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Messer-Attacke: Chodorkowski ins Gefängnis-Krankenhaus

Der verurteilte russische Ex-Ölmagnat Michail Chodorkowski ist nach Angaben seines Anwaltes mit einem Messer angegriffen und verletzt worden.

Moskau/München - Sein Mandant befinde sich in der Krankenabteilung des Gefängnisses, wo die Wunde genäht worden sei, sagte Chodorkowskis Anwalt und ehemaliger Geschäftspartner, Juri Schmidt, am Samstag der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass. Der frühere Geschäftspartner Chodorkowskis, Leonid Newslin, sagte «Focus-Online»: «Er wurde übel zugerichtet, vor allem die Stirn, nach meine Informationen besteht auch der Verdacht eines Nasenbeinbruches.» Der Direktor der russischen Vollzugsbehörden wies diese Darstellung zurück. Chodorkowski habe sich um drei Uhr morgens mit einem befreundeten jungen Mithäftling geprügelt. Der junge Mann habe Chodorkowski auf die Nase geschlagen, von tiefen Wunden könne keine Rede sein.

Newslin, der in Israel lebt, sagte nach «Focus»-Angaben weiter: «Es ist fraglich, ob Chodorkowski wieder so aussehen wird, wie wir ihn kennen.» Der Chodorkowski-Vertraute wies dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die Verantwortung für den Übergriff auf seinen ehemaligen Geschäftspartner zu. «In den Gefängnis wird alles überwacht, rund um die Uhr, ohne eine Anweisung von oben wäre so ein Angriff unmöglich, und der Fall Chodorkowski ist Chefsache.» Die russische Staatsanwaltschaft wirft Newlin mehrere Kapitalverbrechen vor.

Der 1963 geborene Chodorkowski sitzt in dem 5500 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Straflager von Krasnokamensk eine achtjährige Haftstrafe ab. Der frühere Eigentümer des Ölkonzerns Yukos war im Vorjahr in einem umstrittenen Verfahren wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verurteilt worden. Die Anwälte Chodorkowskis beklagen, ihr Mandant sei auch im Gefängnis unentwegt den Schikanen der Justizbehörden ausgesetzt. (tso/dpa)

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