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Politik: Machtkämpfe in der Fatah

Tel Aviv (cal). Kaum sind die israelischen Truppen aus der Westjordanland-Stadt Bethlehem abgezogen, ist unter den Palästinensern ein brutaler Machtkampf ausgebrochen.

Tel Aviv (cal). Kaum sind die israelischen Truppen aus der Westjordanland-Stadt Bethlehem abgezogen, ist unter den Palästinensern ein brutaler Machtkampf ausgebrochen. Die Frontlinien verlaufen innerhalb von Jassir Arafats Fatah-Bewegung, und zwar zwischen Gazastreifen und Westjordanland. Erstes Opfer wurde der Minister für nichtstaatliche Organisationen, Hassan Asfur, den Vermummte niederschlugen.

Bereits vergangene Woche, so gaben Aktivisten der Fatah-Bewegung jetzt zu, hatten ihre Leute das Haus von Arafats einflussreichem Finanzberater Mohammed Rashid in Ramallah umstellt und wollten ihn attackieren. Rashid aber war nicht zu Hause. Danach schickte Arafat ihn zu seiner eigenen Sicherheit ins Ausland. Gleichzeitig forderte er den Abwehrchef im Gazastreifen, Mohammed Dahlan, auf, sofort von der Westbank in den Gazastreifen überzuwechseln. Inzwischen befindet sich Dahlan in Ägypten. Rashid soll aus Angst um sein Leben für längere Zeit im Exil bleiben. Die Westbank-Fatah verlangt Rashids Entlassung und Festnahme. Die Aktivisten werfen ihm vor, Millionensummen unterschlagen zu haben.

Rashid und Dahlan hatten sich zuletzt stets in der Nähe Arafats aufgehalten. Mit Saeb Erakat waren sie die einzigen Unterhändler in den Verhandlungen mit den USA und Israel über Teilrückzüge der israelischen Truppen und Beendigung der Belagerung von Arafats Amtssitz. Sie verbündeten sich mit dem ebenfalls ursprünglich aus dem Gazastreifen stammenden Hassan Asfur. Die Attacke auf ihn wird von Beobachtern als Botschaft an Dahlan und Rashid gedeutet, sich zurückzuziehen. Arafat soll befohlen haben, die Täter zu verhaften.

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