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Beim Tourismusgipfel des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft unterhalten sich EU-Kommissionschef Barroso und Athens Tourismusministerin Olga Kefalogianni.

© dpa

Medizintourismus: Zur Fruchtbarkeitsbehandlung nach Athen

Der Tourismus gehört derzeit zu den wenigen Wachstumsmotoren in Griechenland. Abseits des Massengeschäftes setzt Athen dabei auf einen Nischenmarkt, der zunehmend an Bedeutung gewinnt - den Medizintourismus.

Griechenland wird im kommenden Jahr seine Angebote auf dem Sektor des Medizintourismus weiter ausbauen. Die Regierung des griechischen Premierministers Antonis Samaras sehe in diesem Bereich große Wachstumschancen, sagte die Athener Tourismusministerin Olga Kefalogianni dem Tagesspiegel. Als Beispiele nannte die Politikerin von Samaras’ konservativer Regierungspartei Nea Dimokratia Augenoperationen, Zahnchirurgie, Fruchtbarkeits- und Nierenbehandlungen.

Derartige Behandlungen in Griechenland würden unter anderem stark von Patienten aus Russland nachgefragt, aber auch von US-Bürgern, sagte Kefalogianni. Aufgrund der Brüsseler Patientenmobilitätsrichtlinie, die Therapien im Ausland erleichtert, seien Griechenland-Reisen zu medizinischen Zwecken zudem für EU-Bürger interessant. Gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium sei inzwischen sichergestellt worden, dass die Anbieter im Bereich des Medizintourismus den internationalen Standards entsprechen.

Ministerin: Die darbende Bevölkerung hat kein Problem mit Luxus-Touristen

Angebote im medizinischen Bereich stellen nach den Worten der Ministerin eine Marktnische im Reisesektor dar, die neben kulturellen Touren, Wellness-Tourismus sowie Yacht- und Kreuzfahrtreisen ausgebaut werden sollen. Dass sich diese Angebote an ein wohlhabendes Publikum aus dem Ausland richten, während die griechische Bevölkerung angesichts der Sparmaßnahmen häufig darben muss, sei kein Problem: „Jedem Griechen ist bewusst, dass der Tourismus derjenige Sektor ist, der unserem Land wieder zu Wachstum verhelfen kann.“
Laut Kefalogianni wurden in diesem Jahr bislang 17 Millionen Besucher in Griechenland registriert. „Wir erwarten, dass wir diesen Rekord im kommenden Jahr noch einmal überbieten“, sagte sie. Während durch den Tourismus im laufenden Jahr bislang Einnahmen von zwölf Milliarden Euro verbucht worden seien, würden im kommenden Jahr 13 Milliarden Euro angepeilt. 2013 sei die Zahl der Besucher aus Russland um 45 Prozent gestiegen, auch bei den türkischen Touristen sei ein Plus von 40 Prozent verbucht worden. Innerhalb der EU sei vor allem die Zahl der Gäste aus Frankreich angestiegen.

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