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Politik: Mazedonien: Eingriff nur auf Anfrage: Die Nato-Mission "Amber Fox" soll internationale Beobachter schützen

Wenn die Nato kurzfristig in kleine Einsätze geht, stellt sie diese unter nationale Führung. Bei dem Schutz für die nach Mazedonien entsandten OSZE- und EU-Beobachter ist die Bundeswehr in der Pflicht.

Wenn die Nato kurzfristig in kleine Einsätze geht, stellt sie diese unter nationale Führung. Bei dem Schutz für die nach Mazedonien entsandten OSZE- und EU-Beobachter ist die Bundeswehr in der Pflicht. Der General Heinz-Georg Keerl, bisher stellvertretender Kommandeur der 13. Panzergrenadierdivision in Leipzig, wird in Mazedonien für den Einsatz "Amber Fox" ein Hauptquartier einrichten. Ein Sicherheitsvakuum will Keerl in dem Krisengebiet nicht zulassen. Teile seiner Truppe seien bereits im Land unterwegs, sagte er am Donnerstag in Skopje.

Die Beobachter von EU und OSZE sollen den Aufbau einer multiethnischen Polizei und die Einhaltung der mit den Albanern getroffenen Vereinbarungen überprüfen. Dazu sollen sie selbständig durchs Land fahren. Die Nato-Soldaten sollen die Beobachter dabei nicht etwa begleiten. Sie sollen in Kasernen und Feldlagern bleiben und nur einschreiten, wenn sie von den Beobachtern zur Hilfe gerufen werden. Dann können sie sowohl medizinische Hilfe leisten als auch Evakuierungen durchführen oder sogar in überschaubaren Situationen Geiseln befreien.

Dem deutschen Kommandeur Keerl sind 792 Soldaten unterstellt, die meisten davon aus der Bundeswehr, andere aus Frankreich, Italien oder anderen Nato-Ländern. Welche Kräfte eingesetzt werden, stellt das Nato-Hauptquartier "Shape" in Mons auf der Grundlage der Angebote aus den Mitgliedstaaten zusammen. Nach Auskunft von Nato-Sprechern laufen die Detailverhandlungen mit den Mitgliedstaaten noch. Unklar war beispielsweise dem Vernehmen nach, in welchem Umfang noch Hubschrauber gebraucht werden. Die Bundeswehr beteiligt sich mit Sicherungskräften aus Bodentruppen und Fallschirmjägern und einer Aufklärungsbatterie mit unbemannten Drohnen. Vom Nato-Hauptquartier aus geht der Befehlsstrang nach Neapel, zum Natohauptquartier Süd. Unter der Führung eines US-Generals werden von dort alle Balkanmissionen geleitet. Auf der so genannten taktisch-operativen Ebene hat der dänische Generalmajor Langer in Skopje das Oberkommando über alle Balkaneinsätze. Ihm ist auch der deutsche General Keerl unterstellt.

Mariele Schulze Berndt

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