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Kein Unterricht. Die Schulen in Göttingen bleiben bis zum Wochenende zu.

© Andreas Arnold/dpa

Massentests auf einer Wohnanlage: Göttingen schließt alle Schulen nach Coronavirus-Ausbruch

Weil sich das Coronavirus in Göttingen nach Familienfeiern unkontrolliert verbreitet, werden die Schulen vorerst geschlossen. Die Zahl der Infizierten nimmt zu.

Nach einem Coronavirus-Ausbruch in Göttingen im Zusammenhang mit privaten Familienfeiern im Rahmen des muslimischen Zuckerfestes werden alle Schulen in der niedersächsischen Stadt geschlossen.

Die präventiven Schulschließungen gelten bis zum Wochenende, wie die Stadtverwaltung am Dienstagabend mitteilte. Auch werden fünf Kitas in der Stadt sowie eine Reihe von Schulen im Umfeld von Göttingen bis zum Wochenende geschlossen.

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Inzwischen wurden den Angaben zufolge 80 Menschen, die an den Feiern teilgenommen hatten, positiv auf das Coronavirus getestet. Dieser Wert wird sich weiter erhöhen, da noch Testergebnisse ausstehen. Insgesamt seien 230 Personen in Stadt und Landkreis Göttingen sowie 140 im restlichen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in Quarantäne, sagte die Leiterin des Krisenstabs in Göttingen, Petra Broistedt.

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Die Schließungen von Schulen und Kitas verschafften die Zeit, um Tests auszuwerten, mögliche Infektionsketten nachzuverfolgen, Quarantäne-Anordnungen auszusprechen „und ein weiteres Infektionsgeschehen möglichst frühzeitig einzudämmen“, erklärte die Stadtverwaltung. Nach Wiederöffnung der Schulen werde dort für 14 Tage die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bestehen.

Zuvor hatte die Stadt bereits mitgeteilt, dass es sich bei den von dem Coronavirus-Ausbruch betroffenen Menschen zum größten Teil um Mitglieder verschiedener Großfamilien handele. Sie hätten sich wahrscheinlich am vergangenen Wochenende bei mehreren größeren privaten Feiern angesteckt.

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Mit dem Zuckerfest begehen Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan. Laut Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler war es dabei am 23. Mai zu Verstößen gegen Hygiene- und Abstandsregeln gekommen – allerdings nicht in den Moscheen. Es habe „private Begrüßungen und Feierlichkeiten“ gegeben. Dazu reisten auch auswärtige Gäste an.

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Im Kontext der Infektionen habe eine Shisha-Bar in Göttingen „eine nicht unwesentliche Rolle“ gespielt. Dort sollen verschiedene Personen mit demselben Mundstück geraucht haben. Nach Hinweisen, dass die Ausbreitung des Virus unter anderem in einer Shisha-Bar erfolgt sein könnte, waren am Pfingstsonntag alle Shisha-Bars in Göttingen kontrolliert worden. Eine der Bars wurde geschlossen.

Aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs nach dem Zuckerfest will die Stadt Göttingen nun alle Bewohner einer Wohnanlage auf Covid-19 testen lassen. Das seien bis zu 700 Personen, hatte Göttingens Oberbürgermeister Köhler am Dienstag erklärt: „Die Testung wird zur Zeit vorbereitet in einer Arbeitsgruppe.“ Der Wohnkomplex am nördlichen Rand der Innenstadt ist laut Köhler der Schwerpunkt der Covid-19-Infektionen. (dpa, AFP, Tsp)

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