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Politik: Mehr Organspender, bitte Neue Regelung startet – Bürger werden befragt

Berlin - Die Bundesbürger sollen sich künftig mehr Gedanken darüber machen, ob sie Organe spenden wollen oder nicht. Alle Bürger ab 16 Jahren werden mit dem Start der neuen Organspende-Regelung am Donnerstag regelmäßig befragt, ob sie nach ihrem Tod Organe spenden wollen.

Berlin - Die Bundesbürger sollen sich künftig mehr Gedanken darüber machen, ob sie Organe spenden wollen oder nicht. Alle Bürger ab 16 Jahren werden mit dem Start der neuen Organspende-Regelung am Donnerstag regelmäßig befragt, ob sie nach ihrem Tod Organe spenden wollen. Zur Antwort verpflichtet ist jedoch niemand. Derzeit warten in Deutschland rund 12 000 Menschen auf ein Organ. Täglich sterben drei von ihnen, weil es nicht genügend Spender gibt.

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind rund 74 Prozent der Deutschen zu einer Organ- und Gewebeentnahme nach ihrem Tod bereit. Allerdings besitzen nur 25 Prozent einen entsprechenden Spenderausweis.

Das neue Gesetz setzt vor allem auf eine stärkere Information der Bürger: Zum einen ist vorgesehen, mit der Ausgabe von Ausweisdokumenten – Personalausweis oder Pass – auch Organspendeausweise und Aufklärungsunterlagen auszuhändigen. Zum anderen werden die Krankenkassen verpflichtet, ihren Versicherten ebenfalls geeignetes Informationsmaterial zur Organ- und Gewebespende einschließlich eines Organspendeausweises zukommen zu lassen. Sie haben dafür bis November 2013 Zeit.

Mit dieser sogenannten Entscheidungslösung werden die Bürger aufgefordert, sich zu einer Organspende zu positionieren. Dabei können einzelne Körperteile ausdrücklich ausgenommen werden. Auch gibt es die Möglichkeit, die Organspende grundsätzlich abzulehnen.

Eine Pflicht zur Entscheidung, wie etwa der Deutsche Ethikrat vorgeschlagen hatte, lehnte der Gesetzgeber jedoch ab. Wenn zu Lebzeiten keine Entscheidung getroffen wird, werden die Angehörigen gefragt, ob die Organe des Verstorbenen für eine Organspende genutzt werden können. Das ist oft eine sehr schwere Entscheidung. Deshalb wird jetzt auch verstärkt dafür geworben, im Kreis der Familien über das Thema zu sprechen. dapd

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