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Politik: Merkels Meisterprüfung

Im Mai wird Raus Nachfolger bestimmt – die Union hat das Sagen

Eine Wahl im Superwahljahr werden nicht die Bürger entscheiden, doch in den oberen Parteietagen redet man sich schon jetzt deshalb die Köpfe heiß. Ob nun Wolfgang Schäuble, Klaus Töpfer, Erwin Teufel, doch noch Edmund Stoiber, vielleicht eine UnionsFrau, FDP-Mann Wolfgang Gerhardt oder ganz jemand anderes – wer Johannes Rau als Bundespräsident ablösen soll, ist noch ungewiss. Und die Frage wird so schnell wohl nicht geklärt werden. Vor März dürfte kein Kandidat feststehen. Auch wenn die SPD die Union drängt. Denn CDU und CSU haben mit der FDP die Mehrheit in der Bundesversammlung. Nicht nur Gegner von Angela Merkel betrachten die Wahl des Kandidaten als das Meisterstück, das die CDU-Chefin nun abzulegen habe. Die eigene Partei muss sie zufrieden stellen, auch die Liberalen müssen mitmachen. Und einige in der Union hoffen natürlich, dass ihr das nicht gelingt. Roland Koch ist mit seiner Ansicht, Schäuble müsse es werden, vorgeprescht. Auch in der CSU scheint Schäuble Befürworter zu haben, selbst wenn Stoiber sagt, es gebe keine Vorfestlegung. Der Kanzler versucht Merkel zu ärgern, indem er in Aussicht stellt, eine Unionsfrau könne die SPD mitwählen. Weil es an der Zeit sei, dass eine Frau das oberste Amt der Republik übernehme. CDU-Vize Christoph Böhr sieht darin „taktische Spielchen“ des Kanzlers, Merkel sagt, die Union werde unabhängig von der SPD entscheiden. Wie auch immer: Dieser Wahlkampf wird spätestens am 23. Mai entschieden sein. afk

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