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Lob von links: Lafontaine begrüßt Becks Linksschwenk

Seltenes Lob für SPD-Chef Kurt Beck: Der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat und jetzige Linken-Chef Lafontaine sieht Beck weiterhin als treibende Kraft in der SPD und begrüßt sein Engagement für rot-rote Koalitionen auf Landesebene.

Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine hat SPD-Chef Kurt Beck für seinen Linksschwenk gelobt. "Er hat das Dogma gekippt, wonach die SPD in den Landtagen im Westen nicht mit uns koalieren durfte. Das war politisch notwendig", sagte Lafontaine der Zeitung "Die Welt".

Auf die Frage, ob künftig Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier, Bundesumweltminister Sigmar Gabriel oder Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit der stärkste Mann der SPD sein werde, betonte Lafontaine Becks Bedeutung als Parteivorsitzender.

Kritik an Steinmeier und Wowereit

Steinmeier sei "einer der Architekten der Agenda 2010", die nicht zur Sozialdemokratie passe. Gabriel habe "eine Reihe von Flops hingelegt" und Wowereit wolle "die Linke vorführen", kritisierte Lafontaine.

Über den Kanzlerkandidaten der SPD bei den Bundestagswahlen im kommenden Jahr wollte Lafontaine nicht spekulieren. Zu seiner eigenen politischen Zukunft sagte Lafontaine, dass noch nicht klar sei, ob er dem nächsten Bundestag angehöre.

Im Blickfeld des Verfassungsschutzes

"Das kommt darauf an. Ich will Ministerpräsident im Saarland werden." Zur Ablehnung der saarländischen SPD, mit der Linken zu koalieren, sagte Lafontaine der "Welt": "Ich kenne die Sozialdemokraten im Saarland gut. Denen wird es nicht schmecken, Juniorpartner der CDU zu sein."

Lafontaine kritisierte in dem Zeitungsinterview zudem die Beobachtung seiner Partei durch den Verfassungsschutz. "Die Praxis, insbesondere Parlamentarier durch den Verfassungsschutz überwachen zu lassen, kennzeichnet Bananenrepubliken", sagte er.

Über ihn selbst werde in seiner Heimat nach Aussage der saarländischen Landesregierung keine Verfassungsschutzakte mehr geführt. "Sehr wohl aber schnüffeln die Verfassungsschützer anderen Mitgliedern unserer Fraktion hinterher", bemängelte der Linkspolitiker. (iba/AFP)

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