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Menschenrechte: Bekannter chinesischer Bürgerrechtler inhaftiert

Am Mittwoch ist der 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. In China wurde der Bürgerrechtler Liu Xiaobo festgenommen - er hatte einen Appell für mehr Demokratie und Freiheit unterzeichnet.

Der bekannte chinesische Bürgerrechtler Liu Xiaobo ist in Haft genommen worden. Das bestätigte am Mittwoch ein Anwalt in Peking. Der Autor und Vorsitzende des chinesischen Pen-Clubs hatte zum 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zusammen mit 300 anderen Intellektuellen und Bürgerrechtlern die "Charta 2008" unterzeichnet. Sie ist ein Appell für mehr Demokratie und Freiheit in China.

Internationale Menschenrechtsorganisationen protestierten gegen die Festnahme. Die chinesische Regierung habe damit zum Jahrestag "die leere Rhetorik" ihrer Menschenrechtspolitik enthüllt, fand Human Rights in China (HRiC). Die Organisation Reporter ohne Grenzen, die sich für Presse- und Meinungsfreiheit in der Welt einsetzt, berichtete auch von Verhören und Drohungen anderer Unterzeichner und nannte das Vorgehen "erschreckend".

Die Umstände der Festnahme von Liu Xiaobo, die Durchsuchung seiner Wohnung und die Beschlagnahmung seines Computers deuten darauf hin, dass der frühere Philosophie-Professor der Peking Universität möglicherweise vor Gericht gestellt werden soll. Die Polizei habe bei der Festnahme am späten Montagabend ein Dokument mit dem Vorwurf der "Untergrabung der Staatsgewalt" vorgelegt, berichtete HRiC. (ae/dpa)

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