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Majak: Grüne: Russischer Konzern spielt Atomunfall herunter

Das Unglück von 1957 in der russischen Atomanlage Majak war nach Ansicht des Betreiberkonzerns Rosatom nur "ein kleiner Zwischenfall", der heute "keinerlei Bedrohung für die Bevölkerung" mehr darstelle.

Bremen - Das berichtete die Grünen-Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck am Dienstag, nachdem sie mit der Konzernleitung in Moskau gesprochen hatte. Beck warf Rosatom ein unverantwortliches „Herunterspielen der dramatischen Katastrophe“ vor. 1957 war ein riesiger Tank mit flüssigem Atommüll explodiert und hatte die Region verseucht.

Laut Beck behauptet der Konzern, die radioaktive Belastung entspreche heute etwa der von norwegischen Bergbaugebieten mit erhöhter natürlicher Strahlung. In Wirklichkeit sei die Region noch immer eine der am stärksten verstrahlten Regionen der Erde. „Rosatom blendet Gefahren auf verhängnisvolle Weise aus“, kritisierte sie. Die „skandalöse Haltung“ des Unternehmens sei ein weiterer Beweis dafür, dass es keine Atommülltransporte nach Majak geben dürfe. Für die Entsorgung der Brennstäbe habe auch Rosatom keine Antwort – „es gilt das Prinzip Hoffnung“. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte am Montag einen Atommülltransport vom Zwischenlager Ahaus nach Majak untersagt. Es geht um Abfall aus einer DDR-Anlage.

Niedersachsen setzt sich derweil für einen Stopp der Castor-Transporte nach Gorleben ein. Die Landesregierung bat den Bund um die Prüfung, ob „Alternativlösungen in Gestalt anderweitiger Zwischenlagerungen“ geschaffen werden könnten“. stg/dpa

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