und den USA ein Zeitplan für eine Friedenslösung in Syrien beschlossen wurde. „Wir müssen die Stellvertreterkriege in Syrien beenden, um gemeinsam gegen den IS vorzugehen. Und dazu braucht man jetzt erst einmal die Mittel der Diplomatie und nicht mehr Waffen“, sagte der SPD-Politiker. Auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) warnte in der ARD davor, „vorschnelle Schlüsse“ zu ziehen. Man müsse an der Seite Frankreichs „mit Besonnenheit“ über weitere Maßnahmen beraten

20:05 Uhr - Künstler erinnert auch an Anschläge von Beirut: Kurz vor den Anschlägen in Paris gab es einen doppelten Selbstmordanschlag in der libanesischen Hauptstadt. 43 starben, als sich im Süden von Beirut zwei Attentäter in die Luft sprengten. Auch zu diesem Anschlag bekannte sich die Terrormiliz IS, er bekam allerdings nicht annährend so viel Aufmerksamkeit, wie die Ereignisse in Paris. Um auch jenen Opfern in Beirut zu gedenken, hat ein Künstler das Eifelturm-Peace-Symbol nun auch mit der Zeder, dem Nationalsymbol des Libanon, nachgebildet.

Die Attentäter wollten eigentlich ein Krankenhaus attackieren, die Sicherheitsvorkehrungen zwangen sie jedoch dazu, ihre Pläne zu enden. Neun Verdächtige sind inzwischen in Haft. Hier die heutigen Ereignisse.
Die Kollegen der "Zeit" haben sich damit beschäftigt, warum die Anteilnahme des Westens an dem Anschlag in Beirut so gering war. Lesen Sie hier den Text "Wir sind alle Beirut".

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19:55 Uhr - Laut Thomas de Maizière möglicherweise noch mehrere Täter auf der Flucht: Nach den verheerenden Terroranschlägen in Paris sind nach Informationen von Bundesinnenminister Thomas de Maizière möglicherweise noch mehrere Täter auf der Flucht. „Am besorgniserregendsten ist die Information, dass möglicherweise noch eine Tätergruppe in Frankreich unterwegs ist“, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im ZDF. Deswegen sei es richtig, die Kontrollen an der Grenze zu Frankreich zunächst beizubehalten. Die belgische Justiz schrieb am Sonntag einen 26-jährigen Verdächtigen international zur Fahndung aus. Spuren hatten auch nach Belgien in die dortige Islamistenszene geführt. „Wir untersuchen mit Hochdruck alle möglichen Deutschland-Bezüge“, so de Maizière weiter. „Es wird jetzt jeder Stein umgedreht, ob es irgendeinen Bezug gibt.“

19:46 Uhr - Hollande spricht morgen vor dem Kongress: Drei Tage nach den verheerenden Anschlägen in Paris wird Frankreichs Präsident François Hollande am Montag im Schloss von Versailles vor dem Kongress sprechen. Die Versammlung der beiden Parlamentskammern beginnt gegen 16 Uhr. Nach der Ansprache des Staatsoberhaupts wird es eine Debatte geben, in der jede Partei zehn Minuten Redezeit hat. Es ist das erste Mal seit 2009, dass sich ein Präsident vor den Abgeordneten und Senatoren äußert. Am Montag ist in Frankreich zudem um 12 Uhr eine Schweigeminute geplant, um der Opfer der islamistischen Anschläge vom Freitagabend zu gedenken. Die Europäische Union hat zu einer europaweiten Schweigeminute aufgerufen.

19.35 Uhr - Zahl der Toten steigt auf 132: Laut der Nachrichtenagentur AFP steigt die Zahl der Toten bei den Pariser Terrorattacken auf 132 Menschen. Drei Schwerverletzte sind im Krankenhaus gestorben. Insgesamt wurden bei den Anschlägen 352 Menschen verletzt, 99 von ihnen schwer.

19:33 Uhr - "Die Attentate zielten auf das Rückgrat der Republik": Wie ist die Stimmung in Paris am zweiten Tag nach den Attentaten? Was hat sich geändert im Vergleich zu den Tagen nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo"? Mohamed Amjahid kennt die Stadt gut und ist an diesem Wochenende nach Frankreich gereist. Lesen Sie hier ein Gespräch mit unserem Reporter. Sein Eindruck: "Heute kann es jeden treffen."

19:23 Uhr - Türkei verhindert Anschlag am Tag der Terrorattacke in Paris: Am Tag der Anschläge von Paris ist nach türkischen Angaben in Istanbul ein "großer" Anschlag verhindert worden. Am Freitag seien in Istanbul fünf Verdächtige festgenommen worden, darunter auch ein enger Vertrauter des britischen IS-Kämpfers "Jihadi John", teilte ein Regierungsvertreter am Sonntagabend in Ankara mit. "Wir gehen davon aus, dass sie einen Anschlag in Istanbul am selben Tag wie die Anschläge in Paris planten", fügte der Regierungsvertreter hinzu. Erste Ermittlungen deuteten darauf hin, dass ein "großer Anschlag" vereitelt worden sei. Die Türkei fahndet seit dem Anschlag auf eine Friedensdemonstration in der Hauptstadt Ankara am 10. Oktober verstärkt nach Dschihadisten. Bei dem Attentat, zu dem sich wie in Paris die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt hatte, waren 102 Menschen getötet worden - es war der folgenschwerste Anschlag in der Geschichte des Landes. Die Festnahme des "Jihadi-John"-Gefährten Aine Lesley Davis, ebenfalls ein Brite, war bereits am Freitag von einem türkischen Regierungsvertreter vermeldet worden. Er war demnach einer der "engsten Gefährten" von "Jihadi John" und wurde mit mehreren anderen Islamisten bei einer Razzia in Istanbul aufgegriffen. "Jihadi John", der mit wirklichem Namen Mohammed Emwazi heißt, war nach US-Angaben vor wenigen Tagen höchstwahrscheinlich bei einem US-Luftangriff in Syrien getötet worden. Der Extremist, der mehrere westliche Geiseln hinrichtete, wurde in der Nacht zum Freitag in der Dschihadisten-Hochburg Raka ins Visier genommen, wie das Pentagon mitteilte. Sein Tod wurde offiziell zunächst nicht bestätigt. Das US-Militär hält diesen aber für sehr wahrscheinlich.

19:12 Uhr - Trauernde meinten Schüsse gehört zu haben: Es könnte sich um einen falschen Alarm auf dem Place de la République gehandelt haben. Das berichtete Guardian-Reporterin Emma Graham-Harrison via Twitter. Manche Leute hätten geglaubt, Schüsse gehört zu haben. Dem französisch-belgischen Rundfunksender RTBF zufolge sollen Feuerwerkskörper die Panik ausgelöst haben. Wie Christine Amanpour bei CNN berichtete, konnte die Polizei das zunächst nicht bestätigen.

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18:58 Uhr - Panik auf dem Place de la République: Auf dem zentralen Platz des Gedenkens in Paris ist zwischenzeitlich eine Panik ausgebrochen. Wie die TV-Sender CNN, BBC und n-tv übereinstimmend berichten, liefen die Menschen, sich sich in großer Zahl am Monument auf dem Place de la République versammelt hatten, plötzlich auseinander. Der Grund ist noch unklar. Fernsehbilder zeigen, wie Menschen über Kerzen und Blumen hinwegrennen. Inzwischen hat sich die Lage direkt auf dem Platz offenbar wieder beruhigt. Es zeigt die Anspannung, die in der Stadt herrscht.

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18:53 Uhr - Fahndung nach Abdeslam Saleh: Die französische Polizei hat über Twitter nähere Informationen zu dem gesuchten Verdächtigen veröffentlicht. Gefahndet wird nach dem 26-jährigen Abdeslam Salah. Er wurde nach Polizeiangaben am 15. September 1989 in Brüssel geboren, soll 1,75 Meter groß sein und braune Augen haben. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe, warnt aber davor, sich dem Verdächtigen zu nähern. Angesichts seines Geburtsortes dürfte es sich um einen der drei aus Brüssel stammenden französischen Brüder handeln, die gemeinsam an den Anschlägen beteiligt gewesen sein sollen. Einer starb dabei, ein weiterer wurde bei einer Razzia in Brüssel verhaftet. Der Verbleib des dritten Bruder galt bis jetzt als unklar.

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18:37 Uhr - Attentäter wollten ins Stadion eindringen: Die Selbstmordattentäter von Paris wollten in das Stade de France eindringen, in dem das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Frankreich stattfand. Das sagte der französische Sport-Staatssekretär laut Nachrichtenagentur AFP am Sonntag. Das ist die erste offizielle Quelle, die das bestätigt.

