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Politik: McDonalds als Sinnstifter? (Glosse)

Ach, es sind immer wieder die Umfragen, die uns den Blick ins Innerste des Bundesbürgers öffnen, und unter allen Umfragern ragt das BAT-Institut des illustren Professors Opaschowski heraus - wer könnte mehr Sinn stiften in diesem unserem Land? Und genau um Sinnstiftung ging es diesmal, als der Bundesbürger gefragt wurde, was denn für ihn am bedeutsamsten sei.

Ach, es sind immer wieder die Umfragen, die uns den Blick ins Innerste des Bundesbürgers öffnen, und unter allen Umfragern ragt das BAT-Institut des illustren Professors Opaschowski heraus - wer könnte mehr Sinn stiften in diesem unserem Land? Und genau um Sinnstiftung ging es diesmal, als der Bundesbürger gefragt wurde, was denn für ihn am bedeutsamsten sei. Auf solche Sachen wie Nächstenliebe, Gottesglaube und Hilfsbereitschaft wären wir ja alle gekommen, aber sind uns derlei Primärtugenden wirklich noch wichtig? Bischöfe, Konsistorialräte, Pastoren - ihr müsst jetzt ganz stark sein, denn eure Kirchen rangieren in der allgemeinen Wertschätzung um die 22 Prozent, gerade noch gleichauf mit Aldi und Adidas. Viel wichtiger sind uns Olympische Spiele, Formel-Eins-Rennen und die Champions League, allerdings auch das Rote Kreuz und die SOS-Kinderdörfer. Die SPD dagegen rangiert als Wert an sich noch weit hinter McDonalds. Was lernen wir daraus über den Deutschen an sich? Er liebt Sachen, die billig sind und satt machen, wohingegen er dem rein Geistigen - Evangelium, Godesberger Programm - eher reserviert gegenübersteht. Vielleicht sollte es die SPD einfach mit mehr Freibier probieren.

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