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Mitarbeiterbeteiligung: Arbeitgeber sichern sich ab

Die grundsätzlich offene Haltung der Arbeitgeber für die Beteiligung ihrer Mitarbeiter an Kapital und Gewinn ist an Bedingungen geknüpft. Einen Zwang zum Verkauf von Unternehmensteilen an die Belegschaft soll es nicht geben.

Die Arbeitgeber sind offen für eine Beteiligung der Mitarbeiter an Kapital und Gewinn, knüpfen dies aber an Bedingungen. "Die Mitarbeiterkapitalbeteiligung ist ein hervorragendes Instrument für eine partnerschaftliche Unternehmensstruktur", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Allerdings müsse auf jeden Fall die beidseitige Freiwilligkeit erhalten bleiben. "Kein Unternehmer darf gezwungen werden, Teile seines Unternehmens an seine Arbeitnehmer zu verkaufen", erklärten die Verbände.

Arbeitnehmer sollen an Unternehmensentwicklung teilhaben

Ebenso wenig dürfe von einem Arbeitnehmer verlangt werden, Teile seines Lohns in eine mit Verlustrisiken behaftete Kapitalanlage zu investieren. Außerdem dürfe es keine Risikoabsicherung für die Arbeitnehmer geben. Arbeitnehmer müssten in guten und in schlechten Zeiten an der Unternehmensentwicklung teilnehmen. Zudem solle die nachgelagerte Besteuerung eingeführt werden. Mitarbeiterkapitalbeteiligungen sollten erst bei der Veräußerung und nicht bereits beim Erwerb besteuert werden. Dies fördere die Bereitschaft der Beschäftigten, langfristig in das eigene Unternehmen zu investieren. Bei allen Chancen der Mitarbeiterkapitalbeteiligung müssten aber auch ihre Grenzen gesehen werden, erklärten Arbeitgeberpräsdent Dieter Hundt und BDI-Präsident Jürgen Thumann.

Union übt Kritik am  "Deutschlandfonds"

Bei Personenunternehmen, die mehr als 80 Prozent der Unternehmen in Deutschland bildeten, kämen nur Fremd- oder Mischkapitalbeteiligungen in Betracht. Sehr viel einfacher sei die Mitarbeiterbeteiligung dagegen durch erfolgsabhängige Lohn- und Gehaltskomponenten zu gestalten, wie sie mittlerweile in einer Vielzahl von Tarifverträgen vorgesehen seien und in immer mehr Betrieben auch genutzt würden. Nicht alle bislang unterbreiteten Vorschläge seien dazu geeignet, die Mitarbeiter tatsächlich an der Entwicklung ihres Unternehmens teilhaben zu lassen, kritisierten Hundt und Thumann. Führende SPD-Politiker hatten für das Modell eines "Deutschlandfonds" geworben, mit dem die Einlagen der Arbeitnehmer besser abgesichert würden. Die Union hatte hingegen ein Konzept vorgelegt, das auf Freiwilligkeit für die Unternehmen und auf direkte Investitionen der Mitarbeiter in den eigenen Betrieb setzt. (mit AFP)

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