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Politik: Mehr als 100 Tote bei Militäroffensive auf den Philippinen

50 000 Menschen sind auf der Flucht vor den Kämpfen

Cotabato (dpa). Bei schweren Kämpfen zwischen dem philippinischen Militär und Moslemrebellen im Süden des Landes sind mindestens 108 Menschen ums Leben gekommen. 95 der Opfer seien Mitglieder der MoroIslamischen Befreiungsfront (MILF), teilte ein Armeesprecher am Donnerstag mit. Daneben seien sieben Soldaten und Milizionäre sowie sechs Zivilisten umgekommen. Die Offensive der philippinischen Streitkräfte, die am Dienstag begonnen hatte, habe sich inzwischen auf größere Teile der Insel Mindanao ausgeweitet. Die Zahl der geflüchteten Zivilisten stieg auf mehr als 50 000.

Allein bei Kämpfen in der Sultan-Kudarat-Provinz, rund 990 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila, seien am Donnerstag 35 Separatisten getötet worden, sagte Brigadegeneral Generoso Senga. In der Ortschaft Tulunan hätten die Rebellen kurzzeitig mehrere Einwohner als Geiseln genommen und sie als „Schutzschilde“ benutzt.

Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo hatte am Vortag erklärt, die Aktion richte sich nicht in erster Linie gegen die MILF. Ziel seien „Kriminelle“, die in der von den Rebellen gehaltenen Region auf Mindanao Zuflucht gefunden hätten. Zwar hatten die Regierung in Manila und die Separatisten 2001 einen Waffenstillstand vereinbart, um Friedensgespräche zu führen. Dennoch kam es seither immer wieder zu Gefechten zwischen Soldaten und Rebellen. Die MILF ist die größte Gruppe von Moslemrebellen auf den mehrheitlich katholischen Philippinen und kämpft seit über 20 Jahren für einen unabhängigen islamischen Staat im Süden.

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