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Nur drei Prozent der jungen Mütter haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss.

© AFP

Mikrozensus: Junge Mütter häufig gering gebildet

Überdurchschnittlich viele Mütter unter 25 Jahren haben keinen Schulabschluss, zeigen die neuesten offiziellen Erhebungen. Junge Politiker sehen vor allem den Staat in der Verantwortung.

Überdurchschnittlich viele junge Mütter haben einen niedrigen Bildungsstand. Darauf hat das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden hingewiesen. Laut Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Europa, gab es 2009 in Deutschland 267.000 Mütter unter 25 Jahren - das waren zwei Prozent aller Mütter mit mindestens einem im Haushalt lebenden Kind.

Als gering gebildet gilt nach der Internationalen Standard-Klassifikation des Bildungswesens (ISCED), wer keinen Schulabschluss und auch keinen beruflichen Abschluss hat oder wer über einen Hauptschul- oder Realschulabschluss ohne anschließende Berufsausbildung verfügt. Das traf auf 57 Prozent der jungen Mütter zu, aber nur auf 21 Prozent aller Mütter mit Kindern zu Hause.

Innerhalb dieser Gruppe konnte Destatis nochmals differenzieren: 13 Prozent der jungen Mütter (aber nur auf 5 Prozent aller Mütter) hatten gar keinen Abschluss, 43 Prozent der jungen Mütter (hingegen 16 Prozent aller Mütter) hatten immerhin einen Haupt- oder Realschulabschluss.

Einen mittleren Bildungsstand haben der internationalen Klassifikation zufolge Menschen, die Abitur beziehungsweise Fachabitur oder eine Lehre abgeschlossen haben. Dies traf nur auf 40 Prozent der jungen Mütter zu, aber auf 59 Prozent aller Mütter. Als hoch gebildet gelten Menschen mit einen Fachhochschul- oder Universitätsabschluss. Das haben von den jungen Müttern nur 3 Prozent geschafft, aber 20 Prozent aller Mütter.

Linke Hochschulgruppen sprachen vom „Bildungsrisiko Kind“. Die Studie belege, dass jungen Müttern der Zugang zu Bildung viel zu schwer gemacht werde, sagte Patrick Ehinger vom Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen. „Wir brauchen in Deutschland dringend einen gezielten Ausbau von Fördermaßnahmen für junge Eltern. Dazu gehören flächendeckende kostenlose Betreuungsangebote für Kinder“. (dpa)

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