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Heiko Maas im Regierungsflieger auf dem Weg nach Sierra Leone

© imago/xXanderxHeinl/photothek.netx

Update

Wegen Flugzeugpanne: Heiko Maas verpasst Geburtstag seines Sohnes

Eine Panne am Regierungsflieger hielt den Außenminister in Mali fest, er verpasst den Geburtstag seines Sohnes. Mit 20 Stunden Verspätung landete er in Berlin.

Bundesaußenminister Heiko Maas verpasst wegen der Panne an seinem Regierungsflieger einen wichtigen privaten Termin zu Hause. „Das Schmerzhafteste für mich persönlich ist, dass ich den Geburtstag meines Sohnes verpasse“, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Mali. „Aber er hat Gott sei Dank Verständnis dafür.“

Nach mehr als 300.000 problemlosen Flugkilometern war Maas am Donnerstagabend wegen eines Hydraulikschadens an seinem Airbus A319 in der malischen Hauptstadt Bamako in Westafrika liegengeblieben.

„Das ist unangenehm. Da geht die Welt nicht unter. Und in gewisser Weise gehört das auch zum Job“, sagte der Außenminister.

Am Freitagabend konnte Maas mit einer Ersatzmaschine Richtung Heimat starten. „Wir starten!“, twitterte Maas dazu. Die Maschine hob um 18.10 Uhr MEZ ab. Der Airbus A340 war aus Deutschland nach Bamako in Marsch gesetzt worden, da am kleineren Regierungsjet vom Typ Airbus A319 am Vorabend ein Hydraulikleck entdeckt worden war. Mit 20 Stunden Verspätung kehrte der Außenminister nach Berlin zurück.

Trotz seiner Flugzeugpanne ist Maas gegen die Anschaffung weiterer neuer Regierungsflieger über die bereits bestellten drei Maschinen hinaus. Die Anschaffung der drei Langstreckenflugzeuge sei notwendig und sie müssten jetzt auch zügig kommen, sagte er am Freitag in der malischen Hauptstadt Bamako. Darüber hinaus sehe er aber keinen Bedarf.

Drei neue Regierungsflieger sind genug

„Das Grundproblem bei der Flugbereitschaft besteht darin, dass Maschinen, die für den dauerhaften Einsatz gebaut worden sind, jetzt relativ lange Standzeiten haben zwischen der Nutzung durch Regierungsmitglieder. Das macht diese Maschinen anfälliger“, sagte Maas. „Mit Blick auf die Tatsache, finde ich, ist die Flugbereitschaft der Bundeswehr wirklich gut aufgestellt.“

In den vergangenen Monaten hatte es allerdings immer wieder Probleme mit den Flugzeugen der Bundeswehr-Flugbereitschaft gegeben. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier saß Ende Januar mit dem Airbus A340 "Theodor Heuss" vorübergehend in Äthiopien fest. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) musste Anfang des Jahres wegen des Ausfalls einer Regierungsmaschine auf einen geplanten Besuch in Namibia verzichten.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war eine Leidtragende der Pannenserie. Sie musste im Dezember bei der Reise zum G20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines Totalausfalls des Funksystems umkehren und auf eine Linienmaschine umsteigen. Merkel traf mit einer stark verkleinerten Delegation erst mit großer Verspätung bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Argentinien ein.

Die Flugbereitschaft hat 14 teils recht alte Flugzeuge, die für Flüge von Kabinettsmitgliedern oder des Bundespräsidenten eingesetzt werden. Nach den zahlreichen Pannen hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) im Februar die Beschaffung von drei neuen Langstreckenmaschinen in Auftrag gegeben. „Das ist auch nötig, ich glaube, das merken alle“, sagte sie. Die FDP hatte am Freitag gefordert, die komplette Flotte zu erneuern. (dpa)

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