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Politik: Milizenführer wegen Völkermords verurteilt

Das UN-Tribunal zur Aufarbeitung des Völkermords in Ruanda hat den Geschäftsmann Georges Anderson Rutaganda am Montag zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Sprecher des Tribunals im tansanischen Arusha sagte, Rutaganda sei des Völkermords, des Mordes und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit für schuldig befunden worden.

Das UN-Tribunal zur Aufarbeitung des Völkermords in Ruanda hat den Geschäftsmann Georges Anderson Rutaganda am Montag zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Sprecher des Tribunals im tansanischen Arusha sagte, Rutaganda sei des Völkermords, des Mordes und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit für schuldig befunden worden. Der 41-Jährige, der aus einer politisch einflussreichen Familie stammt, war Vize-Präsident der militanten Hutu-Organisation "Interahamwe". Ihre Milizen waren vor fünf Jahren maßgeblich an der Ermordung von schätzungsweise 800 000 Angehörigen des Volkes der Tutsi und Tutsi-freundlichen Hutus beteiligt.

Rutaganda ist der erste Funktionär der Organisation, der für den Massenmord verantwortlich gemacht wurde. 27 Zeugen, zum Großteil überlebende Tutsi, erhärteten vor dem Tribunal die Anklage. Der Angeklagte beteuerte weiter seine Unschuld.

Es ist das sechste Urteil, das die UN-Juristen gesprochen haben. Dreimal verhängten sie bereits lebenslängliche Haftstrafen.

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