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Ministertreffen in Brüssel: Rumänien blockiert EU-Kandidatenstatus für Serbien

Rumänien hat am Dienstag eine abschließende Entscheidung darüber blockiert, ob Serbien der Status als EU-Beitrittskandidat gewährt wird. Bundesaußenminister Westerwelle kritisierte das Verhalten Rumäniens scharf.

Die Außen- und Europaminister sprachen zwar nach einem Treffen in Brüssel eine Empfehlung für den EU-Gipfel am Ende der Woche aus, eine einstimmige Entscheidung wurde jedoch nicht getroffen, wie Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte. „Die Entscheidung wird dann am Donnerstag erwartet.“ Westerwelle sprach von einer „schwierigen Diskussion“.

Streitpunkt war die in Serbien lebende Minderheit der Vlachen, wie EU-Diplomaten berichteten. Rumänien forderte demnach, dass Serbien die Vlachen als Rumänen anerkennt, was offenbar aber diese Minderheit nicht einmal selbst für sich in Anspruch nimmt.

Diplomaten zeigten sich überrascht von der Forderung Rumäniens und gaben an, dieses Anliegen habe in den bisherigen Verhandlungen keine Rolle gespielt. "Aus deutscher Sicht wäre es angemessen und richtig gewesen, bereits heute eine abschließende und endgültige Entscheidung zu fällen“, sagte Westerwelle. "Es ist aber nur zu einer Empfehlung gekommen, weil Rumänien sich nicht in der Lage sah, heute abschließend zuzustimmen. Ich bedauere das sehr. Hier hat die rumänische Innenpolitik der rumänischen Delegation die Hand geführt."

Westerwelle kritisierte das Verhalten Rumäniens scharf: „Das ist aus unserer Sicht nicht der richtige europäische Geist, in dem solche Entscheidungen gefällt werden sollten.“ (AFP)

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