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© dpa

Mai-Demonstrationen weltweit: Zahlreiche Verletzte in Istanbul

Die türkische Polizei hat eine verbotene Demonstration in Istanbul gewaltsam aufgelöst. Auch in Spanien verlief der 1. Mai alles andere als friedlich. Die ETA zündete drei Bomben. In Frankreich, Russland und Griechenland gingen die Menschen für mehr Geld auf die Straßen.

Mit Wasserwerfern und Tränengas verhinderte die türkische Polizei eine Großkundgebung in Istanbul und nahm 500 Demonstranten fest. Dutzende Menschen wurden dabei durch Tränengas verletzt und mussten sich in Krankenhäusern behandeln lassen.

Trotz Verbots hatten die Gewerkschaften auf dem Taksim-Platz im europäischen Stadtzentrum bis zu 500.000 Menschen versammeln wollen. Ein Großaufgebot von mehr als 20.000 Polizisten hatte den Stadtteil abgeriegelt. Sie trieben Gruppen von Demonstranten durch die Einkaufsstraßen. Seit einem blutigen Vorfall 1977 sind Mai-Kundgebungen auf dem Taksim-Platz verboten. Damals waren 36 Menschen getötet worden, als Unbekannte in die Menge feuerten und in der anschließenden Panik zahlreiche Menschen zu Tode getrampelt wurden.

ETA zündet Bomben in Spanien

In Spanien überschatteten drei Bombenanschläge der baskischen Untergrundorganisation ETA die Mai-Feiern. Dabei gab es Sachschaden aber keine Verletzten. Die Separatisten zündeten in der Nacht zum Donnerstag zwei Sprengsätze in der nordspanischen Küstenstadt San Sebastián und eine Bombe in der Kleinstadt Arrigorriaga bei Bilbao.

In Moskau und anderen Städten Russlands zielte der Protest auf steigende Lebenshaltungskosten. Die Menschen verlangten auf den Kundgebungen deutliche Lohnerhöhungen. In Moskau nahmen rund 30.000 Menschen an verschiedenen Kundgebungen teil - unter äußerst strengen Sicherheitsvorkehrungen. Nach Behördenangaben waren im ganzen Land 320.000 Polizisten und Armeeangehörige im Einsatz.

Franzosen und Griechen fordern mehr Geld

Während Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy in Aachen eine Laudatio auf Angela Merkel anlässlich der Verleihung des Karlspreises hielt, demonstrierten in seiner Heimat tausende Menschen gegen den Reformkurs seiner Regierung. Mehrere tausend Menschen beteiligten sich am zentralen Demonstrationszug in Paris. Der Protest richtete sich gegen eine geplante Rentenreform. Gewerkschaftsvertreter forderten auch eine Erhöhung der Kaufkraft.

Die griechischen Gewerkschaften feierten den 1. Mai mit Streiks und Demonstrationen. Bestreikt wurden die Straßenbahnen in Athen und die Fähren in Piräus. Zu Ausfällen kam es auch im Zugverkehr und bei der staatlichen Fluglinie Olympic Airlines. Gestrandete Touristen gab es jedoch nicht, da die meisten Fluggäste auf private Fluglinien umbuchten, wie der Rundfunk berichtete. In Athen demonstrierten nach Schätzungen der Polizei rund 6000 Menschen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld. (ut/AFP/dpa)

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