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Mallorca-Anschläge: Polizei nimmt mutmaßliche Eta-Terroristen fest

Die französische Polizei hat drei mutmaßliche Terroristen der baskischen Untergrundorganisation Eta festgenommen. Darunter könnte auch einer der Hintermänner der jüngsten Bombenanschläge auf der spanischen Ferieninsel Mallorca sein.

Knapp drei Wochen nach dem Anschlag der baskischen Untergrundorganisation Eta auf der spanische Ferieninsel Mallorca ist es französischen Polizisten gelungen, einen Verdächtigen und zwei weitere mutmaßliche Eta-Terroristen festzunehmen. Dies teilte das spanische Innenministerium am Mittwoch in Madrid mit.

Die drei Separatisten, die laut Medienberichten auf der Liste der meistgesuchten Kriminellen in Spanien stehen, wurden im südfranzösischen Le Corbier gefasst. Dies berichtet die spanische Zeitung "El Pais". An den Festnahmen waren neben der französischen Gendarmerie auch Beamte der spanischen Polizei beteiligt.

Unter den Festgenommenen sei auch Alberto Machain Beraza, eines der sechs meistgesuchten Mitglieder der Organisation. Alle drei Verdächtigen waren aber offenbar nicht direkt am Bombenanschlag auf Mallorca beteiligt. Sie werden vielmehr dem logistischen Apparat der Eta zugerechnet, der die Terroristen mit Waffen und Sprengstoff versorgt.

Seit dem 30. Juli hat die Eta vier Bombenanschläge auf der beliebten Ferieninsel Mallorca verübt. Bei den letzten drei Explosionen in Palma entstand jedoch nur geringer Sachschaden. Vor den Detonationen hatte ein Anrufer im Namen der Eta eine telefonische Warnung durchgegeben.

Bereits in der Vergangenheit hatte die Eta auf der Ferieninsel mehrere Anschläge verübt, dabei aber bislang keinen Menschen getötet. Im Jahr 1995 war die Organisation auf der Insel mit dem Vorhaben gescheitert, König Juan Carlos mit einem Präzisionsgewehr zu erschießen.

Die Eta begann ihren gewaltsamen Kampf für ein unabhängiges Baskenland Ende der sechziger Jahre. Seither sind bei Anschlägen mehr als 825 Menschen ums Leben gekommen.

In den vergangenen Monaten hatte die Organisation allerdings schwere Rückschläge hinnehmen müssen. Ihre Anführer wurden festgenommen, der politische Arm Batasuna (Einheit) und die Nachfolgeparteien für illegal erklärt. Dennoch geben sich die Terroristen nicht geschlagen. Erst riefen ehemalige Eta-Chefs aus der Haft dazu auf, die Organisation aufzulösen. Dann leitete die neue Führung einen "Prozess des Nachdenkens" über die künftige Strategie ein und hielt schließlich am Terror fest. Damit findet sie in Teilen der baskischen Bevölkerung einen gewissen Rückhalt: Etwa 15 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren hält den Terror für gerechtfertigt.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, tos

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