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Frankreichs Präsident spricht bei der Unesco-Generalkonferenz.

© Eric Feferberg/AFP

Macron will zentrale Datenbank: Frankreich verschärft Strafen für Konsum von Kinderpornografie

Wer kinderpornografische Aufnahmen besitzt, muss in Frankreich künftig mit deutlich längerer Haft rechnen. Und Präsident Macron kündigte weitere Schritte an.

Frankreich will die Strafen für Konsumenten von Kinderpornografie deutlich verschärfen: Wie Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch in Paris ankündigte, sollen auf den Besitz solcher Aufnahmen künftig fünf statt bisher zwei Jahre Haft stehen. Zudem sollen verurteilte Nutzer in eine Datenbank sexueller Straftäter eingetragen werden, um ihnen eine Arbeit mit Minderjährigen zu erschweren.

Derzeit könne jemand in Frankreich wegen Besitzes von Kinderpornografie verurteilt sein und dennoch beruflich Umgang mit Kindern haben, kritisierte der Präsident in einer Rede vor der Unesco-Generalkonferenz anlässlich des 30. Jahrestages der UN-Kinderrechtskonvention.

Künftig sollten "alle, die Kinderkrippen, Schulen, Sportclubs oder ähnliche Vereine leiten, verpflichtend die Datenbank konsultieren, bevor sie jemanden einstellen", sagte Macron. Nach seinen Angaben werden jährlich im Schnitt rund 400 Franzosen wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilt.

In Frankreich macht derzeit der Fall eines pensionierten Chirurgen Schlagzeilen, der im Laufe seines Berufslebens rund 250 Mädchen und Jungen sexuell missbraucht haben soll. Der heute 68-Jährige war im Jahr 2005 wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilt worden, er soll sich aber noch bis 2017 an Minderjährigen vergangen haben.

"Wenn jemand seine Strafe abgesessen hat, soll er sich in die Gesellschaft wiedereingliedern können", sagte Macron. "Aber wir dürfen ihm nicht erneut unsere Kinder aussetzen." Daneben rief der Präsident Betreiber von Porno-Seiten im Internet auf, innerhalb von sechs Monaten eine verbesserte Eltern-Kontrolle anzubieten. (AFP)

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