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Politik: Marburger Bund zu baldigem Tarifabschluss bereit

Berlin - Im monatelangen Tarifstreit der Klinikärzte sieht der Marburger Bund (MB) Chancen für eine baldige Einigung. Die Ärztegewerkschaft wolle noch in dieser Woche abschließende Verhandlungen über einen Arzt-Tarifvertrag mit den Ländern führen, teilte MB-Chef Frank Ulrich Montgomery am Montag nach einer dreistündigen Sitzung der Kleinen Tarifkommission in Frankfurt mit.

Berlin - Im monatelangen Tarifstreit der Klinikärzte sieht der Marburger Bund (MB) Chancen für eine baldige Einigung. Die Ärztegewerkschaft wolle noch in dieser Woche abschließende Verhandlungen über einen Arzt-Tarifvertrag mit den Ländern führen, teilte MB-Chef Frank Ulrich Montgomery am Montag nach einer dreistündigen Sitzung der Kleinen Tarifkommission in Frankfurt mit.

Der mit dem Verhandlungsführer der Länder, dem niedersächsischen Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), in einem Spitzengespräch am Samstag erarbeitete Vorschlag könne als Grundlage für den Abschluss dienen, sagte Montgomery. Der Marburger Bund hat nach Angaben seines Vorsitzenden noch Verhandlungsbedarf in zwei Punkten. Diese beträfen den Geltungsbereich des neuen Tarifvertrages und das Gehalt in den ersten beiden Berufsjahren. Für die unteren Gehaltsgruppen wolle die Gewerkschaft 100 Euro im Monat mehr, was sich bundesweit auf 2,4 Millionen Euro summiere. Montgomery sagte, er habe Möllring um eine kurzfristige Terminabstimmung gebeten. Dieser müsse sich nun erst mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) abstimmen.

Der Heidelberger Ärztesprecher Mark Martigioni sagte dem Tagesspiegel, dass die Patientenverlegungen gestoppt wurden. Bei den kommunalen Kliniken, die als Auffangbecken dienten, herrsche inzwischen „Land unter“. Sie erlebten wegen der Streiks an Unikliniken einen enormen Ansturm.

Am Göttinger Uniklinikum ermittelt die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit den Streiks wegen des Todes einer Patientin. Anlass sei ein Bericht des „Göttinger Tageblatts“, sagte ein Sprecher. Danach soll ein geplanter Klinikaufenthalt der herzkranken Frau wegen des Streiks um eine Woche verschoben worden sein. Zwei Tage später sei sie einem Herzinfarkt erlegen. Nach Klinikangaben hatte es die Frau zuvor trotz ärztlichen Rates abgelehnt, im Klinikum zu bleiben. Man habe eine spätere Aufnahme vereinbart, auch deren Verschiebung habe die Frau zugestimmt.

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