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Politik: Mixa: Leyen ideologisiert Kinderthema

Berlin - Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat seine Position zum Ausbau der Kinderbetreuung in Deutschland verteidigt und den Vorwurf zurückgewiesen, die Debatte zu ideologisieren. „Frau von der Leyen ideologisiert die Diskussion, weil sie einseitig auf den Ausbau der Fremdbetreuung setzt“, sagte er dem Tagesspiegel.

Berlin - Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat seine Position zum Ausbau der Kinderbetreuung in Deutschland verteidigt und den Vorwurf zurückgewiesen, die Debatte zu ideologisieren. „Frau von der Leyen ideologisiert die Diskussion, weil sie einseitig auf den Ausbau der Fremdbetreuung setzt“, sagte er dem Tagesspiegel. Das entspreche nicht den Wünschen der meisten Familien. „Ich trete wie viele meiner Bischofskollegen für eine echt Wahlfreiheit ein, die es zum Beispiel durch ein Erziehungsgeld der ersten drei Jahren auch alleinerziehenden und finanziell schlechter gestellten Müttern erlaubt, zwischen der Erziehung ihrer Kinder und einer externen Erwerbstätigkeit zu wählen.“

Kritik an den Äußerungen des Bischofs gibt es von der Opposition und den Regierungsfraktionen. Als „Unsinn“ bezeichnet FDP-Generalsekretär Dirk Niebel die Aussagen Mixas. „Niemand wird in die Berufstätigkeit gezwungen, aber es muss darum gehen, dass beides möglich ist: Arbeiten zu gehen oder zu Hause zu bleiben“, sagte er dem Tagesspiegel. Petra Pau von der Linkspartei kritisiert vor allem Mixas Ansichten zur DDR-Kindererziehung. „Der Anspruch, Betreuung und frühkindliche Bildung unter einen Hut zu bekommen, wurde in der DDR nicht optimal umgesetzt, aber das ist kein Grund das ganze System zu denunzieren.“ Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Bärbel Dieckmann übte ebenfalls Kritik an Mixa: „Seine Äußerungen zeigen wie weit er von den Lebensrealitäten der Familien entfernt ist.“ Vor allem die Beschränkung auf die Rolle der Frau in der Diskussion stört sie. „Auch Männer können erziehen“, sagte Dieckmann dem Tagesspiegel.

Unterstützung erhielt der Bischof von Elisabeth Jünemann. Die Professorin für katholische Sozialethik kritisierte die Einseitigkeit in der Diskussion: „Mütter und Väter, die sich dafür entscheiden, selber ihre Kinder zu erziehen und auch auf den Beruf zu verzichten, werden nicht gerecht behandelt.“ clk/ctr

- Seiten 2, 4 und Meinungsseite

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