18:17 Uhr - Großfahndung nach Verdächtigem: Nach den Terroranschlägen von Paris ist ein Verdächtiger auf der Flucht. Die belgische Justiz schrieb im Zusammenhang mit den Ermittlungen eine Person international zur Fahndung aus, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga am Sonntag unter Berufung auf die zuständige Staatsanwaltschaft berichtete. Auch die BBC vermeldete die Fahndung.
18:12 Uhr - Merkel und ihr Kabinett wollen zum Länderspiel: Nach den Anschlägen von Paris besucht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande. Das teilte am Sonntag ein Regierungssprecher mit. Laut der "Bild"-Zeitung, die sich auf Regierungskreise beruft, will Merkel das Spiel in Hannover sogar zusammen mit sämtlichen Kabinettsmitgliedern verfolgen. In Paris waren am Freitagabend während des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich bei fast zeitgleichen Anschlägen an verschiedenen Orten mindestens 129 Menschen getötet worden. Präsident François Hollande, der das Spiel zusammen mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) im Stadion verfolgte, wurde noch vor dem Schlusspfiff in Sicherheit gebracht. Merkel nannte die Anschläge einen "Angriff auf die Freiheit", der nicht nur Paris gelte: "Er meint uns alle und er trifft uns alle", sagte sie am Samstag in Berlin

17:56 Uhr - Hollande will Ausnahmezustand verlängern: Nach Berichten der Zeitung Le Figaro plant François Hollande den Ausnahmezustand auf drei Monate zu verlängern. Das Parlament müsste für eine Verlängerung über zwölf Tage hinaus ein Gesetz beschließen

Französische Polizei an der Place de la Republique.
Französische Polizei an der Place de la Republique.

© REUTERS

17:43 Uhr - Horst Seehofer und Joachim Herrmann fordern mehr Grenzkontrollen an den Übergangen zu Österreich: "Terrorgefahr" sei der Grund, warum sich Bayern für ausgeweitete Kontrollen an der österreichisch-deutschen Grenze einsetzt. Könne der Bund das nicht gewährleisten, würde Bayern es auch selber übernehmen. Man will alle möglichen Übergänge kontrollieren - nicht nur die größeren wie bisher.

17:28 Uhr - Seehofer distanziert sich von Söders Kritik an Merkel: Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat seinen Finanzminister Markus Söder wegen dessen Kritik an Kanzlerin Angela Merkel gerügt. Es sei "eine völlig unangemessene Reaktion" in diesen Stunden, "die Kanzlerin in den Fokus der Kritik zu nehmen", sagte Seehofer in München. Söder hatte zuvor auf einen Kurswechsel in der Flüchtlingskrise gedrängt: Merkel solle einräumen, "dass die zeitlich unbefristete Öffnung der Grenzen ein Fehler war". "Paris ändert alles", sagte Söder. Seehofer betonte, man müsse die Flüchtlingsfrage "sauber trennen" von der Bekämpfung des Terrorismus. Er sei am Freitagabend im Kanzleramt gewesen, als die ersten Nachrichten von den Anschlägen in Paris eingegangen seien. Für Merkel und ihn sei von der ersten Minute an klar gewesen, "dass die Union hier zusammensteht". "Und deshalb unterstützen wir die Kanzlerin."

17:14 Uhr - Drei Brüder an Anschlägen beteiligt: In die Anschläge von Paris waren nach Ermittlerangaben drei Brüder verwickelt. Einer sei bei den Attentaten selbst ums Leben gekommen, während sich ein zweiter derzeit in Belgien in Polizeigewahrsam befinde, verlautete am Sonntag aus Ermittlerkreisen in der französischen Hauptstadt. Beim dritten Bruder sei nicht klar, ob er einer der Selbstmordattentäter war oder auf der Flucht ist.

17:12 Uhr - Tusk fordert von G 20 Taten gegen den Terror: "Frankreich erwartet Taten", sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk zu Beginn des G-20-Treffens in der Türkei. In einem indirekten Hinweis auf Russland forderte er "jeden der G20-Anführer" dazu auf, sich bei Militäreinsätzen in Syrien auf die Terrormiliz IS zu konzentrieren. Auch andere Äußerungen beim Gipfel deuten darauf hin, dass der Westen verstärkte Angriffe auf die Dschihadisten ins Auge fasst. Lesen Sie hier einen ausführlichen Bericht.

16:53 Uhr - Bataclan will wieder eröffnen: Trotz des Massakers im Pariser Bataclan sieht einer der Leiter der bekannten Konzerthalle eine Perspektive für den Musikclub. „Das Bataclan wird wieder öffnen“, sagte Dominique Revert am Sonntag in einem Interview des TV-Senders Canal+. „Es wäre eine Kapitulation, würden wir das nicht tun“, zitierte der Fernsehsender BMFTV weiter aus dem Interview. Die Halle werde aber in den kommenden Monaten, vielleicht auch Jahren, ein bedrückender Ort bleiben. Im Bataclan wurden am Freitagabend etwa 90 Menschen getötet, als eines der Pariser Terrorkommandos während eines Konzerts der US-Rockband Eagles of Death Metal um sich schoss und Bomben zündete. Auch am Sonntag versammelten sich Hunderte an den Gittern am weiträumig abgesperrten Club. Sie legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an.

16.39 Uhr - Auch deutsche Behörden gehen von flüchtigem Terroristen aus: Deutsche Sicherheitskreise halten es für möglich, dass einer der Täter am Freitagabend entkommen ist. Das leiten sie aus einer Analyse des Bekennerschreibens des IS ab. Dass im Schreiben insgesamt "acht Brüder" genannt werden, die französische Polizei aber nur sieben getötete Täter aufgefunden habe, könnte bedeuten, dass einer flüchtig sei, sagte ein Experte. Die Behörden halten das Bekennerschreiben, das kurz nach dem Angriff ins Internet gestellt wurde, im Übrigen für authentisch. Das habe eine Analyse der Sprache und Redewendungen ergeben, sagte der Experte weiter. In dem Schreiben heißt es, "Allah segnete unsere Brüder und gewährte ihnen was sie sich wünschten. Sie zündeten ihre Sprengstoffgürtel inmitten der Ungläubigen, nachdem sie ihre ganze Munition aufgebraucht hatten. Wir bitten Allah sie als Märtyrer zu akzeptieren und uns zu ermöglichen, ihnen nachzufolgen". Offen bleibe, ob die Bekennerbotschaft vor dem Terrorangriff geschrieben wurde oder erst kurz danach.

16:12 Uhr - Treffen der Innenminister von Belgien und Frankreich um 17 Uhr: Angesichts der jüngsten Erkenntnisse über Verbindungen einiger Attentäter von Paris nach Belgien treffen sich am Sonntagnachmittag die Innenminister beider Länder. Frankreichs Minister Bernard Cazeneuve empfängt seinen belgischen Kollegen Jan Jambon um 17 Uhr in Paris, wie das Ministerium mitteilte. Anschließend ist eine gemeinsame Erklärung vor der Presse vorgesehen.

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16:07 Uhr - Eagles of Death Metal sagen restliche Tour ab: Die US-Band spielte am Freitagabend im Bataclan als die Terroristen den Konzertsaal überfielen und hunderte Menschen töteten. Die Band selbst konnte über einen Hintereingang fliehen, aber ein britisches Crewmitglied fiel den Terroristen zum Opfer. Die Band hat ihre restlichen Europa-Konzerte nun abgesagt, darunter auch drei Deutschland-Auftritte, die für die kommende Woche geplant waren. Mehr zur Band können Sie hier lesen.

16:00 Uhr - USA wollen Angriffe auf IS ebenfalls ausweiten: Die USA werden mit Frankreich zusammenarbeiten, um die Luftangriffe gegen den IS in Syrien und den Irak auszuweiten. Dies kündigt der Sicherheitsberater des US-Präsidialamts, Ben Rhodes, in einem NBC-Interview am Rande des G20-Gipfels an.

15:50 Uhr - Reiste einer der Attentäter als Flüchtling nach Europa ein? Definitiv geklärt ist diese Frage immer noch nicht. Klar ist bisher nur, dass bei einem der Angreifer ein syrischer Pass gefunden wurde. Die auf dem Pass vermerkte Person sei Anfang Oktober über die griechische Insel Leros in die EU gekommen, teilte die Regierung in Athen mit. Auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern wurde der Mann als Flüchtling registriert. Die serbischen Behörden etwa notierten ihn, als er über Mazedonien einreiste. Später wurde er in einem kroatischen Flüchtlingscamp registriert. Die französischen Behörden wollen die Fingerabdrücke des in Griechenland registrierten Mannes und dem toten Attentäter vergleichen, um Gewissheit zu bekommen. CNN berichtet nun unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Senator, der vom Innenministerium unterrichtet worden sein soll, dass die Abdrücke übereinstimmten. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es noch nicht.

15:35 Uhr - Mindestens ein Terrorist auf der Flucht: Laut dem französischen Fernsehsender BFM TV suchen die französischen Polizisten noch nach einem Mann, der möglicherweise in die Anschläge vom Freitag involviert war. Dabei soll es sich um einen Franzosen handeln, der einen VW gemietet haben soll, der vor dem Bataclan gestanden habe. Der Mann sei nicht unter den in Belgien Festgenommenen. Unklar sei auch, ob die Person direkt an den Attentaten beteiligt gewesen sei oder ob er ein Komplize war.

