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Politik: Maul- und Klauenseuche: Briten prüfen regional begrenzte Impfungen

Die britische Regierung prüft eine regionale Impfung von Herden gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS). Zwar äußerte sich der Chefberater David King gegenüber der BBC ablehnend gegenüber Schutzimpfungen.

Die britische Regierung prüft eine regionale Impfung von Herden gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS). Zwar äußerte sich der Chefberater David King gegenüber der BBC ablehnend gegenüber Schutzimpfungen. Doch sagte Landwirtschaftsminister Nick Brown demselben Sender am Sonntag, es werde darüber nachgedacht, in Cumbria, der von der Seuche am härtesten betroffenen Region, zu impfen. In Großbritannien sind mehr als 1300 Höfe von MKS betroffen, 400 000 Tiere wurden bisher getötet.

Nordirland bildete bisher eine große Ausnahme. Sechs Wochen lang war es bei einem einzigen Infektionsfall geblieben, ein weiterer wurde in der angrenzenden Republik Irland festgestellt. Doch über die Ostertage wurden zwei weitere Fälle in Nordirland bestätigt, meilenweit voneinander und vom ursprünglichen Herd entfernt. Weitere verdächtige Tiere werden noch untersucht. Massenschlachtungen und -verbrennungen begannen ohne Verzögerung, doch die regionale Exporterlaubnis ging natürlich verloren; die Republik verstärkte ihre Grenzkontrollen massiv. Die nordirische Landwirtschaftsministerin Brid Rodgers rief ihre Bauern am Montag eindringlich dazu auf, illegale Tiertransporte einzustellen und jeden Bauernhof in eine Festung zu verwandeln.

Die von Nordrhein-Westfalen beantragte Massenimpfung gegen die Maul- und Klauenseuche stößt in der EU überwiegend auf Ablehnung. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" zitierte einen EU-Diplomaten, demzufolge unter den 15 EU-Partnern keine qualifizierte Mehrheit für den Antrag in Sicht ist. Bisher sei kein Fall von Maul- und Klauenseuche in Deutschland aufgetreten, zudem sinke die Gefahr einer weiteren Ausbreitung, hieß es. Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn hatte am Donnerstag beantragt, mehr als eine Million Tiere im Grenzgebiet zu den Niederlanden impfen zu dürfen.

Am späten Montagabend wurde jedoch in Deutschland ein neuer Verdachtsfall gemeldet. An vier von insgesamt 74 Tieren eines Schweinemastbetriebes im baden-württembergischen Berghülen (Alb-Donau-Kreis) habe ein Tierarzt klinische Krankheitssymptome festgestellt, teilte das Landwirtschaftsministerium mit.

AFP, AP, dpa

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