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Politik: LOUIS GAUTIER

Vor allem als Spezialist für europäische Verteidigungsfragen hat sich Louis Gautier einen Namen gemacht. Der 49-Jährige schloss sich frühzeitig den französischen Sozialisten an und besetzte schon in jungen Jahren Schlüsselposten nicht nur in der Partei, sondern auch als Berater in hochrangigen Organisationen wie den UN.

Vor allem als Spezialist für europäische Verteidigungsfragen hat sich Louis Gautier einen Namen gemacht. Der 49-Jährige schloss sich frühzeitig den französischen Sozialisten an und besetzte schon in jungen Jahren Schlüsselposten nicht nur in der Partei, sondern auch als Berater in hochrangigen Organisationen wie den UN. Von 1997 bis 2002 stand der Professor für Politische Wissenschaften dem sozialistischen Premierminister Lionel Jospin im Bereich Strategie- und Verteidigungsfragen zur Seite und begleitete außenpolitische Operationen wie den Einsatz europäischer Friedenstruppen im Kosovo- und im Afghanistankrieg. Hilfreich war Gautier dabei stets seine solide Grundausbildung an der Elite-Hochschule für Verwaltung ENA. Dort erwarb er auch seine ökonomischen, finanzpolitischen und juristischen Kenntnisse.

Der Politikwissenschaftler, der unter anderem das Standardwerk „Globalisierung und nationale Politik“ verfasste, ist zur Zeit als Richter und Prüfer am Nationalen Rechnungshof tätig und schreibt für zahlreiche Publikationen, darunter für „Le Figaro“, Kommentare, Kolumnen und politische Analysen. Neben seinen publizistischen Aktivitäten ist Gautier Dozent für internationale Beziehungen und strategische Studien an verschiedenen Hochschulen, darunter an der Pariser Sorbonne. Als Verteidigungsexperte wird er regelmäßig von europäischen und französischen Rüstungskonzernen wie EADS und Thales zur Entwicklung neuer Weltmarktstrategien herangezogen. In seinen Texten tritt er vehement für das Inkrafttreten der Europäischen Verfassung ein, nicht zuletzt mit dem Hauptargument, dass sich die Welt nach dem 11. September 2001 im Hinblick auf Sicherheitsfragen grundlegend verändert habe. „Ohne die EU-Verfassung mit ihren außen- und sicherheitspolitischen Regelungen wäre Europa politisch und militärisch zu schwach, um auf die aktuellen Herausforderungen zu reagieren und sich angemessen zu verteidigen“, schrieb Gautier. Dringend müsse sich das neue, erweiterte Europa in nächster Zukunft um drei Schlüsselbereiche kümmern: seine Sicherheit, ein gesundes euro-atlantisches Gleichgewicht und seinen Einfluss auf eine bessere Regulierung der globalisierten Märkte.

Sabine Heimgärtner[paris]

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