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Rauch steigt auf über einem Parkplatz in Medina.

© Reuters

Update

Medina, Dschidda und Katif: Serie von Terroranschlägen erschüttert Saudi-Arabien

In Saudi-Arabien gab es innerhalb eines Tages Selbstmordanschläge in drei Städten. In Medina wurden vier Menschen getötet. Das ganze Ausmaß der Terrorserie ist unklar.

Eine Serie von Selbstmordanschlägen hat Saudi-Arabien am Montag erschüttert. Nach der Attacke eines Selbstmordattentäters in der Nähe des US-Konsulats in der zweitgrößten Stadt Dschidda in der Nacht sprengte sich am darauffolgenden Abend nach Berichten des Staatsfernsehens ein weiterer Bomber nahe der Prophetenmoschee in Medina in die Luft, dem zweitwichtigsten Heiligtum im Islam. Weitere Explosionen wurden aus der Stadt Katif im Osten des Landes gemeldet, einer Hochburg der schiitischen Minderheit in dem sunnitisch geprägten Golfstaat.

In Medina zündete der Angreifer seinen Sprengsatz nahe dem Hauptquartier der Sicherheitsbehörden der Moschee, wie das Staatsfernsehen berichtete. Der in saudiarabischem Besitz befindliche Fernsehsender Al-Arabija zeigte Bilder mit Flammen auf einem Parkplatz. Neben dem Attentäter sollen vier Menschen getötet worden sein. Der Sender berichtete, der Anschlag habe auf einem den Sicherheitskräften vorbehaltenen Parkplatz stattgefunden.

In Katif deuteten Leichenteile am Ort des Geschehens Augenzeugen zufolge ebenfalls auf die Tat eines Selbstmordattentäters hin. Dort hatte es Zeugen zufolge zwei Explosionen gegeben. Den Angaben zufolge wurde bei einer ersten Detonation ein Auto zerstört, das vor der Moschee geparkt hatte. Kurz darauf habe sich eine weitere Explosion ereignet. Anwohner berichteten, nur der Attentäter sei ums Leben gekommen. Reuters konnte die Informationen zunächst nicht unabhängig bestätigen.

In Dschidda war offenbar das US-Konsulat am amerikanischen Unabhängigkeitstag Ziel des Anschlags. Dem Staatsfernsehen zufolge wurden zwei Polizisten leicht verletzt. Das Konsulat teilte mit, keiner seiner Mitarbeiter sei verletzt worden. Wer hinter der Tat stand, war zunächst unklar. Der Attentäter habe sein Auto beim Konsulat geparkt und wenig später den Sprengsatz gezündet, meldete der staatliche Sender. Ein Augenzeuge berichtete von drei weiteren Explosionen.

Es war der erste Anschlag seit Jahren in dem Königreich, der sich vermutlich gegen Ausländer richtete.

Das Archivbild zeigt die Moschee des Propheten Mohammed in Medina.
Das Archivbild zeigt die Moschee des Propheten Mohammed in Medina.

© dpa

Neuer Angriff auf Bagdad

Einen Tag nach dem verheerenden Anschlag in Bagdad mit mehr als 150 Toten ist die Hauptstadt des Irak erneut von Extremisten attackiert worden. Nach Angaben von Augenzeugen feuerten Angreifer zahlreiche Granaten gegen den internationalen Flughafen Bagdads. Rund zwei Dutzend der Geschosse seien innerhalb des Sicherheitszaunes explodiert, verlautete aus Kreisen der Sicherheitsbehörden. Zunächst war noch unklar, ob Flughafen-Gebäude getroffen wurden. Auch über Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

In der Nacht zum Sonntag hatten Extremisten des "Islamischen Staates" (IS) bei einem Selbstmordanschlag in der irakischen Metropole mehr als 150 Menschen getötet. (Reuters)

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