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Politik: Mehr Zeit für Elternschaft: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll verbessert werden

Vom 1. Januar nächsten Jahres an erhalten wieder mehr Eltern Erziehungsgeld und können den Erziehungsurlaub auch gemeinsam nehmen.

Vom 1. Januar nächsten Jahres an erhalten wieder mehr Eltern Erziehungsgeld und können den Erziehungsurlaub auch gemeinsam nehmen. Das sieht die Änderung des Erziehungsgeldgesetzes vor, die der Bundestag am Freitag gegen die Stimmen der Opposition abschließend gebilligt hat. Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) bezeichnete das Erziehungsgeld als Kernstück der rot-grünen Familienpolitik in dieser Legislaturperiode. Die Gesamtkosten beliefen sich auf jährlich 300 Millionen Mark.

Besonders wichtig sei, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Mütter und Väter zu verbessern sowie mehr Väter für die Kindererziehung zu gewinnen. Die Opposition kritisierte hingegen die Neuregelungen einhellig als völlig unzureichend. Die CDU-Abgeordnete Maria Böhmer wies darauf hin, dass nicht nur Gewerkschaften, sondern auch Familien- und Frauenverbände sehr unzufrieden mit den Neuregelungen zum Erziehungsgeld seien.

Die seit 1986 unveränderten Einkommensgrenzen für das Erziehungsgeld - maximal 600 Mark bis zum Ende des zweiten Lebensjahres des Kindes - werden bei Familien mit einem Kind um knapp zehn Prozent auf 32 200 Mark angehoben, bei Alleinerziehenden um 11,4 Prozent auf 26 400 Mark. Der Kinderzuschlag für jedes weitere Kind steigt 2001 um 14 Prozent auf 4 800 Mark, bis zum Jahr 2003 auf 6 140 Mark.

Der Erziehungsurlaub kann künftig ganz oder zeitweise auch gemeinsam genommen werden. Eltern, die ihren maximal dreijährigen Erziehungsurlaub auf ein Jahr begrenzen, werden dafür finanziell belohnt: Sie erhalten statt 600 Mark bis zu 900 Mark Erziehungsgeld für zwölf Monate. Durch den neuen Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit soll niemand mehr wegen Kindererziehung ganz aus dem Beruf aussteigen müssen.

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