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Mindestlohn: SPD-Chef Beck nimmt Leiharbeit ins Visier

Der Parteivorsitzende der SPD, Kurt Beck, sieht die soziale Marktwirtschaft durch das "Gesetz der Wölfe" bedroht. Er warf einigen Unternehmen vor "das Maß verloren zu haben".

Wenn Unternehmen wirtschaftlichen Wettbewerb hauptsächlich über Lohnkosten austrügen, "nehmen sie süßes Gift ein", sagte Beck auf einer Veranstaltung von SPD-EU-Parlamentariern. Der Wert von Arbeit müsse nicht nur über den Lohn, sondern auch über ihre Qualität definiert werden. Andernfalls könnten deutsche Unternehmen international nicht mehr konkurrieren.

Der von der SPD geforderte Mindestlohn nutze auch den Unternehmen selbst, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident. Aus Gesprächen mit Arbeitgebern aus der Sicherheitsbranche wisse er, dass viele Firmen die immer weiter sinkenden üblichen Stundensätze ablehnten. Unterhalb einer bestimmten Grenze bekämen die Unternehmen "keine Security-Leute mehr, sondern nur noch Kirmesboxer". Der SPD-Chef forderte auch weitergehende Regelungen im Bereich der Leiharbeit. Nach entsprechender Anlernzeit müsse gelten: "Gleicher Lohn am gleichen Arbeitsplatz."

Die in Deutschland anhaltende Diskussion über Managergehälter sei ein "ernst zu nehmendes Thema", sagte Beck. Wer Menschen mit einem Monatseinkommen von 1600 Euro auffordere, den Gürtel enger zu schnallen, und selbst Millionen verdiene, habe "das Maß verloren". Dann drohe die Gesellschaft in "völlig unterschiedliche Welten" zu zerbrechen, kritisierte der SPD-Chef. (ae/ddp)

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