Weltweite Trauer und Anteilnahme mit den Opfern und Angehörigen der Angriffe in Paris.
Weltweite Trauer und Anteilnahme mit den Opfern und Angehörigen der Angriffe in Paris.

© REUTERS

15:25 Uhr - Fußball-Länderspiel gegen Niederlande findet statt: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird am Dienstag in Hannover das geplante Testländerspiel gegen die Niederlande bestreiten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus DFB-Kreisen. Zuvor hatte die DFB-Führungsspitze mit der Sportlichen Leitung um Bundestrainer Joachim Löw am Sonntag beraten. Nach den Terroranschlägen von Paris war über eine Absage des letzten Länderspiels im Jahr 2015 diskutiert worden. Mehr in unserem Sport-Ticker!

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15:17 Uhr - Neue Militäroffensive? Auch in der Berliner Koalition wird über ein verstärktes Engagement im Kampf gegen den IS debattiert. Der CDU-Außen- und Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter sagte dem Tagesspiegel, die Zeit der Symbolpolitik sei vorüber. Deutschland solle prüfen, Aufklärungsflugzeuge zur Unterstützung des Luftkrieges gegen die Islamisten bereitzustellen. Den Einsatz von Bodentruppen schließt er jedoch aus. „Die müssen aus der Region selbst kommen.“ Kiesewetter plädiert außerdem dafür, Syriens Nachbarn Libanon und Jordanien zu stabilisieren, etwa durch Hilfen für die dortigen Flüchtlingslager, aber auch bei der Grenzsicherung. „Diese Staaten stehen vor dem Kollaps, wir müssen daher alles tun, um zu verhindern, dass dort Terroristen einsickern – auch im Interesse Israels.“
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, der SPD-Politiker Wolfgang Hellmich, sagt dagegen, mit militärischen Mitteln sei das Problem nicht zu lösen. „Wir sehen ja, dass die Luftschläge nicht den gewünschten Erfolg haben “, sagte Hellmich dem Tagesspiegel. Nur eine Stärkung politischer Foren für den  Irak und Syrien  könnten Frieden in die Region bringen.

15:14 Uhr - Zwei Attentäter lebten in Brüssel: Zwei der getöteten Attentäter von Paris lebten zuletzt im Großraum Brüssel. Es handele sich um zwei Personen mit französischem Pass, wie die Brüsseler Staatsanwaltschaft am Sonntag nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga mitteilte.

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15:10 Uhr - Schweigeminute am Montag: Die Staats- und Regierungschefs der EU haben für diesen Montag um 12.00 Uhr alle Europäer zu einer Schweigeminute aufgerufen. „Das Gute ist stärker als das Böse“, erklärten sie in einer gemeinsamen Stellungnahme.

15:05 Uhr - Reaktionen aus der deutschen Wirtschaft: DIW-Chef Marcel Fratzscher befürchtet, dass die Terroranschläge von Paris der Wirtschaft "signifikanten Schaden" zufügen könnten. "Die Anschläge könnten zu einem Vertrauensverlust von Unternehmen und Konsumenten führen, und damit die wirtschaftliche Erholung Europas abwürgen", sagte Fratzscher dem Tagesspiegel. Auch Deutschlands wirtschaftliche Dynamik, die fast ausschließlich durch die starke Nachfrage deutscher Konsumenten getrieben werde, könnte Schaden nehmen, fürchtet der Ökonom. "Die Anschläge des 11. September 2001 in den USA haben gezeigt, wie schädlich ein solcher Vertrauensverlust für die Wirtschaft sein kann", sagte Fratzscher. " BDI-Präsident Ulrich Grillo sagte:

"Der Schock sitzt tief, das Entsetzen ist groß. Wir denken an die Opfer der brutalen Terroranschläge, ihre Familien und Freunde. Wir sind sehr traurig. In dieser Zeit stehen wir unseren französischen Partnern und Freunden ganz nah. Dies habe ich dem Präsidenten des französischen Spitzenverbands Medef, Pierre Gattaz, unmittelbar nach den Attacken geschrieben. Die schrecklichen Nachrichten aus Paris haben uns alle sehr bewegt. Sie dürfen uns nicht darin beeinträchtigen, fest davon überzeugt zu sein, dass wir schwerwiegende aktuelle Probleme besonnen und vernünftig lösen können. Angesichts dieser entsetzlichen Ereignisse ist für mich noch nicht der Zeitpunkt gekommen, die wirtschaftlichen Folgen zu thematisieren."

Kranzniederlegung zum Volkstrauertrag in der Neuen Wache in Berlin: (v.l.) Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer, Bundespräsident Joachim Gauck, Bundesratspräsident Stanislaw Tillich und der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Andreas Voßkuhle.
Kranzniederlegung zum Volkstrauertrag in der Neuen Wache in Berlin: (v.l.) Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer, Bundespräsident Joachim Gauck, Bundesratspräsident Stanislaw Tillich und der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Andreas Voßkuhle.

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

15:03 Uhr - Auch in der Philharmonie wird getrauert. Am Samstagabend spielte der französische Pianist David Fray mit dem Deutschen Symphonie-Orchester in der Philharmonie. Es war ein bewegender Auftritt mit einer Schweigeminute. Mehr dazu können Sie hier lesen.

14:58 Uhr - Verteidigungsministerin verlangt Besonnenheit: Ursula von der Leyen (CDU) rät zur Zurückhaltung. Bei der Frage, wie auf die Anschläge zu reagieren sei, sagte sie in Berlin: "Wir sollten diese Thematik mit großer Ruhe und Besonnenheit besprechen." Sie wandte sich aber deutlich gegen eine Vermischung der Flüchtlingsdebatte und dem Terror. "Es verbietet sich die große Zahl der Flüchtlinge in einem Atemzug mit Terrorgruppen zu nennen. Sie sind geflohen, weil sie vom IS oder Assad auf unglaublich brutale Art und Weise verfolgt wurden." Auch hier rate sie zur Besonnenheit. Wie es in Syrien und Irak weitergehe müsse besprochen werden. Zu möglichen militärischen Interventionen wollte sie sich nicht äußern. "Ich will keinen Spekulationen nachkommen."

14:29 Uhr - Valls lehnt Verschiebung des Klimagipfels ab: Der französische Premierminister Manuel Valls lehnt die Forderung des Oppositionschefs Nicolas Sarkozy ab, den Klimagipfel wegen der Anschläge zu verschieben. Dies würde bedeuten, "der Gewalt nachzugeben", sagt Valls zur Begründung.

14:09 Uhr - Gauck nennt Anschläge "neue Art von Krieg": Im Bundestag gedenken die Spitzen des Staats aus Anlass des Volkstrauertags der Opfer von Krieg und Gewalt. Die Gedenkansprache hält Bundespräsident Joachim Gauck. Er sieht in den Attentaten von Paris eine neue "Art von Krieg". Wer solche Taten verübe oder gutheiße, müsse wissen: "Die Gemeinschaft der Demokraten ist stärker als die Internationale des Hasses."

13:56 Uhr - Fünf Festnahmen in Brüssel, einer war offenbar in Paris: Die belgische Polizei hat bei einer Großrazzia im Brüsseler Vorort Molenbeek fünf Menschen festgenommen, einer von ihnen soll zur Zeit der Anschläge in Paris gewesen sein. Die Festnahmen erfolgten im Zusammenhang mit einem grauen Polo, der in Belgien gemietet worden war und in der Nähe des Bataclan parkte. Nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft war eines der am Freitag verwendeten Autos in Belgien zugelassen und von einem dort lebenden Franzosen gemietet worden. Mehrere Augenzeugen der Anschläge sagten, einige Angreifer seien in einem Wagen mit belgischen Nummernschildern vorgefahren.

Sicherheitskräfte patrouillieren am Sonntag vor Notre Dame in Paris.
Sicherheitskräfte patrouillieren am Sonntag vor Notre Dame in Paris.

© Francois Guillot/AFP

13:48 Uhr - Generalbundesanwalt nimmt Ermittlungen auf: Nach den Anschlägen von Paris hat Generalbundesanwalt Peter Frank Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet. Eine Sprecherin sagte am Sonntag, man ermittle "vor dem Hintergrund, dass auch ein deutsches Todesopfer zu beklagen ist". Das Auswärtige Amt in Berlin hatte am Sonntag mitgeteilt, dass bei den Anschlägen in Paris auch ein Deutscher getötet wurde. Ermittelt werde wegen Mordes, des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie wegen Bildung terroristischer Vereinigungen, erfuhr der Tagesspiegel. Im Fall eines von der bayerischen Polizei verhafteten möglichen Komplizen der Attentäter von Paris hat die Bundesanwaltschaft bislang die Ermittlungen nicht übernommen. Nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamts war der 51-jährige Mann aus Montenegro auf der Autobahn festgenommen worden. In seinem VW Golf seien acht Maschinenpistolen, ein Revolver und zwei weitere Pistolen gefunden worden. Der Mann schweigt bisher.

