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mai berlin

© dpa

Mai-Krawalle: "Der Mob hat sich ausgetobt"

Nach dem 1. Mai hat die Polizei in Berlin und Hamburg eine insgesamt positive Bilanz gezogen. Bei gewalttätigen Ausschreitungen wurden rund 200 Menschen festgenommen. Wären die Beamten nicht eingeschritten, hätte es aber vor allem in der Hansestadt schlimm enden können.

Nach Gewaltausbrüchen am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg hat die Polizei 138 Randalierer festgenommen. 92 von ihnen sollen einem Haftrichter vorgeführt werden, teilten Polizeipräsident Dieter Glietsch und Innensenator Ehrhart Körting (SPD) mit. Insgesamt zogen sie eine positive Bilanz.

Das Einsatzkonzept der ausgestreckten Hand habe sowohl am 1. Mai als auch in der Walpurgisnacht gut gegriffen. Danach setzten die Beamten auch in diesem Jahr auf eine Kombination aus Deeskalation und konsequentem Vorgehen gegen Gewalttäter. 90 Polizisten wurden verletzt. Im Vorjahr seien es noch 115 gewesen.

"Nackte Gewalt von rechter Seite"

Auch in Hamburg hat die Polizei Bilanz der Maifeiern gezogen. Auslöser der Krawalle bei einem NPD-Aufmarsch in Hamburg am 1. Mai sind nach ihrer Einschätzung die rechtsextremen Demonstranten gewesen. "Die Aggression und nackte Gewalt ging von rechter Seite aus", sagte Polizeieinsatzleiter Peter Born. Allerdings sei das Gewaltpotenzial auf beiden Seiten so hoch gewesen, dass es ohne das Einschreiten der Polizei Tote hätten geben können.

Hamburgs Polizeipräsident Werner Jantosch betonte, das Maß an Gewaltbereitschaft habe die Polizei zwar nicht überrascht, aber erstaunt. Menschen, die nur nach ihrem Äußeren der rechten Szene hätten zugerechnet werden können, seien verprügelt worden. Er fügte hinzu: "Der Mob hat sich ausgetobt."

Zusammenstöße in ganz Deutschland

Nach Polizeiangaben wurden in Hamburg 59 Gewalttäter festgenommen. Nur 15 von ihnen kämen aus Hamburg, sagte Jantosch. Der Rest stamme aus anderen Bundesländern. Unter den Festgenommen seien nur elf Erwachsene gewesen.

Bei Mai-Krawallwe war es am Mittwoch und Donnerstag in ganz Deutschland zu Zusammenstößen zwischen linken und rechten Demonstranten und der Polizei gekommen. Betroffen waren neben Hamburg und Berlin unter anderem Leipzig, Nürnberg und Wuppertal. (sf/dpa/ddp)

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