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Politik: Mangelhaft für Eurofighter

Rechnungshof moniert unzureichende Technik der Flugzeuge

Berlin (dpa). Der Bundesrechnungshof hat beim Eurofighter, Deutschlands teuerstem Rüstungsprojekt, zahlreiche Mängel beklagt. „Derzeit darf der Flugbetrieb nur erfolgen, wenn innerhalb von 20 Minuten ein Flugplatz erreicht werden kann“, bilanziert die Behörde einem „Spiegel“Bericht zufolge den technischen Zustand der Flugzeuge. Das Verteidigungsministerium bestätigte die Existenz des Rechnungshofberichts. „Wir werten den Bericht derzeit aus und erarbeiten eine Stellungnahme“, sagte ein Sprecher.

Deutschland will 180 Eurofighter kaufen. Bis 2015 werden die Kosten für den deutschen Haushalt auf rund 12 Milliarden Euro veranschlagt. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins bezogen sich die Rechnungshofprüfer bei ihren Untersuchungen auf Einschränkungen, wie sie aus der Musterzulassung des Verteidigungsministeriums hervorgehen. Statt der geplanten rund 2500 Stundenkilometer können die Jets danach nur 2000 Stundenkilometer schnell fliegen und im Überschallflug auch nicht auf 18 000, sondern nur auf 12 000 Meter aufsteigen. Herrschten in Bodennähe Dunst und Temperaturen von unter fünf Grad, dürften die Jets gar nicht erst abheben.

Auch bei der Bewaffnung hapere es. „Das Schießen mit der Bordkanone ist verboten“, heiße es im Rechnungshofbericht. Untersagt sei auch das Mitführen von Zusatztanks sowie das Auftanken in der Luft. Den Eurofighter-Piloten sei es zudem verboten, weit aufs Meer hinauszufliegen oder in entlegenen Gegenden zu üben. Ein Sprecher des Münchner Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, Teil des Eurofighter-Konsortiums, wies den Bericht als „negative Stimmungsmache“ zurück. Mängel seien am Anfang normal. Vieles funktioniere zudem nicht, weil es Zulassungsprobleme gebe, nicht aber technische Schwierigkeiten. „Das sind Korinthen, die das Gesamtsystem diskreditieren sollen“, kommentierte der Sprecher den Bericht der Rechnungsprüfer.

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