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Raketen Libanon

© AFP

Mögliche zweite Front: Israels Angst wächst nach Raketen-Angriff aus dem Libanon

srael geriet am Morgen während seiner Militäroffensive im Gazastreifen auch aus dem Libanon unter Beschuss. Erneutes Sirenengeheul heizte dann die Berichte über einen zweiten Raketenangriff an. Die entpuppten sich aber als Fehlalarm.

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden meldete der Nachrichtensender Al-Arabija, Unbekannte hätten vom Libanon aus Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Die Berichte werden nun als Fehlalarm enttarnt, sie machen aber deutlich: Die Stimmung in Israel ist weiterhin zum Zerreißen gespannt.

Am Morgen war bereits eine Katjuscha-Rakete in das Dach eines Altenheims in der nordisraelischen Stadt Naharija eingeschlagen und hatte drei Menschen leicht verletzt. Drei weitere Raketen landeten in der Umgebung, richteten allerdings nach Angaben des Rundfunks keinen Schaden an.

Nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen schlugen im südlibanesischen Dorf Marwahien nahe der Ortschaft Nakura, in der die UN-Friedenstruppe Unifil ihren Sitz hat, kurz darauf sechs israelische Granaten ein. Im libanesischen Luftraum waren zahlreiche israelische Kampfflugzeuge zu sehen.

Hamas und Hisbollah bekennen sich nicht zu Angriffen

Der Libanon hat den Beschuss Israels von seinem Territorium aus verurteilt. Die Regierung lehne den Abschuss von Raketen auf sein südliches Nachbarland ab, sagte ein Sprecher. Zugleich verurteilte Beirut die Antwort Israels, das nach dem Angriff am frühen Morgen Granaten auf den Libanon abgefeuert hatte. Die Raketenangriffe stellten einen Verstoß gegen die UN-Resolution 1701 dar, die den Krieg zwischen Israel und der pro-iranischen libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah im Sommer 2006 beendet hatte.

Ein Sprecher der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas im Libanon erklärte: "Wir wissen nicht, wer diese Raketen abgefeuert hat, aber es war nicht die Hamas". Auch die Hisbollah bekannte sich nicht zu dem Angriff.

Nach dem ersten Raketenangriff waren zusätzliche libanesische Soldaten in die Nähe der Grenze zu Israel verlegt worden. Um einen erneuten Beschuss Israels zu verhindern, ging auch die UN-Mission im Libanon (Unifil) im Süden des Landes auf Patrouille. Nach Angaben eines französischen Armee-Vertreters wurden alle Einheiten in das Gebiet verlegt, von dem aus die Raketen abgefeuert worden waren. Die Truppen seien seit dem frühen Morgen in erhöhter Alarmbereitschaft. (nis/mpr/dpa/AFP)

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