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London: Gedenken an Opfer der Terroranschläge

Knapp vier Monate nach den Terroranschlägen in London haben am Dienstag Tausende gemeinsam mit Königin Elizabeth II. und Premierminister Tony Blair der Opfer gedacht.

London - Bei einem bewegenden Gottesdienst zu Allerheiligen in der Londoner St.-Pauls- Kathedrale sagte der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, auch die Erinnerung an die Persönlichkeit jedes einzelnen der 52 Terroropfer sei ein Akt des Widerstandes gegen blindwütige und sinnlose Gewalt.

«Der Terrorist ist nicht nur der Feind eines Systems oder einer Regierung, sondern der gesamten Idee, dass jeder von uns einzigartig, verantwortlich und unersetzbar ist», sagte das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche. Der Dekan der St.-Pauls-Kathedrale, Pfarrer John Moses, betonte das unveräußerliche Recht aller Menschen, unabhängig von ihrer Religion miteinander in Frieden und frei von Angst zu leben.

An der Trauerfeier, die überall in Großbritannien live im Fernsehen übertragen wurde, nahmen mehr als 2000 Familienangehörige und Freunde der Opfer, viele Überlebende der Anschläge und Mitarbeiter der Rettungsmannschaften teil. Auch aus dem Ausland waren zahlreiche Angehörige von Opfern der Anschläge angereist. 36 der 52 Ermordeten waren Briten. Die anderen 16 stammten aus so unterschiedlichen Ländern wie Irland und Grenada, Italien und Mauretanien, Polen und Bangladesch.

Vier große Kerzen, die von Feuerwehrmännern, Polizisten und Rettungssanitätern sowie Mitarbeitern der Londoner Verkehrsbetriebe aufgestellt wurden, trugen die Aufschriften der drei U-Bahnstationen sowie des Platzes, wo die Selbstmordattentäter - extremistische Muslime mit britischer Staatsbürgerschaft - die Bomben zündeten: Aldgate, Edgware Road, King's Cross und Tavistock Square.

Sechs junge Gläubige unterschiedlicher Konfessionen entzündeten dann mit dem Feuer der vier Kerzen eine große Kerze mit sechs Dochten. Sie symbolisierte die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben der Menschen aller Glaubensrichtungen. Als einziger Politiker sprach der Bürgermeister von London, Ken Livingstone, der mit einem Bibelvers an die Gleichheit aller Menschen vor Gott erinnerte. Die Königin traf sich nach der Trauerfeier mit Vertretern von Opfer-Familien. (tso/dpa)

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