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Medien: "Newsweek": Möglicher Fehler bei Koranschändungsbericht

Das US-Magazin "Newsweek" hat eingeräumt, dass sein Bericht über Koranschändungen im US-Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba möglicherweise falsch war. Die Meldung vom 9. Mai hatte antiamerikanische Ausschreitungen und Demonstrationen ausgelöst.

Washington (16.05.2005, 13:39 Uhr) - Dabei hatte es in Afghanistan und anderen islamischen Ländern mindestens 17 Todesopfer gegeben. Über 100 Menschen waren verletzt worden. Der Sprecher des US- Verteidigungsministeriums, Larry DiRita, erhob schwere Vorwürfe gegen das Magazin. Der Pentagon-Sprecher machte «Newsweek» für die Unruhen in Afghanistan und anderen Ländern verantwortlich. «Menschen sterben, sie verbrennen amerikanische Flaggen, unsere Truppen sind in Gefahr», sagte DiRita dem US-Sender CNN.

In dem «Newsweek»-Bericht hatte es unter Berufung auf einen hochrangigen US-Regierungsbeamten geheißen, amerikanische Ermittler hätten den Koran auf Toiletten gelegt und sogar in einem Fall in einer Toilette heruntergespült, um muslimische Gefangene zum Sprechen zu bringen. Das gehe aus einem Untersuchungsbericht des für das Lager zuständigen US-Militärkommandos Süd hervor.

In der jüngsten «Newsweek»-Ausgabe heißt es nun, der Regierungsbeamte habe auf neuerliches Nachfragen hin erklärt, er sei sich nicht mehr sicher, ob er den Koranschändungsvorfall tatsächlich in dem Untersuchungsbericht erwähnt gesehen habe oder in anderen Unterlagen.

«Newsweek»-Herausgeber Mark Whitaker äußerte sein Bedauern über den möglichen Fehler und sprach den Opfern der durch den Bericht ausgelösten Gewalt sein Mitgefühl aus. Die neue Magazin-Ausgabe kommt am Montag auf den Markt. (tso)

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