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Militäreinsatz: Acht Tote bei US-Raketenangriff in Pakistan

Die USA haben eine Koranschule auf pakistanischem Gebiet mit Raketen angegriffen. Damit widersetzten sich die Amerikaner eindeutig einer Warnung der pakistanischen Regierung. Nur Stunden zuvor hatte Regierungschef Yousaf Raza Gilani "fremde Mächte" eindringlich vor Grenzverletzungen gewarnt.

Bei einem erneuten mutmaßlichen US-Raketenangriff im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind mindestens acht Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden. Ein Stammesälterer sagte, die Opfer seien Koranschüler im Alter zwischen 12 und 18 Jahren gewesen. Die angegriffene Religionsschule sei von Taliban-Kommandeur Jalaluddin Haqqani aufgebaut worden. Ein Angehöriger der Sicherheitskräfte sagte, bei dem Angriff am Donnerstag sei ein Teil der Koranschule im halbautonomen Stammesgebiet Nord-Waziristan zerstört worden.

Wenige Stunden vor dem mutmaßlich amerikanischen Angriff hatte der pakistanische Premierminister Yousaf Raza Gilani bei einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Parlaments gesagt, seine Regierung werde "niemals einer ausländischen Macht erlauben, die Unantastbarkeit unserer Grenzen zu beschädigen".

Nach Angaben der staatlichen pakistanischen Nachrichtenagentur APP fügte Gilani hinzu: "Die Regierung wird die Grenzen des Landes um jeden Preis schützen." Die Abgeordneten beendeten am späten Mittwochabend eine zweiwöchige Sitzung beider Häuser, die wegen der wachsenden Bedrohung durch muslimische Extremisten einberufen worden war. (bai/dpa)

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