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Politik: Maul- und Klauenseuche: Deutschland und Niederlande fordern neue Impfpolitik

In der Europäischen Union (EU) mehren sich die Rufe nach einer neuen Impfpolitik. Bundesverbraucherministerin Renate Künast und ihr niederländischer Kollege Laurens-Jan Brinkhorst sprachen sich beim Treffen der EU-Agrarminister am Montag in Schweden für eine Überprüfung der Impfpolitik nach Bewältigung der grassierenden Maul- und Klauenseuche (MKS) aus.

In der Europäischen Union (EU) mehren sich die Rufe nach einer neuen Impfpolitik. Bundesverbraucherministerin Renate Künast und ihr niederländischer Kollege Laurens-Jan Brinkhorst sprachen sich beim Treffen der EU-Agrarminister am Montag in Schweden für eine Überprüfung der Impfpolitik nach Bewältigung der grassierenden Maul- und Klauenseuche (MKS) aus. Künast sagte, der vor zehn Jahren beschlossene Verzicht auf Massenimpfungen sei vor allem aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt. Jetzt gebe es in der Gesellschaft aber eine Diskussion über Tierethik und Kosten im Zusammenhang mit Tierseuchen. EU-Gesundheitskommissar David Byrne sprach sich dagegen erneut gegen Massenimpfungen aus.

Zum Thema Chronologie: Der jüngste Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Europa Künast (Grüne) erwartete keine konkreten Entscheidungen von dem informellen Treffen in Trangsviken. Brinkhorst sagte, nach dem Überwinden der MKS-Krise müsse eine Diskussion über eine neue Impfpolitik geführt werden. Byrne sagte indes, Impfungen seien nicht der beste Weg, mit MKS umzugehen. In der EU haben sich weder die Kommission noch die Staats- und Regierungschefs für Massenimpfungen gegen die MKS ausgesprochen.

Auch Schleswig-Holsteins Agrarministerin Ingrid Franzen sprach sich am Montag angesichts des drohenden Exportverbots gegen MKS-Schutzimpfungen aus. Sie warnte Bundesministerin Künast davor, im Namen der Länder bei der EU flächendeckende Impfungen zu fordern. "Sie muss aufpassen, dass sie nicht jedes Mal in Brüssel Forderungen stellt, von denen man von vornherein weiß, dass sie es nicht schaffen kann", so Franzen. In Deutschland haben bisher vor allem Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Hessen Schutzimpfungen gefordert.

Der MKS-Verdacht im nordrhein-westfälischen Kreis Steinfurt konnte indes am Montag endgültig ausgeräumt werden. Bei dem Verdachtsfall in Rheinland-Pfalz lag noch kein endgültiges Testergebnis vor.

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