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Politik: Moldawiens Kommunisten fehlt Präsidenten-Mehrheit

Bei der Parlamentswahl in der Ex-Sowjetrepublik Moldawien haben die herrschenden Kommunisten deutliche Verluste hinnehmen müssen. Zwar ist die Partei auch weiterhin stärkste Kraft, zur Wahl des Präsidenten ist sie jetzt aber auf Stimmen aus anderen Parteien angewiesen.

Chisinau (07.03.2005, 12:10 Uhr) - Nach dem Endergebnis der zentralen Wahlkommission in Chisinau vom Montag blieben die Kommunisten mit Präsident Wladimir Woronin (Foto) mit 46,1 Prozent der Stimmen zwar stärkste Partei. Sie rutschten jedoch unter die notwendige Dreifünftelmehrheit von 61 Parlamentssitzen, um Woronin aus eigener Kraft wieder zum Präsidenten zu wählen. Bei der Wahl 2001 hatten die Kommunisten 50,7 Prozent der Stimmen und 71 der 101 Sitze im Parlament erhalten.

Der zentristische Oppositionsblock Demokratisches Moldawien sei auf 29,41 Prozent gekommen, teilte die zentrale Wahlkommission nach vollständiger Auszählung der Stimmen mit. Als dritte Kraft sei die prorumänisch orientierte Christdemokratische Volkspartei mit 9,7 Prozent ins Parlament eingezogen.

Die abgespaltene Dnjestr-Republik, die sonst moldawische Wahlen boykottiert hatte, hatte ihre Bürger erstmals zur Teilnahme gedrängt. Die Separatistenführung wollte damit dem kommunistischen moldawischen Präsidenten Wladimir Woronin Stimmen abjagen. Das kleine Moldawien gilt als das ärmste Land Europas mit einem Durchschnittseinkommen von nur 42 Euro im Monat.

Fuer die Europäische Union war die Abstimmung ein Test, wieweit Woronin die erklärte Annäherung an die EU durch demokratische Wahlen untermauern würde. (tso) ()

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