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Politik: Meinungsforscher sagen ein politisches Erdbeben voraus

Knapp sechs Millionen Österreicher sind aufgerufen, am Sonntag einen neuen Nationalrat (Parlament) zu wählen. Die Meinungsforscher haben ein politisches Erdbeben vorausgesagt.

Knapp sechs Millionen Österreicher sind aufgerufen, am Sonntag einen neuen Nationalrat (Parlament) zu wählen. Die Meinungsforscher haben ein politisches Erdbeben vorausgesagt. Der Oppositionsführer und Rechtspopulist Jörg Haider könnte mit seinen Freiheitlichen (FPÖ) erstmals zur zweitstärksten Partei aufsteigen. Eine Regierungsbeteiligung und sogar die Kanzlerschaft Haiders sind nicht ausgeschlossen. Die konservative Volkspartei (ÖVP), die seit 1986 mit den Sozialdemokraten (SPÖ) in der Großen Koalition sitzt, hat für diesen Fall angekündigt, in die Opposition zu gehen. Die SPÖ, die nach jüngsten Prognosen zwar verlieren, aber mit rund 35 Prozent stärkste Partei bleiben dürfte, will aber auf keinen Fall mit Haiders FPÖ zusammenarbeiten. Damit fände die Partei, die seit 1970 den Kanzler stellt, keine Regierungsmehrheit mehr.

In der Endphase des Wahlkampfes hatten die Regierungsparteien immer wieder vor der "Unregierbarkeit" des Landes gewarnt und sogar von einem "Umsturz" Haiders gesprochen. Auch am Freitag malten führende SPÖ-Politiker ein düsteres Zukunftsbild. "Das ganze Land würde leiden", sollte Haider an der Regierung beteiligt werden, sagte der frühere Bundeskanzler Franz Vranitzky der Zeitung "Der Standard". Die ÖVP warnt vor "Unberechenbarkeit und Chaos". Haider hatte als selbst ernannter "Anwalt der kleinen und anständigen Leute" in den letzten Tagen noch einen spektakulären Schachzug gemacht. Er brandmarkte die gesetzlich verbriefte Gehaltserhöhung der Parlamentarier um 3,3 Prozent als "unverschämten Griff in den Steuertopf". Die nach Beobachtung der Zeitungen "panische Reaktion der Regierung": Sie verzichtete und spendete das Geld für einen wohltätigen Zweck.

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