13:38 Uhr - Absage der Fußball-EM "keine Option": Cheforganisator Jacques Lambert hat eine Absage der Fußball-Europameisterschaft im kommenden Sommer trotz der Anschlagsserie von Paris ausgeschlossen. „Wenn man die EM jetzt infrage stellt, würde man sich den Regeln der Terroristen beugen“, sagte Lambert französischen Medien. „Wir werden die notwendigen Entscheidungen treffen, damit die EURO 2016 mit den bestmöglichen Sicherheitsmaßnahmen stattfinden wird“, versprach Lambert. Lesen Sie mehr dazu im Liveticker unserer Sport-Redaktion zu den Auswirkungen der Anschläge auf den nationalen und internationalen Sport.

13:29 Uhr - Frankreich fordert Sondertreffen der EU-Innenminister: Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve hat sich für ein Sondertreffen der EU-Innenminister ausgesprochen. Der Kampf gegen den Terrorismus müsse "auf allen Ebenen noch verstärkt werden und besonders auf der europäischen und der internationalen Ebene", erklärte das Innenministerium in Paris am Sonntag. Cazeneuve regte als Termin den kommenden Freitag an - genau eine Woche nach den Anschlägen.

13:20 Uhr - 5,4 Millionen Menschen nutzen "Safety-Check Up" bei Facebook: Nach den Pariser Anschlägen haben mehr als fünf Millionen Menschen ein spezielles Angebot von Facebook genutzt, um ihre Freunde und Angehörigen darüber zu informieren, dass sie in Sicherheit seien. Wie das Unternehmen mitteilte, bedienten sich bis zum Sonntag 5,4 Millionen Nutzer des "Safety Check Up". Es wurde dafür eingerichtet, um alle Facebook-Kontakte eines Nutzers in Sekundenschnelle mit der Botschaft zu erreichen, dass sich der Betroffene in Sicherheit befinde. 360 Millionen derartige Mitteilungen wurden verschickt. Der "Safety Check Up" wurde ursprünglich für den Fall von Naturkatastrophen entwickelt. Facebook sorgt dafür, dass die Nutzer im Umfeld eines Katastrophengebietes auf die Möglichkeit einer derartigen Kurznachricht hingewiesen werden. Solche Hinweise wurden an alle Facebook-Nutzer im Großraum Paris geschickt.

13:15 Uhr - Die deutschen Zeitungen ganz im Zeichen der Terrorangriffe: Das Auswärtige Amt hat heute eine Auswahl an Zeitungen aus Deutschland getwittert.

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12:52 Uhr - G-20-Gipfel in der Türkei beginnt: In diesen Minuten kommen Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in der Türkei zusammen. Der G-20-Gipfel in der Nähe von Antalya steht unversehens im Zeichen der Terroranschläge von Paris. US-Präsident Barack Obama sagte bei einem Pressetermin mit Gastgeber Recep Tayyip Erdogan, es habe sich der "Horizont verdunkelt durch die terroristischen Angriffe", sie seien "ein Angriff gegen die zivilisierte Welt an sich". Zugleich lobte er die Türkei als verlässlichen Partner. Welche Themen stehen heute und morgen auf der Tagesordnung - und wie steht die Türkei zum Syrienkonflikt? Lesen Sie hier den Vorbericht unseres Korrespondenten Thomas Seibert.

12:37 Uhr - Bisher 103 Tote identifiziert: Nach den Anschlägen von Paris sind mittlerweile 103 Leichen identifiziert, sagte Frankreichs Premierminister Manuel Valls am Sonntag laut Nachrichtenagentur AFP. Die übrigen würden noch untersucht. Bei der Terrorserie in der Nacht von Freitag auf Samstag sind mindestens 129 Menschen getötet worden. Mehrere Hundert wurden verletzt, Dutzende davon lebensgefährlich.

12:32 Uhr - Sarkozy will offenbar Verschiebung des Weltklimagipfels fordern: Die Nachrichtenagentur AFP meldet, dass Frankreichs Oppositionschef Nicolas Sarkozy die Verschiebung des in zwei Wochen beginnenden Pariser Klimagipfels fordern werde. Die Agentur beruft sich dabei auf das Umfeld des Ex-Präsidenten. Am Sonntagvormittag hatte es im Elysee-Palast eine Unterredung zwischen Staatschef François Hollande und Sarkozy gegeben.

12:11 Uhr - Sieben Verwandte Mostefais in Gewahrsam: Sieben Verwandte des identifizierten Selbstmordattentäters Omar Ismail Mostefai befinden sich in Polizeigewahrsam, wie Justizvertreter sagten. Zuvor war von sechs Verwandten die Rede gewesen. Der 29-Jährige zählte zu den Angreifern in der Konzerthalle Bataclan. Lesen Sie hier, was wir bisher über Omar Ismail Mostefai wissen.

11:44 Uhr - Kalaschnikows in schwarzem Seat entdeckt: In einem vermutlich von den Attentätern von Paris genutzten Auto sind drei Kalaschnikow-Schnellfeuergewehre gefunden worden. Das verlautete am Sonntag aus Justizkreisen. Der schwarze Seat, mit mutmaßlich dem mehrere schwerbewaffnete Angreifer am Freitagabend Bars und Restaurants in Paris attackiert hatten, war in der Gemeinde Montreuil gefunden worden, die im Osten an die französische Hauptstadt angrenzt.

11:42 Uhr - Laut Innensenator Frank Henkel "keine konkreten Hinweise" für Berlin: Die Berliner sollten "keine Angst haben", sich auf öffentlichen Plätzen zu bewegen, sagte Innensenator Frank Henkel soeben bei n-tv. Es gebe "keine konkreten Hinweise" auf terroristische Aktivitäten in Berlin. Allerdings seien 670 Salafisten in Berlin bekannt, die Hälfte gelte als gewaltbereit. Der Blick richte sich nun auch auf die Weihnachtsmärkte, die bald öffnen. Was Henkel dazu und auch zu den Heimspielen von Hertha BSC gesagt hat, lesen Sie in unserem Newsblog zu Berlin.

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11:29 Uhr - Attentäter auf Flüchtlingsroute unterwegs? Es ist eine der brisantesten Fragen rund um die Terroranschläge in Paris, weil sie die Debatte um den Umgang mit den Flüchtlingen beeinflussen könnte: Sind die Attentäter möglicherweise über eine der Flüchtlingsrouten nach Deutschland gekommen? Es gibt Hinweise darauf, aber noch keine sicheren Erkenntnisse. Bei einem der Attentäter wurde ein syrischer Pass gefunden, der einem Mann gehören soll, der Anfang Oktober über die griechische Insel Leros in die EU gekommen sei, teilte die Regierung in Athen am Samstagabend mit. Allerdings ist unklar, ob es sich bei dem Attentäter wirklich um diesen Mann handelt. Die französischen Ermittler wollen nun die Fingerabdrücke vergleichen. Es gibt zudem Meldungen, wonach ein weiterer Attentäter über die Balkan-Route gekommen sei. Allerdings gibt es auch dafür keine offizielle Bestätigung durch die Französischen Ermittler.

In Deutschland nahmen bereits einige Politiker die Anschläge zu Anlass, um in der Flüchtlingsdebatte eine Rückkehr zu geschlossenen Grenzen zu fordern. Andere wiederum warnen vor einer Instrumentalisierung der Attentate.

11:05 Uhr - Offenbar wollten zwei Attentäter ins Stadion: Einem Bericht der französischen Sportzeitung „L'Équipe“ zufolge haben zwei Attentäter versucht, ins Stadion beim Fußball-Testspiel Frankreich gegen Deutschland zu gelangen. Beide sollen aber entgegen anderslautender Berichte keine Tickets für die Partie im gehabt haben und deswegen auch nicht ins Stade de France gekommen sein, schrieb das Blatt am Sonntag.

Um 21.05 Uhr am Freitagabend und damit etwa fünf Minuten nach Anpfiff soll dem Bericht zufolge einer der Attentäter im Sektor Ost, der andere im Sektor Nord vergeblich versucht haben, in den Stadionbereich zu kommen. Das „Wall Street Journal“ hatte dagegen am Samstag berichtet, dass mindestens ein Attentäter ein Ticket für das Spiel gehabt haben sollte. Er sei von einem Ordner beim Sicherheitscheck aber aufgehalten worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen anderen Ordner und einen Polizisten. Beim Versuch zu entkommen, habe der Mann den Sprengstoff zur Explosion gebracht.

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11:01 Uhr - Waffen in sichergestelltem Auto gefunden: In dem am Sonntag sicher gestellten Fahrzeug der Terroristen von Paris haben Ermittler Waffen gefunden. Das berichtete der Sender BFMTV am Sonntag ohne nähere Angaben zur Art der Waffen. Mit dem Auto könnte mindestens einem Terrorkommando nach den Anschlägen von Paris zunächst die Flucht gelungen sein. Der schwarze Seat war östlich von Paris sichergestellt worden.

