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Ist da etwa jemand erfreut über so viel nackte Haut? Barbusige Aktivistinnen haben auf der Hannover Messe gegen Wladimir Putin demonstriert.

© dpa

Update

Messe-Besuch: Nackte Frauen attackieren Putin in Hannover

Gegnerinnen des russischen Präsidenten Wladimir Putin haben auf der Hannover Messe am Montagmorgen für einen Zwischenfall gesorgt. Drei Frauen stürmten oben ohne auf die Bühne und beschimpften ihn als Diktator.

Mehrere barbusige Frauen haben beim Besuch vom Russlands Präsident Wladimir Putin auf der Hannover Messe gegen dessen politisches System protestiert. Sie rannten am Montagmorgen laut schreiend auf Putin zu, als er zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einen Rundgang über die Messe unternahm.

Die Frauen wurden aber von Bodyguards gestoppt, bevor sie den Präsidenten erreicht hatten. Auf ihre Brüste hatten die Protestiererinnen geschrieben „fuck dictator“. Putin und Merkel hatten gerade den Stand von Volkswagen verlassen, als sich die Attacke ereignete. Putin reagierte gelassen. Die Aktion habe ihm gefallen, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Kanzlerin. „Ohne eine solche Aktion würde man weniger über eine solche Messe sprechen als mit einer solchen Aktion“, erklärte er. „Ich sehe darin nichts Schreckliches.“ Was die Frauen geschrieen hätten, habe er aber nicht genau verstehen können. Putin bezeichnete die Demonstrantinnen als „ukrainische Mädchen“, ein Verweis auf die feministische Aktionsgruppe Femen, die in der Ukraine entstand. Der Präsident empfahl, wer politische Diskussionen führen wolle, solle sich etwas anziehen. Ein Sprecher des russischen Präsidialamtes bezeichnete die Aktion als Rowdytum. Die Verantwortlichen müssten bestraft werden.

Putins Deutschland-Besuch wird von Kritik am Vorgehen Russlands gegen die Zivilgesellschaft begleitet. Ende März hatten russische Behörden mehrere deutsche politische Stiftungen durchsucht, was hierzulande auf Empörung stieß. Michalski berichtete, auch das Russland-Büro von Human Rights Watch sei vor einigen Tagen von Regierungsbeamten durchsucht worden. Alles sei „relativ freundlich und höflich“ abgelaufen, die Konsequenzen seien jedoch noch ungewiss. (dpa/rtr/AFP)

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