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Politik: Machtkampf in Jugoslawien: Ein Hauch von Leipzig

Natürlich ist es nur ein Zufall, dass gerade in dem Moment, da die Menschen in Belgrad wieder einmal den Aufstand gegen Milosevic wagen, auch in Deutschland die Erinnerung an die Leipziger Montagsdemonstrationen wach wird. In Dresden, Berlin, Düsseldorf und anderswo feiern die Menschen den zehnten Jahrestag der Einheit; in Belgrad versucht die Opposition, den Präsidenten mit einem Generalstreik in die Knie zu zwingen.

Natürlich ist es nur ein Zufall, dass gerade in dem Moment, da die Menschen in Belgrad wieder einmal den Aufstand gegen Milosevic wagen, auch in Deutschland die Erinnerung an die Leipziger Montagsdemonstrationen wach wird. In Dresden, Berlin, Düsseldorf und anderswo feiern die Menschen den zehnten Jahrestag der Einheit; in Belgrad versucht die Opposition, den Präsidenten mit einem Generalstreik in die Knie zu zwingen. Ein Despot klammert sich verzweifelt an seine Macht, während sich Verbündete abwenden und das Volk auf die Straße geht - leicht lassen sich Parallelen zwischen dem deutschen Wende-November des Jahres 1989 und dem Belgrader Herbst 2000 finden. Aber der Ausgang des Dramas in Belgrad ist offen. Milosevics unverhüllte Drohung an die Opposition lässt wenig Raum für Hoffnungen. Derzeit steuert Jugoslawien eher auf eine blutige Lösung wie seinerzeit in Rumänien zu. Aber Belgrad ist auch nicht Leipzig. Dem Volk, das derzeit in Jugoslawien auf die Straße geht, steht immer noch eine breite Masse von Milosevic-Wählern gegenüber. Und noch etwas ist anders: Im deutschen Wende-Herbst hielt sich Moskau zurück. Über die Lage in Belgrad äußert sich Russlands Präsident zumindest zweideutig.

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