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SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert kritisiert den Vonovia-Chef.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Mieterhöhungen wegen Inflation: Kühnert nennt Vonovia-Ankündigung „unverfroren und durchschaubar“

Der SPD-Generalsekretär hält die Aussage, dass die Mieten wegen der Inflation erhöht werden müssen, für „groben Unfug“. Er unterstellt Vonovia Profitgier.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat scharfe Kritik an Vonovia-Chef Rolf Buch geübt. Dessen Aussage, die rasante Preisentwicklung zwinge den Wohnungskonzern, die Mieten entsprechend der Inflation zu erhöhen, sei "grober Unfug", sagte Kühnert dem "Spiegel". "Und ich unterstelle Herrn Buch, dass er das auch weiß", fügte Kühnert hinzu.

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"Vonovia und andere Wohnungskonzerne geben nur einen überschaubaren Teil ihrer Mieteinnahmen für Dienstleistungen und Güter aus, die tatsächlich von der aktuellen Teuerung massiv betroffen sind", sagte der SPD-Generalsekretär weiter. Ein "riesiger Teil" der Vonovia-Mieten gehe "stattdessen für die üppigen Dividenden der Vonovia-Aktionäre drauf", kritisierte er.

Vonovia-Chef Buch hatte am Donnerstag im "Handelsblatt" angekündigt, wenn die Inflation dauerhaft bei vier Prozent liege, müssten "auch die Mieten künftig jährlich dementsprechend steigen". Unter anderem beim Mieterbund stießen die Äußerungen auf scharfe Kritik.

Kühnert betonte, dass Vonovia im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn gemacht habe. "Es gibt in Deutschland aber keinen Rechtsanspruch auf Rekordgewinne", sagte er. "Atemberaubende Gewinne einfahren und gleichzeitig auf die Tränendrüse drücken, das ist unverfroren und durchschaubar", warf Kühnert dem Konzernchef vor.

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Vonovia habe sich durch seine Mieterinnen und Mieter "jahrelang eine goldene Nase verdient", sagte Kühnert dem "Spiegel" weiter. Es sei eine Frage des Anstands, "jetzt eigene Profitinteressen zurückzustellen und den Aktionären reinen Wein einzuschenken: Die fetten Jahre sind vorbei".

Er erwarte von Buch, dass er in dieser schwierigen Lage nicht mit den Sorgen der Menschen spiele, sagte Kühnert. "Wer mit Gemeinwohlgütern reich geworden ist, der trägt im Moment der Krise die verdammte Verantwortung, das Gemeinwohl zu schützen." (AFP)

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