10:56 Uhr - Ein Deutscher unter Opfern: Bei den Attentaten von Paris ist ein deutscher Staatsangehöriger getötet worden. Ob auch Verletzte unter den Opfern sind, konnte das Auswärtige Amt am Sonntag in Berlin zunächst nicht sagen.

Terror in Paris.
Terror in Paris.

© AFP

10:50 Uhr - 1200 Germanwings-Helfer waren im Stadion: Während der Terroranschläge von Paris sind rund 1200 französische Helfer am Freitagabend im Fußballstadion gewesen, die nach dem Germanwings-Absturz im März im Einsatz waren. „Besonders für sie war es natürlich eine besondere Tragik, dass sie hören mussten, das an diesem Abend wahrscheinlich mehr als 140, 150 Opfer von Terroranschlägen wurden“, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Samstagabend in den ARD-„Tagesthemen“. Die Helfer waren als Dank und Anerkennung zu dem Freundschaftsspiel der deutschen und französischen Nationalmannschaft eingeladen worden. Wenige Stunden zuvor hatte Steinmeier bei einer Zeremonie in Paris Bürgermeister und Einsatzleiter mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

10:34 Uhr - Nationalmannschaft will Zeichen setzen: Die Führungsspitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sieht im Länderspiel gegen die Niederlande am Dienstag eine Chance, nach den Anschlägen von Paris mit über 120 Toten ein Zeichen gegen den Terror zu setzen. Noch vor der finalen Entscheidung des Verbandes am Sonntag über die Austragung des für Dienstag angesetzten Testspiels in Hannover verdeutlichte DFB-Interimschef Rainer Koch die Bedeutung eines Auftritts des Weltmeisters. „Demokratie muss wehrhaft sein. Wir müssen dem Terror uns alle gemeinsam entgegenstellen. Und der Fußball hat in diesem Moment auch eine wichtige gesellschaftspolitische Funktion“, erklärte Koch am Wochenende im ZDF-Sportstudio. Der 56-Jährige sagte, dass Verband und Team Solidarität mit den Franzosen betont hätten. Man habe „nous sommes unis, wir sind vereint“, erklärt. „Und das müssen wir am Dienstagabend auch demonstrieren“, sagte der vorläufige DFB-Chef.

Beamte der Police Nationale kontrollieren am 14.11.2015 in Straßburg (Frankreich) an der Europabrücke in der Nacht Fahrzeuge.
Beamte der Police Nationale kontrollieren am 14.11.2015 in Straßburg (Frankreich) an der Europabrücke in der Nacht Fahrzeuge.

© dpa

10:34 Uhr - Weiter Streit um Matussek: Der langjährige Spiegel-Autor und derzeitige Welt-Kolumnist Matthias Mattusek muss nach seinem umstrittenen Facebook-Posting mit Konsequenzen rechnen. Welt-Chefredakteur, Jan-Eric Peters, schreibt auf seiner Facebook-Seite: "Die zivilisierte Welt hat gerade andere Probleme als ein durchgeknalltes Posting. Aber damit das klar ist: Ich distanziere mich im Namen der "Welt", die für andere Werte steht, für Freiheit und Menschlichkeit. Die Gedanken unserer Redaktion gehören den Opfern von Paris. Alles weitere intern nach dieser langen Nacht, die noch nicht zu Ende ist." Matussek selbst korrigierte seinen ursprünglichen Post insofern als das er aus einem lachenden einen traurigen Smiley machte, verteidigte seinen Eintrag ansonsten aber. "Eine Klarstellung: natürlich habe ich mit dem Smiley keine "klammheimliche Freude" über die Toten der Terroristen ausgedrückt, sondern eine Art verzweifelten Sarkasmus. Ich hätte, so habe ich mich belehren lassen, den mit der Sonnenbrille wählen sollen. Aber wer mir FREUDE unterstellt, tut das in böswilliger Absicht. Wie kann man nur auf die Idee kommen! Tatsache bleibt, dass die Diskussion über offene Grenzen bereits jetzt eine neue Qualität erreicht hat, die Fragen an den Innenminister in der laufenden Presdsekonferenz drehen sich praktisch um nichts anderes!", schreibt er auf seiner Facebook-Seite (seine originalen Rechtschreibfehler sind beibehalten).

10:30 Uhr - Verfassungsschutz: "Weniger wahrscheinlich", dass sich unter Flüchtlingen Terroristen befinden. Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen hält es für „weniger wahrscheinlich“, dass mit Flüchtlingen auch Terroristen nach Deutschland kommen. Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte Maaßen: „Die Flüchtlingsroute ist ausgesprochen gefährlich. Es wäre risikoreich und untypisch, dass Personen mit Kampfauftrag in einem Seelenverkäufer von der Türkei auf eine griechische Insel übersetzen.“ Der Verfassungsschutz habe eine „neue Arbeitseinheit eingerichtet, um mehr Informationen über Asylsuchende zu sammeln, damit mögliche Extremisten oder Terroristen unter ihnen erkannt werden. Dabei arbeiten wir eng mit dem Bundesnachrichtendienst und mit ausländischen Nachrichtendiensten zusammen. Wir bekommen nahezu wöchentlich Hinweise darauf, dass unter den Flüchtlingen auch Personen sein könnten, die über Erfahrung mit Waffen verfügen oder mit einem Kampfauftrag nach Deutschland kommen“, sagte Maaßen. Er betonte: „Es ist möglich, dass mit den Flüchtlingen auch Terroristen kommen, aber wir halten das für weniger wahrscheinlich.“ Doch versuchten Islamisten, „in Aufnahmeeinrichtungen gezielt Kontakt mit Flüchtlingen aufnehmen. Uns sind bereits mehr als 100 Fälle bekannt“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. „Die einen wollen helfen: Sie bringen traditionelle Bekleidung oder den Koran. Die anderen sprechen Flüchtlinge an, um sie in ihr islamistisches Netzwerk einzubinden.“

10:20 Uhr: Chef der IS-Miliz in Libyen bei US-Luftangriff getötet. Die USA haben nach eigenen Angaben den Chef der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Libyen, Abu Nabil, getötet worden. Der Angriff mit F-15-Bombern sei in der Nacht zum Samstag geflogen worden, teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Peter Cook, in Washington mit. Der erste US-Angriff auf einen führenden IS-Vertreter in Libyen zeige, dass die USA die Miliz "überall" verfolgten. Cook hob hervor, dass der Angriff vor den Anschlägen in Paris angeordnet worden sei, zu denen sich der IS bekannte. Laut Cook stellt der Tod Nabils eine deutliche Schwächung der Miliz dar. Die Möglichkeiten des IS, seine "Ziele in Libyen zu erreichen", seien damit eingeschränkt. Dazu gehörten die Rekrutierung neuer Mitglieder, der Ausbau der IS-Stellungen in dem nordafrikanischen Land sowie Pläne für Anschläge auf US-Ziele.

10:15 Uhr: Zahlreiche Konzertabsagen: U2 haben ihr Paris-Konzert abgesagt, die Foo Fighters haben gleich den Rest ihrer Europa-Tour gecancelt, jetzt ziehen weitere Bands nach. Die britische Heavy-Metal-Band Motörhead hat ein für diesen Sonntag geplantes Konzert in Paris ebenfalls abgesagt. „Wegen der schlimmen Situation, die unsere Brüder und Schwestern in Paris momentan durchleben, müssen wir unseren Gig auf Januar verschieben“, schrieben die Musiker am Sonntag auf ihrer Facebook-Seite. Dazu posteten sie das Logo der Band in den französischen Nationalfarben Blau, Weiß und Rot.

Auch das britische Pop-Trio Years & Years („King“) strich kurzfristig einen für Montag geplanten Auftritt in Paris. „Unsere Liebe und Gedanken sind bei den Familien und Menschen, die betroffen sind. Wir hoffen, unsere Fans und jeder in Frankreich ist sicher und bleibt stark“, teilten die Musiker auf Facebook mit.

10:00 Uhr: Was ist bisher bekannt? Zwei Tage nach den blutigen Anschlägen von Paris ist ein schwarzer Seat gefunden worden, den die Attentäter bei ihren Angriffen auf Cafés und Restaurants benutzt hatten. Der Wagen wurde im östlichen Vorort Montreuil entdeckt, verlautete am Sonntagmorgen aus Polizeikreisen. Laut dem Pariser Staatsanwalt François Molins berichteten Augenzeugen, dass die Angreifer einen schwarzen Seat benutzten, als sie am Freitag um 21.32 Uhr eine Bar in der Rue de la Fontaine au Roi und um 21.36 ein Restaurant in der Rue de Charonne beschossen.

