zum Hauptinhalt

Politik: Mazedonien: Kfor-Truppe nimmt albanische Rebellen fest

Kfor-Soldaten haben 90 mutmaßliche albanisch-mazedonische Rebellen im Grenzgebiet Kosovos zu Mazedonien festgenommen. Sie wurden im Dorf Gorno Zloklucane gestellt, wohin sie zu Fuß aus dem mazedonischen Ort Nikustak eingetroffen waren, wie ein Kfor-Sprecher am Samstag in Pristina sagte.

Kfor-Soldaten haben 90 mutmaßliche albanisch-mazedonische Rebellen im Grenzgebiet Kosovos zu Mazedonien festgenommen. Sie wurden im Dorf Gorno Zloklucane gestellt, wohin sie zu Fuß aus dem mazedonischen Ort Nikustak eingetroffen waren, wie ein Kfor-Sprecher am Samstag in Pristina sagte.

Dorthin hatten sie in der vergangenen Woche US-Soldaten aus der Rebellenhochburg Aracinovo nahe Skopje gebracht, als die Nato mit der mazedonischen Regierung die Evakuierung der Rebellen der so genannten "Nationalen Befreiungsarmee" (UCK) vereinbart hatte. Am Donnerstag hat die Kfor in diesem Gebiet 40 weitere UCK-Kämpfer festgenommen und in einem Lager interniert. Unterdessen nahmen UCK-Rebellen am Samstag nahe der Stadt Tetovo erneut Polizeiposten unter Feuer.

Die Nato hatte zuvor beschlossen, 3000 Soldaten nach Mazedonien zu entsenden. An dem Kontingent wollen sich 15 der 19 Nato-Staaten beteiligen. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Philip Reeker, sagte, die amerikanischen Soldaten würden wahrscheinlich aus den bereits auf dem Balkan stationierten amerikanischen Truppen rekrutiert. Ihre genaue Anzahl stehe noch nicht fest, aber es werde sich wahrscheinlich um "einige hundert" handeln. Nach Angaben eines Nato-Sprechers soll der Einsatz in Mazedonien nur dann stattfinden, wenn die mazedonische Regierung und die Führer der UCK ihre Meinungsverschiedenheiten lösen. "Die Rebellen müssen sich verpflichten, die Waffen niederzulegen und die Kämpfe einzustellen", sagte Yves Brodeur. Die nach Mazedonien zu entsendenden Truppen würden keine Gewalt anwenden, um die albanischen Extremisten zu entwaffnen.

Die Bundeswehr wird an dem Nato-Einsatz in Mazedonien offenbar aber nicht beteiligt. Das machte überraschend der Generalinspekteur der Truppe, Harald Kujat, in der "Welt am Sonntag" deutlich. "Die Verbände für den beschlossenen 30-Tage-Einsatz sind bereits benannt und haben sich natürlich auf einen solchen Einsatz vorbereitet. Die 3000 Mann kommen vor allem aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Griechenland -mit Unterstützung der USA. Die Bundeswehr ist da gar nicht gefordert." Ursprünglich war die Rede davon gewesen, dass rund 500 deutsche Soldaten an der für 30 Tage Dauer geplanten Operation teilnehmen sollten.

Mazedoniens Präsident Trajkovski sprach sich unterdessen gegen eine Demobilisierung der Polizeireserve aus, wie der Sender A 1 Television berichtete. Trajkovski habe erklärt, dass die "Reservisten eine wichtige Rolle für die Sicherheit des Landes" spielten. Innenminister Boskovski hatte zuvor eine solche Demobilisierung angekündigt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false