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Politik: „Mein Schleier ist meine Freiheit“

Weltweite Demonstrationen gegen Kopftuch-Verbot

Paris/Amman/Berlin (dpa). Tausende Menschen haben am Samstag in Frankreich gegen das von der Pariser Regierung geplante Kopftuchverbot in Schulen demonstriert. Im europäischen Ausland sowie in arabischen Ländern demonstrierten Hunderte Menschen. Allein in Paris gingen nach Polizeiangaben etwa 10 000 Demonstranten, großteils junge muslimische Frauen, auf die Straße. Die Organisatoren sprachen dagegen von 20 000 Teilnehmern.

Zur zweiten Pariser Demonstration gegen die umstrittene Maßnahme hatte eine radikale muslimische Splitterpartei aufgerufen. Ausgebuht und von der Tribüne der Kundgebung in Paris abgedrängt wurde eine Frau, die Demonstrantinnen aufgefordert hatte, den Schleier abzulegen. In den Kundgebungsreden wurde unter anderem der „Zionismus als eine Ideologie der Apartheid“ bezeichnet. Auch in zahlreichen anderen französischen Städten sowie in Jordanien, Libanon und Syrien gab es Kundgebungen gegen den Gesetzentwurf. „Mein Schleier ist meine Freiheit“, stand auf einem Plakat in Amman.

In Frankreich soll der Gesetzentwurf auf Initiative von Präsident Jaques Chirac zum Verbot „provokativ zur Schau gestellter“ religiöser Symbole muslimische Mädchen zwingen, in den Schulen ihre Kopftücher abzulegen. Das Gesetz soll zum kommenden Schuljahr Anfang September in Kraft treten. Auch jüdische Kippas sowie großformatige christliche Kreuze werden verboten.

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