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Bei diesen Angriffen waren fünf beziehungsweise 19 Menschen getötet worden. Der Fund des Autos in Montreuil wirft die Frage auf, ob einer oder mehrere Angreifer noch flüchtig sind. Laut Staatsanwalt Molins operierten die Attentäter in drei Gruppen: Eine Gruppe aus drei Angreifern sprengte sich an der Fußballarena Stade de France im Norden von Paris in die Luft. Ein Attentäter zündete in einem Restaurant am Boulevard Voltaire seine Sprengstoffweste nicht weit von dem Anschlagsort in der Rue de Charonne.
Eine Gruppe von drei Extremisten schließlich fuhr mit einem Polo vor der Konzerthalle Bataclan im Osten der Pariser Innenstadt vor, wo sie Dutzende Menschen töteten, bevor sie sich beim Zugriff der Polizei selbst in die Luft sprengten. Von den Angreifern wurde bisher nur ein Mann identifiziert: ein 29-jähriger Franzose namens Omar Ismail Mostefai. Der junge Mann, der der Polizei wegen mehreren Straftaten bekannt war, gehörte zu den Angreifern im Bataclan und wurde anhand eines Fingers identifiziert.
Aus Polizeikreisen verlautete am Sonntag, es seien insgesamt sechs Menschen aus dem Umfeld Mostefais festgenommen worden. Neben dem Vater des 29-jährigen Omar Ismail Mostefai und einem Bruder wurde auch dessen Frau festgenommen. Zudem wurden ihre Wohnungen durchsucht. Aus Ermittlerkreisen hieß es, es sei normal in derartigen Fällen, Angehörige zu Verhören in Gewahrsam zu nehmen. Der 34-jährige Bruder sagte, er habe länger keinen Kontakt mit Mostefai gehabt.

Beamte der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ) der Bundespolizei kontrollieren am 14.11.2015 in Kehl (Baden-Württemberg) an der Europabrücke in der Nacht Fahrzeuge.
Beamte der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ) der Bundespolizei kontrollieren am 14.11.2015 in Kehl (Baden-Württemberg) an der Europabrücke in der Nacht Fahrzeuge.

© dpa

09:55 Uhr: FBI hilft bei Ermittlungen. Die USA haben nach Informationen der "New York Times" einige FBI-Agenten nach Frankreich geschickt, die den französischen Behörden bei den Ermittlungen helfen sollen. Demnach sollen auch Spezialisten zur Auswertung von Computern und Mobiltelefonen dabei sein. Die Zeitung vermutet, dass die FBI-Angehörigen Informationen schnell in die USA weiterleiten werden, um mögliche Verbindungen in die Vereinigten Staaten aufzuspüren.

09:49 - Sicherheitsmaßnahmen verschärft: Als Reaktion auf die Terroranschläge in Paris werden in Deutschland die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren. Es werde in den nächsten Tagen eine für die Bürger sichtlich erhöhte Polizeipräsenz geben, kündigte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) am Samstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner Spezial“ an. „Die Polizei, die man sieht, wird auch etwas anders aussehen als bisher. Die Ausrüstung wird eine andere sein.“ Zugleich werde zusammen mit den Nachrichtendiensten die Beobachtung islamistischer Gefährder intensiviert.

09:45 Uhr - Placido Domingo spielt Marseillaise: Um den Opfern des Terroranschlages in Paris Tribut zu zollen, hat Placido Domingo in der New Yorker Metropolitain Oper spontan die französische Nationalhymne spielen lassen. Auf Handzetteln wurde vor Beginn der Vorstellung der Wortlaut der "Marseillaise" gedruckt und verteilt.

09:40 Uhr: NZZ: Europa ist ein leichtes Ziel für Islamisten. Die "Neue Zürcher Zeitung am Sonntag" schreibt: „Die Schwierigkeit bei der Bekämpfung des Terrorismus ist, dass dabei Panzer und Flugzeuge nutzlos sind. Sein Schreckenspotenzial bezieht er daraus, dass er von einer Sekunde auf die nächste mitten in einem Konzert oder einem Tempelbesuch losbrechen und vom Baby bis zum Greis jedermann treffen kann. Das ist die neue Form von Krieg. Ohne ein Mehr der Methoden, die in den USA nach 9/11 entwickelt und umgesetzt worden sind, lässt sich deshalb die Sicherheit in Europa nicht verbessern. Es wird mehr Überwachung geben müssen, mehr polizeiliche Kontrollen. Das erfordert Augenmaß und Intelligenz der Verantwortlichen. Aber die Alternative wäre, dass man die Schreckensbilder aus Paris in regelmäßigen Abständen zu sehen bekommt. Das wäre nicht zu ertragen.“

09:30 Uhr: Auto gefunden - Terrorkommando offenbar auf der Flucht. Mindestens einem Terrorkommando scheint nach den Anschlägen von Paris zunächst die Flucht gelungen zu sein. Französische Ermittler stellten am Sonntag ein weiteres Auto östlich von Paris sicher, wie der Sender Europe 1 berichtete. Der schwarze Seat soll nach Einschätzung der Ermittler von den Terroristen benutzt worden sein, die vor mehreren Cafés und Restaurants wahllos Menschen erschossen. Unklar blieb, ob der oder die Täter weiter auf der Flucht sind, oder bereits am Samstag in Belgien gefasst wurden. Sechs Angehörige eines der Selbstmordattentäter aus dem Pariser Konzertsaal „Bataclan“ haben Ermittler in Polizeigewahrsam genommen. Das berichtet der französische Fernsehsender BFMTV. Die Befragung von Angehörigen gehört in solchen Fällen zu den Ermittlungen. Bereits am Samstag war bekanntgeworden, dass Vater und Bruder eines Selbstmordattentäters in Polizeigewahrsam kamen. Die Wohnungen der beiden Männer wurden durchsucht. Der Bruder des 29-jährigen Attentäters lebt demnach in einem Ort südlich von Paris, der Vater gut 100 Kilometer weiter östlich. Der bei dem Anschlag gestorbene Franzose war anhand eines Fingerabdrucks identifiziert worden.

09:25 Uhr: Russland: Anschläge werden Prioritäten der Nato verändern. Russland geht davon aus, dass die Nato nach den Anschlägen ihre Prioritäten ändern wird. Der Schock von Paris werde vermutlich zu einem Umdenken bei den Regierungen in Washington und anderen Nato-Ländern führen, erklärt der stellvertretende russische Verteidigungsminister Sergej Rjabakow vor Beginn des G20-Gipfels im türkischen Antalya auf die Frage, ob Russland und die USA nach den Anschlägen enger zusammenrücken würden.

09:16 Uhr: Konzertveranstalter Lieberberg: Nicht für Terrorangriffe gewappnet. Der Konzertveranstalter Marek Lieberberg sieht nach dem terroristischen Angriff auf ein Rockkonzert in Paris  Sicherheitsbehörden und Gesellschaft gefordert. Der Kulturbetrieb sei der falsche Adressat für Sicherheitsfragen. „Wir haben ausreichende Sicherheitsvorkehrungen in einer normalen Situation. Für eine terroristische Situation ist keiner von uns gewappnet, und zwar in keinem Bereich des öffentlichen Lebens“, sagte Lieberberg der Deutschen Presse-Agentur. „Wir können uns nicht mit bloßen Händen oder Metalldetektoren gegen Kalaschnikows oder Bomben zur Wehr setzen.“ Allein in der Pariser Konzerthalle „Bataclan“ hatten Attentäter am Freitagabend ein Massaker mit mindestens 80 Toten angerichtet.

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09:15 Uhr: G20 suchen Strategie gegen Terror. Die Staats- und Regierungschefs der großen Industrie- und Schwellenländer (G20) haben am Sonntag ihr Gipfeltreffen in der Türkei mit bilateralen Beratungen begonnen. Als erstes stand ein Treffen des US-Präsidenten Barack Obama und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan auf dem Programm. Der Gipfel tagt unter hohen Sicherheitsvorkehrungen im Badeort Belek nahe Antalya an der türkischen Mittelmeerküste. Wegen der blutigen Anschläge von Paris muss die Runde vor allem eine Strategie gegen den Terror des Islamischen Staates (IS) suchen. Auch der Krieg in Syrien und die Flüchtlingskrise stehen neben Wirtschaftsfragen und dem Klimaschutz auf der Tagesordnung. Russlands Wladimir Putin wollte als erstes die Führer aus China, Indien, Brasilien und Südafrika treffen. Diese fünf Staaten bilden die sogenannte Brics-Gruppe. Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde gegen Mittag zum Beginn der vollständigen Gipfelrunde in Belek erwartet. Das Treffen dauert bis Montag. Gastgeber der G20 im kommenden Jahr ist China.

9:04 Uhr - Böhmermann postet 100 Fragen: „Neo Magazin Royale“-Moderator (ZDF) Jan Böhmermann hat 100 Fragen zur Tragödie in Frankreich formuliert – und findet keine Antwort. (Screenshot: Tagesspiegel)

Soldaten gehen am 14.11.2015 unter dem Eifelturm in Paris (Frankreich) entlang.
Soldaten gehen am 14.11.2015 unter dem Eifelturm in Paris (Frankreich) entlang.

