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Politik: Marsch des Oranier-Ordens: Spalten statt versöhnen (Kommentar)

Der protestantische Oranier-Orden gerät in die Sackgasse, buchstäblich: Mit scheppernder Kapelle und wehenden Bannern wälzte sich der Zug an die Festung der britischen Armee und kam zu einem abrupten, aber vorhersehbaren Halt. Das katholische Viertel von Portadown bleibt verbotenes Gebiet.

Der protestantische Oranier-Orden gerät in die Sackgasse, buchstäblich: Mit scheppernder Kapelle und wehenden Bannern wälzte sich der Zug an die Festung der britischen Armee und kam zu einem abrupten, aber vorhersehbaren Halt. Das katholische Viertel von Portadown bleibt verbotenes Gebiet. So schwadronierten die Redner über Bürgerrechte und Religionsfreiheit - und schwangen gleichzeitig den dicken Knüppel: mehr Gewalt auf Nordirlands Straßen, keine Verhandlungen, keine Abgrenzung von protestantischen Terrorkommandos. Diese schamlose Allianz der Oranier mit den unberechenbarsten Elementen der protestantischen Gewaltszene zeitigt indessen erste Folgen. Das protestantische Lager ist gespalten, denn vielen graut vor dieser Skrupellosigkeit. Die Zahl der Schaulustigen und Solidarischen in Portadown war gestern geringer als in früheren Jahren, sämtliche Kirchen haben sich von den Exzessen deutlich distanziert. Portadown bleibt allerdings ein Pulverfass, und manche fragen sich schon ängstlich, ob denn erst wieder unschuldiges katholisches Blut vergossen werden muss, bevor die sturen alten Männer an der Spitze des Oranier-Ordens zur Besinnung kommen?

ali

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