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Politik: Militärputsch gescheitert: Putschisten geben Umsturzversuch in Burundi auf

In dem ostafrikanischen Kleinstaat Burundi ist ein Militärputsch gescheitert. Nach Regierungsangaben hatte eine Gruppe Soldaten der Tutsi-geführten Armee am Mittwoch ein Rundfunkgebäude in der Hauptstadt Bujumbura gestürmt und Präsident Pierre Buyoya für gestürzt erklärt.

In dem ostafrikanischen Kleinstaat Burundi ist ein Militärputsch gescheitert. Nach Regierungsangaben hatte eine Gruppe Soldaten der Tutsi-geführten Armee am Mittwoch ein Rundfunkgebäude in der Hauptstadt Bujumbura gestürmt und Präsident Pierre Buyoya für gestürzt erklärt. Die 30 Offiziere, die sich selbst als Patriotische Jugendfront bezeichneten, wurden im Gebäude von loyalen Truppen eingeschlossen. Am Donnerstagmorgen ergaben sie sich, hieß es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums.

Die Lage in der Hauptstadt und im Land sei ruhig, erklärte Verteidigungsminister Cyrile Ndayirukiye. Buyoya, der 1996 durch einen Putsch an die Macht kam, hielt sich zu Verhandlungen mit der größten Rebellengruppe des Landes in Gabun auf. Der Präsident wollte noch am Donnerstag nach Bujumbura zurückkehren.

Bei den Putschisten handelte es sich um Angehörige der Volksgruppe der Tutsi, die die Friedensgespräche mit den Hutu-Rebellen ablehnten. Seit acht Jahren bekämpfen sich in Burundi die Hutu- Mehrheit (85 Prozent) und die regierende Tutsi-Minderheit (13 Prozent). Der Konflikt hat seit 1993 mindestens 200 000 Menschenleben gefordert und über eine halbe Million Burundier zur Flucht ins Ausland getrieben. Im August letzten Jahres hatte Südafrikas Ex-Präsident Nelson Mandela ein Friedensabkommen zur Beendigung des Bürgerkriegs vermittelt, das freie Wahlen nach Einsetzung einer Übergangsregierung vorsah. Zwei wichtige Hutu-Rebellen-Gruppen lehnten aber die Unterzeichnung ab und verstärkten ihre Angriffe auf die Hauptstadt. Derzeit laufen weitere Verhandlungen in Gabun.

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