© dpa

09:05 Uhr - Katholische Zeitung: Muslime müssen sich distanzieren. Die katholische französische Tageszeitung „La Croix“ schreibt: „Wir werden den Terrorismus nicht dauerhaft besiegen können, wenn wir eine Abgrenzung Andersdenkender zulassen. Von den Muslimen Frankreichs erwarten wir, dass sie sich noch deutlicher von allen Gruppierungen distanzieren, die Mordtaten mit ihrer Religion begründen. Doch wir sollten ihnen auch mit Vertrauen entgegenkommen. Unsere Herausforderung besteht darin, die Einheit zu wahren.“

Facebook-Post von Moderator Jan Böhmermann.
Facebook-Post von Moderator Jan Böhmermann.

© Tagesspiegel

09:00 Uhr: „Wir verstehen die Flüchtlinge, die genau vor diesem Terror zu uns geflohen sind.“ Die Hamburger Akademie der Weltreligionen hat die Terroranschläge in Paris als „Verbrechen gegen die Menschheit“ bezeichnet. Diese „abscheulichen Taten“ seien weder mit dem Krieg in Syrien noch mit religiösen Gründen zu rechtfertigen, sagte Akademiedirektor Wolfram Weiße am Samstag in Hamburg. „Wir verstehen die Flüchtlinge, die genau vor diesem Terror zu uns geflohen sind.“

08:55 Uhr - Angehörige eines "Bataclan"-Attentäters in Polizeigewahrsam: Französische Ermittler haben sechs Angehörige eines der Selbstmordattentäter aus dem Pariser Konzertsaal „Bataclan“ in Polizeigewahrsam genommen. Das berichtet der französische Fernsehsender BFMTV am Sonntag. Die Befragung von Angehörigen gehört in solchen Fällen zu den Ermittlungen. Bereits am Samstag war bekanntgeworden, dass Vater und Bruder eines Selbstmordattentäters in Polizeigewahrsam kamen. Die Wohnungen der beiden Männer wurden durchsucht. Der Bruder des 29-jährigen Attentäters lebt demnach in einem Ort südlich von Paris, der Vater gut 100 Kilometer weiter östlich. Der bei dem Anschlag gestorbene Franzose war anhand eines Fingerabdrucks identifiziert worden. Er war den Behörden nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen seiner Radikalisierung bekannt und mehrfach vorbestraft, allerdings nie im Zusammenhang mit Terror-Netzwerken.

08:35 Uhr - Medienbericht: Flüchtlingsunterkünfte sollen besser geschützt werden: Die Bundesregierung hat im Zuge der Anschläge von Paris einem Zeitungsbericht zufolge die Länder zu einem besseren Schutz der Flüchtlingsunterkünfte aufgefordert. Grund seien Befürchtungen, dass Rechtsextremisten die Attentate in der französischen Hauptstadt als Begründung für Anschläge missbrauchen könnten, meldet die "Mitteldeutsche Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise. Bundesinnenminister Thomas de Maiziere habe darauf verwiesen, dass es bereits "ein erschreckendes Ausmaß von Anschlägen gegen Asylbewerber" gebe.

08:20 Uhr - Personen aus dem Umfeld der Attentäter verhört: In französischen Justizkreisen wird bestätigt, dass Personen aus dem Umfeld der Attentäter festgenommen worden seien und verhört werden.

08:10 Uhr - Keine Gewissheit über deutsche Opfer: Eineinhalb Tage nach den Attentaten von Paris ist weiterhin unklar, ob es deutsche Opfer gegeben hat. Das Auswärtige Amt in Berlin habe in diesem Zusammenhang noch keine Gewissheit, teilte ein Sprecher am Sonntagmorgen in Berlin mit. Im Außenministerium wurde ein Krisenstab eingerichtet, der mit der Botschaft Paris und den französischen Behörden in Kontakt steht.

Eine junge Französin kauert vor Blumen und Kerzen vor dem französischen Konsulat in Los Angeles.
Eine junge Französin kauert vor Blumen und Kerzen vor dem französischen Konsulat in Los Angeles.

© AFP

08:00 Uhr - Italiener im Glück: Doppeltes Glück im Unglück für den Italiener Massimiliano Natalucci: Der heute 45-Jährige hat nach Angaben seiner Familie nicht nur den Anschlag auf die Pariser Konzerthalle Bataclan knapp überlebt, sondern vor über 30 Jahren bereits das Unglück im Heysel-Stadion in Brüssel. Wie die italienische Zeitung "Corriere Adriatico" berichtete, konnte Natalucci während des Attentats und der Geiselnahme im Bataclan in der Nacht zum Samstag fliehen und trug nur einige Kratzer am Bein davon. Natalucci war mit einem Freund bei dem Konzert der US-Band Eagles of Death. Der Freund überlebte den Anschlag ebenfalls, musste aber operiert werden. "Die Terroristen waren die ganze Zeit nur drei Meter von ihnen entfernt", sagte der Vater des Italieners der Zeitung. Allein im Bataclan waren am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag fast 90 Menschen getötet worden. Mehrere Attentäter hatten in Paris sechs verschiedene Orte angegriffen.
Als 15-Jähriger überlebte Natalucci die Stadion-Katastrophe von Brüssel unverletzt. Ende Mai 1985 waren dort 39 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen vor allem Italiener. Vor dem Europapokal-Finale von FC Liverpool gegen Juventus Turin kam es zu Auseinandersetzungen der Fans, bei denen englische Hooligans die Absperrgitter zwischen den Blocks durchbrachen und die Italiener gegen eine Stadionwand drängten. Unter dem Druck brach die Wand zusammen und begrub etliche Fans. Bei der anschließenden Massenpanik gab es weitere Tote und Hunderte Verletzte.

Natalucci war damals mit seinem Vater und seinem Onkel im Stadion. Seine Schwester Federica hat eine entschiedene Theorie, weshalb ihr Bruder so viel Glück hat: Als er acht Jahre alt war, bekam er in Rom einen Kuss von Papst Johannes Paul II. - dieser habe ihn bei beiden Katastrophen beschützt.

07:50 Uhr - Französische Zeitungen: Frankreich ist im Krieg: Die französische Tageszeitung „Le Monde“ schreibt: „Frankreich ist im Krieg. Ein Krieg gegen einen totalitären, blinden, schrecklich mörderischen Terrorismus. (...) Diese Tragödie zeigt, dass die Terroristen, die Frankreich zu ihrem Ziel gemacht haben, ihrem mörderischen Werk keine Grenze setzen.“

Die französische Tageszeitung „Le Figaro“ kommentiert: „Das ist ein Krieg, ein echter Krieg, der uns erklärt worden ist. Ein Krieg des islamistischen Fanatismus gegen Frankreich, Europa, die westliche Welt und gegen alle Werte einer Zivilisation, die sich der Demokratie verschrieben hat. Dieser Krieg, das hat inzwischen jeder verstanden, ist erst am Anfang.“

07:40 Uhr - Nato spricht von Angriff auf die Demokratie: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat davor gewarnt, von einem Religionskrieg zu sprechen. "Dies ist kein Kampf zwischen der islamischen Welt und dem Westen. Es ist ein Kampf von Extremisten und Kriminellen gegen Menschen, die an grundlegende Werte wie Freiheit und die Achtung der Menschenrechte glauben", sagte Stoltenberg am Samstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. "Das Ziel dieser entsetzlichen Terrorattacke ist es, uns zu verängstigen und einzuschüchtern, aber dies wird unsere Entschlossenheit nur verstärken." Die Attentate seien "ein Angriff auf unsere Kernwerte wie Freiheit, Demokratie und unsere offene Gesellschaft", sagte Stoltenberg. Die Demokratie werde sich am Ende aber durchsetzen, weil sie auf "überlegenen Werten" beruhe. Es sei jetzt wichtig zu betonen, "wie sehr wir die Gräueltaten und die Angriffe auf unschuldige Menschen" verurteilen, erklärte der Nato-Generalsekretär. "Alle Nato-Verbündeten sind vereint im Kampf gegen Terrorismus und stehen solidarisch an der Seite Frankreichs."

07:30 Uhr - Trump für laxere Waffengesetze: Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat die Terroranschläge von für ein Plädoyer für laxere Waffengesetze genutzt. „Niemand hatte Waffen, und sie (die Angreifer) haben einfach einen nach dem anderen erschossen“, sagte der 69-Jährige laut US-Medienberichten am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundestaat Texas. Wenn die Menschen hätten Waffen tragen dürfen wie in den USA, dann wäre die Situation ganz anders verlaufen. Mehrere Attentäter hatten bei am Freitagabend an mehreren Orten in der französischen Hauptstadt 129 Menschen getötet.

