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Politik: Manöver in Ägäis abgesagt

Türkei und Griechenland wollen Beziehungen normalisieren

Athen. Die beiden zerstrittenen Nachbarn Griechenland und Türkei haben mit Blick auf Olympia 2004 in Athen vier für diesen Herbst geplante Militärmanöver im östlichen Mittelmeer abgesagt. Das gaben die Außenminister beider Länder, der Türke Abdullah Gül und der Grieche Jorgos Papandreou, am Rande einer Außenministerkonferenz im südtürkischen Antalya bekannt. Die Regierungen in Ankara und Athen wollen mit dem Verzicht auf die Übungen die Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter normalisieren. Papandreou bezeichnete die Absage der Manöver als „bedeutende Geste für den Frieden und die Sicherheit in der Region“. Sein türkischer Amtskollege Gül unterstrich: „Beide Seiten haben den Willen, die bilateralen Probleme zu lösen. Darüber wird verhandelt. Wir sind optimistisch.“

Die Türkei veranstaltete jedes Jahr im Herbst im östlichen Mittelmeer die Manöver „Toros“ und „Barboros“, Griechenland die Übungen „Nikiforos“ und „Toxotis“. Dabei kam es häufig zu Zwischenfällen. Beide Nato-Partner haben seit Jahrzehnten massiv gegeneinander aufgerüstet. Sie streiten um die Hoheitsgewässer, den Luftraum und die Wirtschaftszonen in der Ägäis. Auch das ungelöste Zypernproblem sorgt für Spannungen. Nachdem Griechen und Türken Anfang 1996 wegen des Streits um zwei Felseninseln in der östlichen Ägäis an den Rand eines Krieges geraten waren, bemühen sich beide Regierungen um eine Entspannung. Außenminister Gül wird am 21. Oktober zu einem Besuch in Athen erwartet.

Bereits in den früheren Jahren hatten Athen und Ankara Übungen nahe Zypern abgesagt. Die Insel ist seit dem türkischen Einmarsch 1974 in einen griechisch-zypriotischen Süden und einen türkisch kontrollierten Norden gespalten.

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