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Minnichl

© Foto_ dpa

Messerattacke auf Polizeichef: Ehepaar unter Tatverdacht: Heiße Spur nach Passauer Attentat

Fortschritte bei den Ermittlungen im Fall des Messer-Attentats auf den Passauer Polizeichef Mannichl: Die in München festgenommene Frau gilt entgegen ersten Aussagen doch als tatverdächtig. Sie wurde nach Polizeiangaben am Tattag an Mannichls Wohnort gesehen.

Die Polizei hat nach dem mutmaßlichen Neonazi-Attentat auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl eine erste heiße Spur. Eine am Dienstag in München festgenommene 22 Jahre alte Münchnerin aus der rechten Szene wurde am Tattag in Mannichls Wohnort gesehen, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Festgenommene befand sich nach Zeugenbeobachtungen am Samstag in Mannichls Wohnort Fürstenzell in Begleitung eines Mannes, auf den die von Mannichl gegebene Täterbeschreibung passt, sagte der Polizeisprecher.

Zunächst hatte die Polizei erklärt, es gebe weiter keine Hinweise auf den vermutlich rechtsextremistischen Attentäter. Die Frau und ihr ebenfalls vorläufig festgenommener 33-jähriger Ehemann wurden am Mittwoch vernommen. Zuvor gab die Polzei bekannt, das Ehepaar sei nicht verdächtig. Stattdessen sollten die beiden als Zeugen befragt werden. Eine von Polizei und Staatsanwaltschaft gegen Mittag geplante Pressekonferenz in Passau kam nicht zustande. Wie es hieß, musste sich der Passauer Leitende Oberstaatsanwalt sein Vorgehen erst mit dem Generalstaatsanwalt in München abstimmen. Details zu der Vernehmung sollten aus ermittlungstaktischen Gründen geheim bleiben. Beide Festgenommene seien bereits polizeibekannt.

Mannichl war am Samstag vor seinem Haus nahe Passau vermutlich von einem Neonazi niedergestochen und schwer verletzt worden. Die Ermittler vermuten einen Racheakt, nachdem der 52 Jahre alte Beamte in der Vergangenheit immer wieder in Niederbayern gegen rechtsextremistische Gewalttäter vorgegangen ist. Nach Medieninformationen soll das Ehepaar im Sommer auf der Beerdigung des Alt-Nazis Friedhelm Busse in Passau gewesen sein. Damals hatte es heftige Auseinandersetzungen zwischen der Passauer Polizei und rund 90 Neonazis gegeben. (nis/bai/dpa/AFP)

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