07:25 Uhr - "Schmidts Haltung in RAF-Zeiten kann nun Vorbild sein": Deutschland und der Westen müssen nach Ansicht von SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi dem internationalen Terrorismus die Stirn bieten. Mit Blick auf die Anschlagsserie in Paris erinnerte Fahimi an den am Dienstag gestorbenen SPD-Altkanzler Helmut Schmidt, der zu Zeiten des deutschen Terrors der Roten Armee Fraktion (RAF) Ende der 1970er Jahre Haltung gezeigt habe: „Die Motivation dieser Terroristen ist abtrünnig, ihr Ziel die Zerstörung unserer liberalen Demokratie“, sagte Fahimi. „Wir werden kein Jota nachgeben und haben hierfür in Helmut Schmidt und seiner unnachgiebigen Haltung gegenüber der RAF ein leuchtendes Beispiel.“  Die SPD stehe nach den Anschlägen von Paris in tiefem Mitgefühl an der Seite Frankreichs. Die „seelenlosen Attentäter“ seien für jenen Terrorismus verantwortlich, „der Millionen von Menschen aus dem Nahen Osten fliehen lässt“. Eine offene Gesellschaft dürfe nicht nachgeben: „Das einzige, das die Feinde unseres Lebensstils erreichen, ist, dass wir noch enger zusammenrücken“, meinte die SPD-Politikerin. 

07:15 Uhr - Foo Fighters brechen Europatournee ab: Die Foo Fighters haben ihre Europatournee abgebrochen. „Mit großer Trauer und tief empfundener Sorge für jeden in Paris sehen wir uns gezwungen, den Rest unserer Tour abzusagen“, erklärte die US-Rockband am Samstag. Eigentlich wollte sie nach einem Konzert am Samstag in Turin am Montag in Paris und anschließend noch in Lyon und Barcelona spielen. „Im Lichte dieser sinnlosen Gewalt, der Schließung von Grenzen, der internationalen Trauer, können wir jetzt nicht weitermachen“, hieß es weiter. „Es gibt keine andere Art, es zu sagen. Das ist verrückt und zum Kotzen. Unsere Gedanken und Gebete sind bei jedem, der verletzt wurde oder einen Lieben verloren hat.“

06:50 Uhr - CSU fordert von Merkel Umschwenken in der Flüchtlingspolitik: Nach den Anschlägen von Paris dringt CSU-Generalsekretär Markus Söder auf einen Kurswechsel in der Flüchtlingskrise. "Es wäre gut, wenn (Bundeskanzlerin) Angela Merkel einräumen würde, dass die zeitlich unbefristete Öffnung der Grenzen ein Fehler war. Wir wollten helfen und haben geholfen, aber jetzt sind auch wir überfordert", sagte Söder der "Welt am Sonntag". Eine deutsche Regierung müsse zuerst an ihre eigenen Leute denken. Deshalb sei jetzt eine Strategie mit einer Obergrenze bei der Zuwanderung nötig. "Denn wir können nicht jedes Jahr eine Million Flüchtlinge aufnehmen. Das verkraftet das Land finanziell und kulturell nicht." Vorstellbar sei allenfalls eine geordnete Zuwanderung von 200.000 bis 300.000 Menschen. "Mehr können wir nicht sinnvoll integrieren."

06:40 Uhr - "Gegen Ängste kämpfen": Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte hält Deutschland für eine tolerante Gesellschaft. Aber nach den Terroranschlägen von Paris müsse die Politik dafür kämpfen, dass in der Flüchtlingskrise keine neuen Ängste entstehen, sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur zum „Internationalen Tag der Toleranz“, der an diesem Montag begangen wird. "Der Terror in Paris zeigt, welchen Herausforderungen sich auch Deutschland stellen muss: Freiheit und Sicherheit gehören zusammen. Die innere Sicherheit wird auf der Skala der wichtigsten Themen das Flüchtlingsthema kurzzeitig ablösen. Es liegt an der Politik dafür aufgeklärt zu kämpfen, dass wir weiterhin Menschen in Not aufnehmen, ohne dies mit zusätzlichen Ängsten zu verbinden", sagte Korte. Die deutsche Gesellschaft sei bisher mehrheitlich sehr tolerant. Die Zivilgesellschaft sei auf den Beinen, aktiv, die humanitäre Aufgabe - auch im Sinne des Katastrophenschutzes - werde von den allermeisten Menschen tatkräftig unterstützt. "Wie sich extremistische und populistische Strömungen und Parteien entwickeln, ist hauptsächlich auch vom Verhalten der anderen Parteien in der Mitte abhängig. Je weniger sich die Mitte-Parteien um die sogenannte Angst-Mitte der Gesellschaft kümmern und deren Sorgen ernst nehmen, umso mehr laufen viele Wählerinnen und Wähler über und werden rechtspopulistische Parteien wählen. Aber im Vergleich zu allen anderen europäischen Ländern ist das bisher sehr marginal."

06:05 Uhr - Weltweite Anteilnahme: Nach den Anschlägen in Paris haben tausende Menschen der Opfer gedacht und ihre Solidarität mit Frankreich bekundet. Wahrzeichen wie das One World Trade Center in New York, der CN-Turm in Toronto und das Opernhaus in Sydney wurden in den französischen Nationalfarben erleuchtet. Auch das Brandenburger Tor in Berlin erstrahlte in den Farben der Trikolore. Die nahegelegene französische Botschaft zierte ein Meer von Kerzen und Blumen. In der Metropolitan Oper in New York spielte das von Startenor Placido Domingo dirigierte Orchester zu Ehren der mindestens 129 Todesopfer der Attentate Frankreichs Nationalhymne, die Marseillaise. In der irischen Hauptstadt Dublin zogen 6000 Menschen in die französischen Nationalfarben gehüllt durch die Straßen. In London strömten 2000 Menschen zum zentralen Trafalgar Square, wo das Eingangsportal der Nationalgalerie blau, weiß und rot angeleuchtet wurde. In Paris stellten die Einwohner als Zeichen der Anteilnahme Kerzen in ihre Fenster. Im kanadischen Montreal versammelten sich etwa tausend Menschen vor dem französischen Konsulat. "Wie sind alle Pariser", sagte die Stadträtin Anie Samson.

05:57 Uhr - Papst Franziskus verurteilt Attentate: Papst Franziskus und Vertreter von Kirchen und Religionen haben die Terrorattentate von Paris scharf verurteilt. Er verdamme mit Nachdruck jene Gewalt, die keine Probleme lösen könne, hieß es in einem Telegramm an den Pariser Kardinal Andre Vingt-Trois. Er bat alle Menschen um Solidarität mit den Franzosen und Gedanken des Friedens. Mordanschläge wie die von Paris können nach Worten von Papst Franziskus nicht mit religiösen Empfindungen gerechtfertigt werden. „Religiös bedeutet menschlich. Dies ist nicht menschlich“, sagte er in einem Telefoninterview mit dem italienischen Sender TV 2000. Er begreife nicht, wie menschliche Wesen solche Taten verüben könnten. Die Pariser Anschlagsserie der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) bezeichnete er als Teil eines Dritten Weltkriegs. Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Dem schließt sich auch die katholische Kirche des Landes an. Der französische Islamrat (CFCM) verurteilte „mit Nachdruck“ die „verhassten und verächtlichen Angriffe“. Angesichts der besondere Schwere der Tat seien Einheit und Solidarität wichtig.

Auch britische Zeitungen sprechen vom "Krieg".
Auch britische Zeitungen sprechen vom "Krieg".

© AFP

05:50 Uhr - Eine bedrückend ruhige Nacht in Paris: Normalerweise ist die Rue Oberkampf im Osten Paris in einer Samstagnacht voller Menschen, die laut und ausgelassen feiern. Nach den Anschlägen vom Freitagabend aber war die Samstagnacht in dem Viertel deutlich ruhiger, einige Bars haben gar nicht erst geöffnet. Das "Bataclan", in dem bei den Attentaten die meisten der 129 Menschen starben, liegt hier. Viele Menschen bringen Blumen zu den Absperrungen und zünden Kerzen an, beschreibt ein DPA-Korrespondent. Auch vor dem "Le Petit Cambodge" oder dem "Café Carillon", dem "Café Bonne Bière" oder gegenüber am "Casa Nostra". Die Namen der Bars und Restaurants stehen seit dem Wochenende auch für Anschläge von Islamisten, Terror und Tod.

Zum Bataclan waren am Samstagabend auch U2-Frontmann Bono sowie seine Partner David Howell Evans und Adam Clayton gekommen, um der Opfer zu gedenken.

05:45 Uhr - Was weiß man über die Täter? Sieben Attentäter von Paris sind tot. Sechs haben sich selbst in die Luft gesprengt, ein Angreifer wurde von der Polizei erschossen. Während die Identität eines des Attentäters bereits bekannt ist - es handelt sich demnach um einen 29-jährigen Franzosen - gibt es Spekulationen darüber, ob möglicherweise einer der Angreifer als Flüchtling über Griechenland in die EU eingereist sein könnte. Die Angaben dazu sind allerdings widersprüchlich, ebenso, was einen potenziellen zweiten über Griechenland eingereisten Mann betrifft. Mehr zu diesem Thema und den weiteren bisher bekannten Fakten lesen Sie hier.

(mit AFP, dpa, Reuters)

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