zum Hauptinhalt
CSU-Chef Markus Söder zieht seine Maske nach der Videokonferenz wieder auf.

© Nicolas Amer/AFP

Markus Söder zur Corona-Pandemie: „Corona wird jeden Tag gefährlicher“

Der CSU-Chef warnt: Immer mehr Infizierte klagten auch nach Monaten noch über Spätfolgen wie fehlenden Geruchssinn. Die Menschen müssten wachsam bleiben.

CSU-Chef Markus Söder hat vor einem wachsenden Infektionsrisiko durch das Coronavirus gewarnt. „Corona wird jeden Tag gefährlicher“, sagte Bayerns Ministerpräsident am Montag in Nürnberg nach einer außerplanmäßigen Kabinettssitzung via Video Corona sei in ganz Europa auf dem Vormarsch. Zugleich nähmen Leichtsinn und Unvernunft zu, wie Söder es formulierte. Daher müssten die Menschen zu der Vorsicht zurückkehren, die in den vergangenen Wochen ein guter Schutz gewesen sei.

Immer mehr Infizierte klagten auch nach Monaten noch über Spätfolgen wie fehlenden Geruchssinn. Das zeige, dass Corona viel heimtückischer und gefährlicher sei als bislang angenommen. Daher müsse mit Umsicht reagiert werden, sagte der CSU-Chef.

Das größte Corona-Infektionsrisiko steckt nach Ansicht von Söder im privaten Bereich. Die Gefahr gehe weniger von Betrieben aus oder vom öffentlichen Nahverkehr, sagte er. „Die eigentliche Gefahr ist der Leichtsinn bei privaten Veranstaltungen.“ Daher müsse man auch dort ansetzen, wenn es Probleme gibt. „Corona macht keine Ferien, Corona macht keine Pause“, so Söder. „Wir nehmen Corona weiter absolut ernst. Bayern ist weiter absolut wachsam.“

Söder kritisiert Konzertveranstalter

Nach Ansicht von Söder haben geplante Großkonzerte wie das mit Bryan Adams und Sarah Connor in Düsseldorf eine „katastrophale Signalwirkung“ im Corona-Kampf. „Ich möchte darauf hinweisen, dass ich das Zulassen von Konzerten mit 13.000 Leuten für absolut nicht vertretbar halte. Bitte sehr herzlich, dass man das nochmal überdenkt. Das ist eine katastrophale Signalwirkung für das ganze Land“, sagte Söder.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

„Wir haben derzeit schon Schwierigkeiten und müssen auch nochmal schauen, wie wir Möglichkeiten finden, bestimmte große Ansammlungen von Menschen in vernünftiger Form zu leiten zu und zu lenken, insbesondere was den Alkohol betrifft“, sagte der Ministerpräsident. „Dann können wir nicht gleichzeitig Konzerte mit 13.000 Leuten zulassen, das setzt eine Signalwirkung ins Land, die die gesamte Philosophie konterkariert.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Konkret nannte Söder die Veranstaltung nicht. In Düsseldorf ist am 4. September ein Konzert vor 13.000 Zuschauern geplant. Pop-Star Connor hatte am Wochenende Verständnis für Bedenken gezeigt, das geplante Event aber verteidigt. Es gehe ihr bei dem Konzert nicht um „Party machen“, sondern um Jobs, sagte die Musikerin. „Auch ich habe viele Freunde und Kollegen, deren Existenzen mittlerweile bedroht sind.“

Sie sei „selbst gespannt, ob und wie es stattfindet. Aber wenn, dann bin ich dabei. Alles andere kann ich meinen Leuten gegenüber nicht verantworten.“ Konzertveranstalter Marek Lieberberg („Rock am Ring“) will Connor, Adams, Rea Garvey, Joris und Michael Mittermeier im Düsseldorfer Fußballstadion „Merkur Spiel-Arena“ auftreten lassen. Die Stadt hatte die Veranstaltung genehmigt. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte die Pläne scharf kritisiert und rechtliche
Zweifel angemeldet. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false